Die Kraft des Humors -Therapieclowns im AWO-Seniorenheim am Friedberger Rothenberg

Seit Anfang der 90er Jahre gibt es in Deutschland Clowns in Kinderkliniken, seit einigen Jahren gehen Clowns auch in Altenheime. Ärzte und Psychologen bestätigen, dass der Einsatz von Clowns im Altenheim sehr positive Auswirkungen auf Senioren hat. Wir waren deshalb sehr gespannt auf den ersten Besuch der Projektgruppe „Altenheim Clowns“ des Evangelischen Bildungswerkes Augsburg in unserer Einrichtung. Vergangene Woche war es endlich soweit. Nach Kaffee und Kuchen erwarteten rund 50 Heimbewohner im vollbesetzten Speisesaal die sechs Damen des Projekts „AH-Clowns“. Liebevoll und individuell völlig verschieden verkleidet kam zunächst ein Clown nach dem anderen in den Saal und suchte durch pantomimisches Spiel in Dialog und Kontakt zu den Bewohnern zu treten. Das bewusste spielerische Auftreten, der Einsatz von Gestik, Mimik, Körpersprache und Musik öffnete innerhalb kürzester Zeit die Tür zur Interaktion zwischen den Bewohnern und den Clowns. Wir konnten beobachten wie Kommunikation ohne Worte entstand, wo sonst „normale“ Gespräche scheitern. Vor allem bei Menschen mit Demenz eröffneten sie einen Zugang zu oft verborgener Vitalität. Dabei machten die Clowns keine Show oder Vorführung im Sinne eines starren Programms, sondern erspürten vielmehr, was bei den einzelnen Personen da ist, nahmen es auf, gingen mit und bauten sensibel einzelne Reaktionen einiger Bewohner in ihr Spiel mit ein. Die Clowns brachten Lachen, Unbeschwertheit und Überraschendes in unseren Alltag, knüpften an Kindheitserlebnisse an, weckten gute Gefühle und schufen eine fröhliche und entspannte Atmosphäre bei allen Anwesenden. Gerade Bewohner mit Demenz werden wacher und bewegter, zeigen Neugierde, Erstaunen und Freude. Deshalb wollen wir mit regelmäßigen Clown-Besuchen zukünftig die Mobilisierung dieser Bewohner noch besser unterstützen.
(Terminanfragen bei Luitgard Fendt, EBW Augsburg, Text & Bild Frau Eva Hanft Oellrich Therapeutin)