Eine Bagage kommt nach Friedberg
Wenn sich ehemalige "Sautreiber" und Anhänger des "Jodelwahnsinns" zu einer Gruppe zusammenschließen, muß das noch nichts Großes bedeuten. Wenn es sich aber dabei um den Zusammenschluß der ehemaligen "Giesinger Sautreiber" und des "Bairisch Diatonischen Jodelwahnsinns" handelt, dann hat dies schon mehr Bedeutung. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Kunst & Kulinarisch" gastiert die Münchner Kabarettgruppe "Monaco Bagage" mit reichhaltigem Instrumentarium am Donnerstag, den 04. Mai, im Saal des Gast- und Brauhauses "Herzog Ludwig" und liefert eine Kostprobe ihres Könnens.
Die "Monaco Bagage", ein wilder Haufen endgültig zusammengerauft, bestehend aus fünf verwegen-exzellenten Musik-Kabarettisten, transportiert in Musik verpackte Szenen, Bilder und Geschichten. Als sich die "Monaco Bagage" vor zweieinhalb Jahren erstmals auf den Bühnen des Münchner Umlands präsentierte, bat Josef Brustmann in der Anmoderation um Nachsicht: Man sei überhaupt noch nicht eingespielt, alles sei ein Versuch, aber wo jetzt schon alle da seien, müsse man eben durch. Schon damals war das eher fishing for compliments. Das Potential der Truppe wird fast bei jeder Nummer deutlich, zumal sie ja nicht aus Frischlingen besteht: Josef Brustmann war zuvor jahrelang mit überwältigendem Erfolg mit dem "Bairisch Diatonischen Jodel-Wahnsinn" unterwegs, Miene Costa, Johann Bengen und Martin Deubel mischten kaum weniger lang und erfolgreich bei den "Giesinger Sautreibern" mit und Andy Arnold versorgte Bands wie Innersoul mit erdigem Saxophon. Aus zartesten Gitarrenklängen wird sich da à la Bolero ein furioses, durch fliegende Instrumentenwechsel aufgeheiztes Spektakel ergeben. Und wie schon bei diesem Appetizer alles perfekt ineinander greift und abgestimmt ist, so präsentiert sich das ganze Programm "Import - Export". Josef Brustmanns bösartiges und mit musikalischen Zitaten gepickte Bayern-Alphabet ("Stoiber, Streibl, Strauß - sovui Glück am Stück, des hält bloß Bayern aus") und seine bittersüßen Erzählungen aus der eigenen Ministrantenzeit oder vom "oaschichtigen Bauern", der statt Familienbilder die seiner Kühe archiviert hat; der von Miene Costas angeführte A-Cappella-Zungenbrecher, der bayerische Sprache und afrikanische Rhytmik genial zusammenführt ("Du da, der dad a dabei sei") oder ihre Steptanz-Einlagen; Anarchie mit System, bajuwarische Weltoffenheit, derbe Texte an bestrickender Musik.
Für alle Fans fetziger, kabarettistischer, charmanter Volksmusik - von zart bis hart - ergibt sich nun die Gelegenheit, die Gruppe hautnah und live mitzuerleben. Ergänzt wird dieser Abend durch ein von Wirt Andreas Ufertinger und seiner Crew zubereitetes Menü.
INFO: Karten (inkl. Menü) für diese nicht alltägliche Kabarettshow gibt es ab sofort im Gast- und Brauhaus "Herzog Ludwig" (Tel. 0821-607127). Aufgrund der Platzkapazität im Saal wird um Reservierung gebeten.
Bürgerreporter:in:Harald Färber aus Friedberg |
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