Auch in diesem Jahr wurde der Friedberger CSU Stammtisch von der Polizei besucht.
Polizeioberkommissar Klaus Kratzer gab in Wort Bild und Rollenspielen informativ den Teilnehmern Tipps zur Zivilcourage und Sicherheit im Alltag. Er sah durch den Einfluss gewalthaltiger Filme u. Musik Computer (Killerspiele und Sucht); eine ganz neue Art der Gewalt.
Doch Zivilcourage ist nicht nur Polizeisache, deshalb finden in der Kriminalpolizeilichen Beratungsstelle der Kripo Augsburg, kostenlose Kurse statt. Auch werden Busse eingesetzt und Busfahrer geschult, denn viele Gewalttaten passieren im Bus oder an den Haltestellen.
Der Polizeioberkommissar betonte, dass die meisten Jugendliche OK sind und nur die Wenige mit Gewalt Macht ausüben.
Darum will man mit dem Slogan „Eine Region schaut hin“ werben.
2009 fanden 16000 Straftaten weniger gegenüber 2008 statt. Dabei zählen auch Schwarzfahrer als Straftäter. Die Gewaltkriminalität hat jedoch in den letzten Zehn Jahren um 270 Gewalttaten zugenommen.
Kratzer sprach die Notwehr an.
Das heißt, bei einem Angriff kann Gewalt zur Verteidigung angewandt werden.
Nothilfe ist, wenn der Täter verfolgt und festgehalten wird, bis seine Identität feststeht, oder die Polizei eingetroffen ist.
Wer aber weg sieht und nicht hilft, obwohl es zumutbar wäre, fördert die Gewaltkriminalität, so Kratzer und kann mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe geahndet werden.
Der Oberkommissar betonte, dass wir kein Volk von Feiglingen sind. Wir wissen nur nicht wie wir helfen können. In einem kurzen Film konnte man sich ein Bild machen, und in den folgenden Rollenspielen, in dem die Zuhörer mit eingebunden waren, lernte man, wie leicht man sich überschätzen und den Täter unterschätzen kann.
Natürlich gibt es keine 100%ige Erfolgsgarantie, und man muss aufpassen, nicht zu provozieren. Darum bekamen die Anwesenden Verhaltenstipps, welche jedoch äußerst wirkungsvoll sind und helfen können, wenn man bereits in einer bedrohlichen Situation steckt.
Empfehlenswert ist z.B. der sichere Blick, eine feste Stimme. Eine Opferhaltung vermeiden, wie Schultern hängen lassen, sich Ducken und wegdrehen. Besser ist: Brust raus, Kopf hoch und aufrecht stehen.
Geübt wurde auch das sofortige ergreifen der Initiative, und ohne zu zögern, andere über die Situation zu informieren.
Weiter Verhaltensweisen waren
• Ruhe bewahren!
• Versuchen, deutlich, mit fester Stimme zu sprechen
• Weder zu Drohen, noch zu beleidigen!
• Kein Körperkontakt! Es wird im nicht passen, angefasst zu werden. Eine körperliche Auseinandersetzung ist nur zu empfehlen, wenn man in der Überzahl ist und keine Waffen im Spiel sind.
• Hilfe holen, dabei hat sich gezeigt, dass es besser ist jemanden gezielt anzusprechen, als sich ungezielt an viele Leute gleichzeitig zu wenden. Z.B." Sie mit der schwarzen Lederjacke. Rufen Sie die Polizei!"
• Auch wenn man etwas Unerwartetes tut, kann der Angreifer überrascht und aus dem Konzept gebracht werden.
• Es ist sinnvoll den Angreifer zu siezen. Außenstehende wissen dann sofort, dass es sich nicht um eine kleine Streitigkeit unter Freunden handelt.
• Waffen können sich schnell gegen einen wenden. Besser stattdessen eine Signalpfeife oder Alarmgeräte, die einen ohrenbetäubenden Lärm produzieren
• Unbedingt die Polizei über einen Angriff oder Überfall informieren und anzeigen
Allgemeine Verhaltenstipps gab es natürlich auch, wenn man sich für jemand anderen einsetzen will.
Hoffentlich kommt man gar nicht erst in solche Situation