Starkes Bier, zünftige Blasmusik und geflügelte Worte
Das Friedberger Starkbierfest, veranstaltet von der Stadtkapelle Friedberg Bayern e.V., wurde von Gästen aus Gesellschaft, Handel, Wirtschaft und Politik im vollkommen ausverkauften Saal der Gaststätte Metzger in Wulfertshausen zünftig gefeiert. Anton Oberfrank hat in seiner Fastenpredigt im Wahlkampfjahr wieder eine großartige Sammlung an hintersinnigen Wortspielen zusammengstellt.
Die zünftige, ausgezeichnet gestimmte Blasmusik der Stadtkapelle Friedberg Bayern unter der musikalischen Leitung von Dirigent Andreas Thon ist bei den Friedberger Starkbierfesten die Basis für festliche Gemütlichkeit. Nach dem Friedberger Fasching und der darauf folgenden „Fastenzeit“ ist der Anstich des Fasses mit dem süffigen Unterbaarer Laurentius Bock die mit Freude erwartete Amtshandlung des Friedberger Bürgermeisters Roland Eichmann. In Gesellschaft von Brauerei-Chef Freiherr Franz Groß von Trockau und der Haute Volée der Friedberger Politik erledigte Eichmann diese Aufgabe mit einem einzigen Hammerschlag. Nach der offiziellen Eröffnungsansprache durch den 1. Vorsitzenden Oliver Limmer feierten die Gäste bei bester musikalischer Unterhaltung und guten Schamkerln aus der Küche der Gaststätte Metzger ein gelungenes Starkbierfest.
Grüß Gott zum großen „Halali“ an diesem schönen „Place to be“!
Die in hintersinnigem Versmaß verfasste Ansprache von Fastenprediger Anton Oberfrank wurde zum Glanzlicht der Veranstaltung. Es ist eine Freude zu hören, wie der Leiter der Friedberger Realschule im Ruhestand aktuelle Themen aus Politik, Gesellschaft und Stadtleben aufgreift und wohl gereimt den Zuhörern verkündet. Zur „Friday for future“-Bewegung gab es für die Friedberger diese Worte:
“Friedbergs Friday for the future“!
Der heurige Nach-vorne-Rutscher
von Samstag auf den Freitag wär‘ die beste Demo -
wenn hierher zu Fuß gekommen wärt ihr alle.
So sitzt ihr in der Öko-Falle!
Und wehe, da kam wer geflogen,
der fliegt hier raus im hohen Bogen!“
Die demonstrierenden Landwirte mit ihrer Traktor-Karawane nach Berlin ernteten bei Oberfrank Kritik:
„Die Bauern fahr´n mit Riesenschleppern,
die jedes Argument zerdeppern,
zum Demonstrieren nach Berlin,
so kann man´s leider überzieh´n.
Drum ging der Schuss nach hinten los,
das Güllefass ging in die Hos'
und respektive in den Rock.
Macht euch nicht selbst zum Sündenbock!“
Lobende Worte gab es für das Engagement der Friedberger Geschäftsleute für eine Steigerung der Attraktivität der Friedberger Innenstadt:
„Kerzenfest“ an Weihnachten,
„Raketenfeten“ zum Jahreswechsel,
„Konfettifete“ am Fasching,
„Eierfeier“ zu Ostern,
„Feuerzungenfestival“ zu Pfingsten ....
Das klappt ja bestens, habe ich erfreut gehört.
Der Zeitgeist lockt die Leute wieder mehr in die Innenstadt. Na also!“
Für Friedberger Geschichten, Parteiengeplänkel und des einen oder anderen Antipathie gegen politische Farben gab es mit viel Beifall beklatschte Worte. Zum „Impeachment“ gegen Friedbergs Bügermeister Roland Eichmann wegen des Ausbaus der Bahnhofstraße gab es von Oberfrank eine gekonnte Feststellung:
„Übrigens gab´s den ganzen Zoff um die Bahnhofstraße nur, weil Eichmann mir Stoff liefern wollte… „Ich muss noch was anstellen“, hat er gesagt, „damit Sie Material haben!“ Zoff für Stoff! Danke!“
Anton Oberfrank ist auch im Jahr 2020 seiner Rolle als Stimme der Starkbierzeit über alle Maßen gerecht geworden. Erleichterte Minen der „Derbleckten“ und die beste Stimmung aller Gäste machten aus dem Friedberger Starkbierfest auf ein Neues einen gesellschaftlichen Höhepunkt im Friedberger Leben. Mir kommen bei den Gedanken an dieses Fest immer wieder die Auszüge aus dem Prolog zur Fernsehserie „Königlich Bayerisches Amtsgericht“ in den Sinn: „Es war eine schöne Zeit in Friedberg. Das Bier war noch dunkel, die Menschen waren typisch, die Burschen schneidig, die Dirndl sittsam und die Honoratioren ein bisserl vornehm und ein bisserl leger.“
Information:
Stadtkapelle Friedberg Bayern e.V.
Bürgerreporter:in:Franz Scherer aus Friedberg | |
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