Eibingen / Hildegardisschrein
Hier wie versprochen die Fortsetzung unserer Fahrt auf den Spuren von Hildegard von Bingen
Auf unserem Ausflug auf den Spuren von Hildegard von Bingen, fuhren mein Mann und ich mit der Autofähre über den Rhein nach Rüdesheim. Wenn es auch romantisch klingt, dass Hildegard selbst zweimal in der Woche vom Kloster Rupertsberg über den Rhein ruderte um zu ihrer neuen Klostergemeinschaft zugelangen, war es für diese Frau bestimmt eine riesige Kraftanstrengung. Wir wussten, dass Hildegard zwei Klöster gründete: das Kloster Rupertsberg bei Bingen sowie das Kloster Eibingen unweit von Rüdesheim. Dort hatte die Adelige Marka von Rüdesheim 1148 ein Augustiner-Doppelkloster gestiftet, das bereits 1165 verwaist war, verursacht durch die von Kaiser Barbarossa ausgelösten Kriegswirren. Das Anwachsen des Rupertsberger Konvents bewog Hildegard, diese beschädigten Gebäude 1165 zu erwerben.
Der Zeitgeist hat das klösterliche Leben ausgehöhlt und 1802 wurde das Kloster aufgehoben. In Eibingen diente nun die ehemalige Klosterkirche als Pfarrkirche, wo noch heute die Reliquien der hl. Hildegard in der Pfarrkirche in Eibingen verehrt werden. Pfarrer Ludwig Schneider gelang es 1857, die Echtheit der Hildegard-Reliquien nachzuweisen Das Patrozinium der Dorfkirche, Johannes der Täufer, wurde übernommen. Eine Schwester vom Abtei St. Hildegard kümmert sich seit dem Jahr 2002 um die Pilger in Eibingen Auf diese Weise sind das alte und das neue Kloster Eibingen heute wieder ganz konkret miteinander verbunden. Tief bewegt standen wir nun vor den Reliquien der Hildegard in einem goldenen angestrahlten Schrein und begaben uns auf den Hang zum Abtei St Hildegard hinauf.
Plan einer Neugründung
Der Plan zur Gründung eines neuen Klosters, welches das alte Kloster Eibingen wieder beleben und zugleich auf das im Jahr 1632 von den Schweden zerstörte Kloster Rupertsberg zurückgreifen sollte, ist Bischof Peter Josef Blum von Limburg (1842 – 1883) zu verdanken. Die Abtei St. Hildegard sollte auf der Anhöhe über dem Dorf Eibingen neu entstehen. Das Baumaterial – ein von Quarzit durchsetzter Sandstein – wurde aus dem Felsen oberhalb des Bauplatzes gewonnen.
Beginn des klösterlichen Lebens
Nach vier Jahren war der monumentale Bau im Wesentlichen fertig gestellt. Am 17. September 1904 zogen 12 Benediktinerinnen aus der Abtei St. Gabriel in Prag, dem ersten Frauenkloster der Beuroner Kongregation, in die Neugründung ein. Durch zwei Dekrete Papst Leos XIII. wurde das Kloster 1908 zur Abtei erhoben und mit allen Rechten und Privilegien des ehemaligen Klosters der hl. Hildegard ausgestattet. Als „exemte“ Abtei untersteht es nicht dem Ortsbischof, sondern unmittelbar dem Hl. Stuhl in Rom. Am Tag nach der Kirchweihe, am 8. September 1908, wurde die bisherige Priorin des Klosters zur ersten Äbtissin der klösterlichen Gemeinschaft geweiht. Sie war damit die 36. Nachfolgerin der hl. Hildegard, unter deren besonderen Schutz Abtei und Kirche gestellt wurden.
Am 23.August 2000 wurde Sr. Clementia Killewald zur Äbtissin und damit zur 39. Nachfolgerin der hl. Hildegard gewählt.
Nach der Besichtigung der Abtei besuchten wir den Klosterladen mit all den herrlichen Naturprodukten. Eine kleine Oase mitten in der Hektik des Alltags. Dort wurde großer Wert auf eine individuelle Beratung gelegt. Zum Schluss erhielten wir aus dem Klostergarten eine Tüte Mirabellen in die Hand gedrückt und mit lieben Worten verabschiedet.
Es war ein unvergesslicher, wunderschöner Ausflug, den ich jedem empfehlen möchte.
Meine Ausführungen sind natürlich nicht frei aus dem Kopf geschrieben. Dazu waren es dann doch zu viele Eindrücke und Erfahrungen die ich machen durfte.
Hallo Christl
Rüdesheim und Bingen waren als Rheinschiffer meine Lieblingsorte.
Da ging es als jugendlicher es immer die Flanierstraße rauf und runter.
Zwischendurch wurde immer ein Gläschen Rüdesheimer Weißwein getrunken.Auch der Wein aus den Weinbergen in Bingen mundete gut.
Grüße Klaus Grotefendt