AMERICANA 2011: Top-Event des Westernreitsports
„Nummer Eins“, Tour de France der Westernreiter“ oder „Mekka des Westernreitens“ – mit all diesen Titeln ist die Americana schon gewürdigt worden. Und all diese Ehrbekundungen hat sich die Americana auch zu ihrem 25-jährigen Bestehen verdient! Hier wird niemand in Ehren grau, sondern dieses Event setzt stattdessen immer wieder einzigartige Impulse für die Zukunft der ganzen Szene. So auch 2011, als mit 36.000 Besuchern wieder einmalig viele Besucher dabei sein wollten. Das Kommen bereute keiner: die 265 Reiter aus Nationen zeigten bei rund 800 Starts Sport vom Feinsten. Der entsprechend belohnt wurde: 150.000 Euro Preisgeld wurden in den 38 Wettbewerben ausgeschüttet. Und wichtig: Die nächste Americana ist vom 4.-8. September 2013 – am besten jetzt schon notieren.
Keine Frage: Für jeden echten Fan ist die AMERICANA Pflichtprogramm. Die besten Westernreiter der Welt endlich einmal live zu erleben und dazu das unglaubliche Angebot von Europas führender Westernmesse mit rund 250 Ausstellern. Ob Reitbekleidung oder Westernmode, ein neuer Westernsattel, Zaumzeug und Gebiss, ein Anhänger, Pflegeprodukte fürs Pferd, USA-Reisen oder Schmuck – auf der AMERICANA wird jeder fündig.
Aber man muss beileibe kein Reiter oder Cowboy sein, um einen unvergeßlichen Tag auf der AMERICANA zu verbingen. Es ist die unglaubliche Atmosphäre, die Neulinge überrascht und von der Stammgäste schwärmen. Spätestens nach dem ersten Bier im Red Grizzly Saloon hat sich schon so macher entschieden, endlich wieder mal ein paar Cowboystiefel zu kaufen. Und wo in der Welt hat man eine grössere Auswahl an Stiefeln, Jeans, Schmuck & Accessiores?
Ein echtes Highlight ist die AMERICANA natürlich auch für alle Nachwuchs-Cowboys (und –Indianer) – für sie ist wie immer eine Menge geboten, gut, dass jetzt in Bayern noch Ferien sind …
Was ist eigentlich Westernreiten?
Zwei führende Experten der Szene, Horst Geier, sportlicher Leiter der AMERICANA, und Jörg Brückner, Fachpressebetreuer der AMERICANA, beantworten Fragen zu diesem Thema.
Was ist Unterschied zwischen Westernreiten und anderen Reitarten?
Brückner: Neben der Kleidung und der Ausrüstung, also Sattel, Geschirr, Zaumzeug, ist es vor allem die einhändige Zügelführung des Westernpferdes. Westernreiten ist eine Arbeitsreitweise und aus den Anforderungen der Arbeit hat sich ein eigener Reitstil, eigene Pferderassen und eine eigene Ausrüstung entwickelt.
Kann das jeder lernen?
Brückner: Westernreiten ist ein eigener Reitstil – deswegen kann das jeder Mensch - und auch jedes Pferd lernen. Da Westernreiten kaum Kraft erfordert, sind Frauen beim Westernreiten nicht benachteiligt.
Welche Voraussetzungen brauchen die Pferde zum Westernreiten?
Geier: Bei den Pferden eignen sich die drei Westernpferderassen Quarter Horse, Paint Horse und Appaloosa, weil sie speziell für das Westernreiten gezüchtet wurden. Die Westernpferderassen haben einen kleinen und quadratischen Körperbau und sind deshalb wendiger. Im Wesen sind sie ruhiger als andere Pferderassen.
Wo werden die Pferde gezüchtet?
Brückner: Mutterland des Westernreitens sind die USA, speziell Texas und Oklahoma. Mittlerweile hat sich auch in ganz Europa und speziell in Deutschland die Zucht von Westernpferden etabliert. Zu diesem Thema können sich die Besucher auf der Americana hervorragend informieren. Hier stellen bekannte Betriebe aus ganz Europa aus.
Wie lange braucht man, um den Westernstil zu beherrschen?
Geier: Wie auch das „klassische“ Reiten muss der Westernreitstil über Jahre gelernt werden. Allerdings sind die Anfangserfolge sehr schnell spürbar: Ein Anfänger kann auf einem ausgebildeten Westernpferd quasi direkt losreiten.
Welche Ausrüstung wird für das Westernreiten benötigt? Was kostet das?
Brückner: Als Kleidung werden eine Jeans und Westernstiefel benötigt. Ferner muss ein Westernsattel, ein Westerngebiss und das Zaumzeug her. Die Qualität ist wichtig. Ein qualitativ ausreichendes Starterpaket kostet neuwertig etwa ab 3.000,-- Euro.
Bringen die Teilnehmer und Reiter ihre eigenen Tiere mit?
Geier: Westernreiten ist eine sehr feinfühlige Steuerung des Pferdes mit minimalen und nahezu unsichtbaren Befehlen. Gerade auf Turnierniveau ist das Gespann Reiter/Pferd sehr fein aufeinander abgestimmt. Entsprechend bringen die Turnierreiter natürlich ihre eigenen Pferde mit.
Wo kann man Westernreiten lernen?
Brückner: Es gibt in Deutschland viele Trainingsbetriebe ausschließlich für Westernreiten. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, sich für einen Kurs einen Trainer zu bestellen. Die Ausbildung der Westerntrainer ist fester Bestandteil der offiziellen Ausbildungsordnung der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) und wird von der EWU, der Ersten Westernreiter Union Deutschland e.V., ausgeführt.
Geier: Auch zu Reitschulen, Trainer oder Turniere findet sich einiges im Internet: Sehr zu empfehlen ist die Seite www.westernreiter.com der EWU, die Informationsplattform für alle Westernreiter. Die Preise für Kurse sind unterschiedlich und individuell abhängig von Schule, Pferd, Trainer und Reiter. Der Durchschnitt liegt zwischen 20 und 30 Euro pro Stunde.
Was sagt der Tierschutz zum Westernreiten?
Brückner: Die Einstellung zum Pferd, die so genannte Horsemanship, ist ein sehr hoch gehaltener und vor allem auch gelebter Ehrenkodex der Westernreiter beim Umgang mit ihrem Partner Pferd. Sämtliche geforderten Manöver beim Westernreiten basieren auf natürlichen Bewegungen des Pferdes. Tierschutz ist den Westernreitern sehr wichtig.
Geier: Westernreiten und Rodeo sind zwei verschiedene Paar Stiefel. Gleich ist nur, dass jeweils ein Pferd im Spiel ist. Lassowerfen u.ä. hat nichts mit Westernreiten zu tun und gehört entsprechend zu keiner Westernreitdisziplin.
Sind auf der AMERICANA auch echte, aktive Cowboys dabei?
Brückner: Westernreiten ist eine ernstzunehmende Sportart. Die Kleidung ist Turniervorschrift ähnlich der schwarz-weißen Kleidung beim „klassischen“ Reiten. Die lockere Atmosphäre samt Country-Musik passt zum Lebensgefühl der meisten Westernreiter, hat aber mit der eigentlichen Sportart nichts zu tun. Westernreiter sind Westernreiter, die ihren Sport lieben – aber eben keine Cowboys.
Geier: In den USA gibt es noch richtige Cowboys, auf den so genannten Working Cattle Ranches, das sind aber Ausnahmen. Aber auch in den USA reiten wesentlich mehr im Westernturniersport und zum Spaß im Westernsattel.
Bürgerreporter:in:Franz Scherer aus Friedberg | |
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