Der Friedberger See ist jetzt herzsicher

(Von links) Martha Reißner, Herbert Lipp und Franz Leopold (Fischereiverein Friedberg), Volker Brand (MedX5), Rainer Genswürger (Stadtsparkasse), Jutta Brand (MedX5), Ulrike Sasse-Feile, Mario Michl (Marmor Michl), Thomas Schmid (ihoch3), Stefan Koppold (Jürgen´s Seekiosk), Daniel Schindler (ihoch3), Thomas Winter und Robert Erdin (BRK Friedberg) und das Team der Wasserwacht Friedberg.
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  • (Von links) Martha Reißner, Herbert Lipp und Franz Leopold (Fischereiverein Friedberg), Volker Brand (MedX5), Rainer Genswürger (Stadtsparkasse), Jutta Brand (MedX5), Ulrike Sasse-Feile, Mario Michl (Marmor Michl), Thomas Schmid (ihoch3), Stefan Koppold (Jürgen´s Seekiosk), Daniel Schindler (ihoch3), Thomas Winter und Robert Erdin (BRK Friedberg) und das Team der Wasserwacht Friedberg.
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Lebensrettende Geräte sind nun an beiden Kiosken zu finden

Zwei Reanimationsdefibrillatoren wurden diese Woche an die beiden Kioske am See übergeben. Finanziert wurden die lebensrettenden Geräte von Sponsoren und vielen einzelnen Spendern. Seit Freitag, 14. August, ist klar, dass auch die anderen zwei Geräte finanziert werden können. Und zwar dank des weiteren Sponsors Federal Mogul und durch viele Einzelspenden.

Am 13. August gab es von 16 bis 18 Uhr eine Einweisung für alle Interessierten. Jung und Alt haben sich die Funktionsweise eines Defis an Puppen zeigen lassen. Und natürlich trainierten auch das Kioskpersonal von Jürgen und Stefan Koppold und die Pressevertreter vor Ort fleißig mit.

Das Projekt „Unser See wird herzsicher“ kommt sehr gut voran. Die Initiatorin Martha Reißner freut sich sehr, dass nun bereits nach kürzester Zeit eine Summe von 6.700 Euro zusammengekommen ist, um zwei Reanimationsdefibrillatoren SAM 500P am Friedberger See in Betrieb nehmen zu können. Zu finden ist einer am Kiosk von Jürgen Koppold am Nordufer der Freizeitanlage und der andere an der Ostseite des Sees in der Nähe der Wasserwacht. Koppold, der sich sehr über das Projekt freut und vor allem daran, dass er nun teilhaben kann, versicherte, dass der jeder Defi an einer exponierten Stelle aufgehängt wird. So kann ihn jeder gleich sehen und im Notfall schnell reagieren.“ Für die Mit-Initiatoren der Aktion Ulrike Sasse-Feile, Tom Schmid und Daniel Schindler ist diese Aktion eine Herzenssache: „Jeder kann Leben retten, auch unsere Kinder!“

Anfang Juli war ein Mann am Friedberger See zusammengebrochen und von Hand reanimiert worden. Einen Defi gab es bis dato noch nicht am See. Das war der Grund für Friedbergs dritte Bürgermeisterin, der das Thema schon lange am Herzen liegt, eine Initiative für die Herzsicherheit der Badegäste ins Leben zu rufen.

In kürzester Zeit fanden sich zahlreiche Sponsoren für das Projekt, denn ein Defi kostet mehrere tausend Euro je nach Typ. Allen voran die Stadtsparkasse Augsburg, der Steinmetzbetrieb Marmor Michl und das Friedbeger Unternehmen Federal Mogul. Sie ermöglichten es, dass die ersten beiden Defibrillatoren bereits jetzt zur Verfügung gestellt werden konnten und ein dritter nächste Woche am Afrasee und der vierte bald am Derchinger Baggersee übergeben werden kann. Martha Reißner lobt das Engagement und freut sich vor allem über die parteiübergreifende Aktion am 7. August auf dem Friedberger Wochenmarkt: „Unter anderem waren viele alteingesessene Stadträte aller Parteien am Info-Stand vor Ort, die alle mit Herzblut hinter der Aktion standen und das auch zum Ausdruck brachten. Allein am Markt kamen mehrere hundert Euro zusammen. Das ist ein toller Erfolg für unser Herzsicher-Projekt. Zumal dies zum ersten Mal vorkam, dass alle Parteien an einem Strang zogen – und das für eine gute Sache.“

Die Einweisung für die Defibrillatoren übernahm die Wasserwacht Friedberg am 13. August, an beiden Kiosken des Friedberger Sees. Die Geräte sind können von jedem in kürzester Zeit bedient werden, und zwar nicht nur von Rettungskräften und Ärzten. „Wir haben besonderen Wert darauf gelegt, dass die Defis auch von Laien eingesetzt werden können“, so Reißner. An Puppen wurde gezeigt, wie einfach die Benutzung eines Defis ist. Und man bekommt von einer Computerstimme eine genaue Anweisung, was man tun muss. Da kann nichts schiefgehen, auch wenn man noch so aufgeregt ist. Denn im Ernstfall muss es schnell gehen.

Volker Brand von der Herstellerfirma MedX5 betont: „Wann ein Schock nötig ist und wann man mit der Herzdruckmassage beginnen soll, wird vom Gerät vorgegeben.“. Man kann also gar nichts falsch machen. Wichtig ist, dass man sich traut, das Gerät zu bedienen. Nach der Einführung dürfte dies nun kein Problem mehr sein.

„Verantwortung füreinander übernehmen“

Eine, die es gleich ausprobiert hat, ist die Friedberger Anwältin und Mediatorin Anke Hebenstreit. Sie ist selbst leidenschaftliche Taucherin am Friedberger See. Deshalb ist sie es gewöhnt, für andere verantwortlich zu sein. Die Badeunfälle, die sich in letzter Zeit sehr häuften, gaben ihr zu denken. Ihr letzter „Erste Hilfekurs ist bereits 30 Jahre her. Deshalb gibt sie zu: „Im Zweifel hätte ich nicht gewusst, was zu tun ist.“ Auf die Aktion wurde sie über die Facebookgruppe „Wittelsbacher Land“ aufmerksam und für sie war klar, dass sie im Falle eines Notfalls nun gerüstet sein möchte: „Ich finde es klasse, dass es nun am Friedberger See zwei Defis gibt. In unserer Gesellschaft empfinde ich eine zunehmende Entsolidarisierung. Wir sollten Verantwortung füreinander übernehmen, ganz besonders dann, wenn jemand unsere Hilfe braucht.“

Dank dem Sponsor Federal Mogul kann am Dienstag, den 18. August um 18 Uhr am Afrasee der dritte Defibrillator an den Fischereiverein übergeben werden. Das vierte Gerät für den Kiosk am Derchinger Baggersee ist durch viele Einzelspenden finanziert worden und wird auch nächste Woche übergeben. Eine tolle Sache, vielen Dank an die vielen Sponsoren und Spender!

Bürgerreporter:in:

Sabine Roth aus Friedberg

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