Friedberger Advent 2013 beginnt mit vier karitativen Markttagen
Mit dem Karitativen Christkindlmarkt an der Friedberger Stadtpfarrkirche hält seit 42 Jahren die Vorweihnachtszeit Einzug in Friedberg im Wittelsbacher Land. An vier Markttagen fließen die Erlöse aus den Verkäufen an den Ständen an die Indien-Mission der Pallottiner und an das Afrika-Hilfswerk "Ndanda" in Tansania.
Martha Reißner, Leiterin des Friedberger Ndanda-Hilfswerks umschreibt die Situation der Menschen in Tansania in ihrer Eröffnungsrede mit beeindruckenden Worten. "Es sind große Unruhen in Tansania", zitiert Reißner aus dem neuesten Brief von Schwester Raphaela aus der Mission in Ostafrika, "hier werden Kirchen angezündet, Priester bedroht und leider auch ermordet." In der Pfarrei Ndanda betreut Schwester Raphaela 347 Waisen und Kinder von Aidskranken. 20 dieser Kinder seinen selbst infiziert. Schwester Raphala schreibt in ihrem Brief aber auch "von Projekten, die vorangehen und für welche Hilfe und Unterstützung gebraucht wird." Der Wasserturm mit Pumpe für einen abgelegenen Kindergarten und die Kirche koste 3000 Euro und beim im vergangenen Jahr mit Spendengeldern von 6000 Euro begonnenen Bau der Nähschule fehlen noch die Zimmerdecken und ein fester Fußoden."
"Uneigennütziges Wohlwollen, Nächstenliebe und Wohltätigkeit - für diese Begriffe stehe das lateinische Wort "karitativ", so Friedbergs Bürgermeister Dr. Peter Bergmair in seiner Eröffnungsansprache. Auch heuer haben wieder mehr als 15 Gruppen aus Verbänden, Schulen, Vereinen und politischen Gruppen in unzähligen Stunden den Karitativen Christkindlmarkt in Friedberg organisiert und viele Beteiligte stehen an den vier Markttagen in den Ständen. Durch die Nächstenliebe und die Wohltätigkeit der Besucher konnten den Missionen in den vergangen Jahren ein Reinerlös von 750.000 Euro übergeben werden. Allein in den 26 Stunden des Karitativen Christkindlmarkts 2012 floss die stolze Summe vom 37.000 Euro an die Missionen.
Für "sein persönliches, Jahrzehntelanges Engangement um den Karitativen Friedberger Christkindlmarkt bedankte sich Verkehrvereinspräsident Daniel Götz bei Manfred Krug, dem Vorsitzenden des Fördervereins für karitative Aufgaben des Verkehrsvereins Friedberg e.V. Ohne seinen Einsatz wären diese Markttage nicht möglich, so Götz.
"Bildung für KInder und Jugendliche in Indien", so Pallottiner Bruder Bert Meyer, "sei das Thema in diesem Jahr. Traurige Realität sei es, dass die meisten indischen KInder, die das fünfte Legenshar überleben nach drei Schuljahren ihren Eltern bei der Arbeit helfen. Minderjährige arbeiten auf Baustellen und transportieren bei Temperaturen von 40 und 50 Grad im Schatten Sandkörbeauf ihren Köpfen. Bruder Bert Meyer, der regelmäßig selbst in Indien vor Ort ist kann aber von seinem letzte Besuchberichten, "dass immer mehr Kinder und Jugendliche die schulischen Einrichtungen nutzen". Mehr Bildung erhöhe die Chancen von Kindern, die Armut zu durchbrechen. In Chinna Mustabad, einem kleinen Dorf in Andrah Pradesh hat Bruder Bert Meyer vor zwei Wochen ein Mädchen, gemeinsam mit anderen Schülerinnen in einem Klassenraum fotografiert. Abzüge des Fotos schenkte er allen Kindern der Friedberger Grundschule, welche unter der Leitung von Monika Ratgeber-Plomer mit vorweihnachtlichen Liedern die Eröffnungsfeier des Karitativen Christkindlmarkts gestalteten.
Text und Bilder: Franz Scherer
Information:
Karitativer Christkindlmarkt Friedberg
Geöffnet bis Sonntag 2. Dezember
Samstag 10 bis 19.30 Uhr
Sonntag 9 bis 19.30 Uhr
Über den Einsatz der Pallottiner und des Friedberger Hilfswerks Nadanda hat myheimat umfassend berichtet:
"Bäume ausreißen musst du nicht können ..."
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