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Familie ist für mich wichtig - Zu Besuch bei Stadtrat Thomas Kleist (CSU)

Es ist Mittwochnachmittag. Thomas Kleist hat sichtlich gut Laune und begrüßt den gegen seine Gewohnheiten zu früh erschienenen Pressevertreter freundlich.´„Wir können gleich anfangen“, bittet mich der 41-Jährige in das der Küche vorgelagerte Zimmer. „Ich wohne in dieser Doppelhaushälfte mit meiner Familie“, gibt Thomas Kleist Auskunft über seine „häuslichen Verhältnisse“. Nur ein „Familienmitglied“ müsse zurzeit ein kärgliches Dasein fristen. Hauskater Shir Khan sitze beleidigt, schmollend und seines natürlichen Bewegungsdranges beraubt im Keller. Diese Situation sei für den „Stubentiger“ mehr als ungewohnt, da dieser eigentlich gewohnt sei, über das „Katzenfenster“ die Vorzüge uneingeschränkter Mobilität genießen zu dürfen. 30 Tage dürfe das Tier sein vogelgrippebedingtes „Alcatraz“ nicht verlassen. Aber da müsse der Kater „jetzt durch“. Als Sohn eines Tierarztes versuche er sich „vorbildlich“ zu verhalten, o der „Gefängniswärter“ unerbittlich. Da sein Haus gerade noch im Beobachtungsgebiet iege, habe er keine andere Wahl. Der exotisch klingende Name des Katers erregt mein gesteigertes Interesse und ich erkundige mich danach, ob mit der Namenswahl eine bestimmte Botschaft verknüpft sei. Das Gesicht meines Gesprächspartners entgleist mimisch etwas. „Was? Sie können mit dem Namen Shir Khan nichts anfangen? Das ist eine echte Bildungslücke. Haben Sie als Kind nie das ‚Dschungelbuch‘ gelesen?“, fragt mich der Katzenbesitzer leicht entgeistert. „Wir hatten früher zwei Katzen. Die Kätzin hieß Baghira und der Kater Shir Khan. Das sind die Namen aus dem ‚Dschungelbuch‘, falls Sie das nicht mehr wissen“, schiebt Thomas Kleist mit einem kaum zu überhörenden, ironischen Unterton hinterher. Wir diskutieren noch ein wenig über den H5N1-Virus und dessen mögliche bzw. unmögliche Übertragungswege auf den Menschen, bis wir beim Thema „Familie“ landen. „Ich bin seit 6 Jahren mit meiner Frau Sabine verheiratet. Die Familie ist für mich ein wichtiger Rückzugsort, um wieder Energie schöpfen zu können. Sie nimmt in meinem Zeitablauf einen herausgehobenen Platz ein. Es ist einfach angenehm, wenn man die Türe hinter sich schließen kann und alle Probleme - seien diese im beruflichen oder politischen Bereich anzusiedeln - mal für eine kurze Zeit vergessen kann. Wenngleich ich an dieser Stelle nicht verschweigen
will, dass eine Familie mit 3 Kindern im Alter von 4, 12 und 15 Jahren nicht
unbedingt als ‚Ruhepol‘ zu bezeichnen ist. Aber das macht gar nichts. Im
Gegenteil: Die ‚Familienaktivitäten‘ sind eine willkommene Ablenkung vom
beruflichen Stress“, umschreibt der „bekennende“ Familienmensch Kleist sein Rezept für ein gelungenes Familienleben. Sein jüngster Sohn Benedikt halte die Familie doch einigermaßen „auf Trab“. „Ja, mit der Namensgebung hatten wir offenbar schon eine gewisse Vorahnung“, sagt Thomas Kleist mit Blick auf das Oberhaupt der katholischen Kirche.

Der berufliche Werdegang des Stadtrats steht im Mittelpunkt der folgenden Minuten. „Ich bin Diplom-Jurist. Nach der erfolgreich absolvierten Ersten Juristischen Staatsprüfung habe ich meine ersten beruflichen Erfahrungen in der Wirtschaft gesammelt. Seit einem Jahr bin ich hauptamtlicher Geschäftsführer der ‚Elterninitiative krebskranker Kinder Augsburg‘. Das ist eine sehr reizvolle und verantwortungsvolle Aufgabe“, resümiert Thomas Kleist die Stationen seiner beruflichen Karriere. Ob er das Studium der Rechtswissenschaften „aus Gründen des Broterwerbs“ oder „aus Berufung“ gewählt habe, will ich von meinem Interviewpartner wissen und er antwortet, dass eine „gemischte Motivationslage“ bei ihm vorhanden gewesen sei. Zum einen habe ihn die Materie ‚Rechtsprechung‘ von Beginn an interessiert, zum anderen hätte ein abgeschlossenes Jurastudium vielfältige Möglichkeiten geboten, in das Berufleben einzusteigen.

Nach den Wurzeln seines politischen Engagements gefragt, erzählt der seit 1996 im Friedberger Stadtrat sitzende Kommunalpolitiker, dass er - im engeren Sinn - nicht aus einem „politischen Elternhaus“ stamme. Wenn man allerdings einen weiteren Politikbegriff zugrunde lege und das ehrenamtliche Engagement bzw. die Vereinsarbeit miteinbeziehe, dann sehe die Sachlage etwas anders aus. Es habe Familientradition, sich ehrenamtlich zu engagieren. Vor allem der Sport sei immer sehr groß geschrieben worden. Klassensprecher sei er jedoch nie gewesen, da es ihm widerstrebt habe, seine eigene Person in den „Vordergrund zu stellen“. Es fällt auf, dass Thomas Kleist auf Fragen nicht voreilig, unüberlegt antwortet. Er greift die Fragestellung seines Gesprächspartners sorgfältig auf, prüft sie und ist stets darum bemüht, allen Facetten eines Themas gerecht zu werden. Er argumentiert überaus differenziert und sachkompetent. Mit seiner unaufgeregten, dennoch eine „leidenschaftliche Hingabe an eine Sache“ im Sinne Max Webers verratenden Argumentationstechnik ist Thomas Kleist zweifellos eine wohltuende Ausnahme im effektheischenden Politikbetrieb.

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