"Ich bleib' dann mal daheim" (Teil 73): Der Stephanstag – ein kantiger Weihnachtstag

St. Stephan in Friedberg
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Am 26. Dezember, dem 2. Weihnachtstag, wird seit dem 5. Jahrhundert der Stephanstag gefeiert. Ein kantiger Weihnachtstag, an dem wir des hl. Stephanus gedenken, der um dieses Christuskindes willen sein Leben gelassen hat. Er war Diakon der frühchristlichen Gemeinde von Jerusalem und wurde der Legende nach am Damaskustor in Jerusalem gesteinigt.
Im Wittelsbacher Land sind mehrere Kirchen dem Märtyrer St. Stephanus geweiht, wie St. Stephan in Friedberg, Wiffertshausen, Gallenbach, Kissing, Steindorf, Metzenried, Obergriesbach, Paar bei Kühbach und St. Stephan bei Rehling. Da der hl. Stephanus als glänzender Prediger galt, wird er als Diakon mit Buch und Steinen dargestellt, so z.B. in der Burgstallkapelle in Kissing von David Degler (1658/59) und in der Vorhalle in der Pfarrkirche in Kissing. Die Steinigung des hl. Stephanus im Hochaltarblatt malte in der Kirche St. Stephan in Obergriesbach 1770/80 der Inchenhofener Ignaz Baldauf. Den Heiligen im Hochaltarblatt der Pfarrkirche in Kissing stellte 1893 Sebastian Staudinger dar und im Altarblatt des rechten Seitenaltares in der Pfarrkiche Mariä Geburt in Gebenhofen Franz Josef Maucher. Die Steinigung des hl. Stephanus zeigt auch ein Glasbild um 1500 in der Kirche St. Stephanus in Metzenried. Hier fand auch bis 1961 eine Pferdesegnung nach dem Gottesdienst vor der Kirche statt. Im Brauchtum gilt Stephanus als Patron der Pferde und Pferdeknechte, der Steinmetze, Maurer und Zimmerleute, der Schneider, Böttcher und Küfer.
Die Filialkirche St. Stephan in Friedberg wird in einer Bischofsurkunde vom 2. Dezember 1444 als Leprosenkapelle auf freiem Feld außerhalb der Stadt bezeichnet. Der heutige Bau wurde 1697 errichtet. In den folgenden Jahrhunderten mehrmals restauriert, ließ die Pfarrei Friedberg 1992 die beiden Seitenaltäre abbrechen und die Altarbilder in die Pfarrkirche übertragen. Das Gemälde im Hochaltar zeigt die Steinigung des hl. Stephanus von Johann Rieger.
In der Filialkirche St. Stephan in Wiffertshausen, die schon einen Vorgängerbau in karolingische Zeit hatte, ist im Chorfresko des 18. Jahrhunderts die Glorie des hl. Stephanus dargestellt. Am Hochaltar steht eine Figur des hl. Stephanus, Ende des 15. Jh.
Es lohnt, sich in der Weihnachtszeit auf Spurensuche des Heiligen des 2. Weihnachtsfeiertages zu begeben.

Mehr in „Spurensuche im Wittelsbacher Land Bd. 2“
Text: Gabriele und Dr. Hubert Raab
Fotos: Dr. Hubert Raab

myheimat-Team:

Joachim Meyer aus Friedberg

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