Der Stuhlgang ist eine private und sensible Angelegenheit - und die meisten Menschen sprechen nicht gerne darüber. Aber was ist normal? Wann spricht man von einer Verstopfung und was ist ein Darmverschluss? Wann sollte man zum Arzt gehen? Und welche anderen Möglichkeiten gibt es?
Informationen darüber gibt Dr. Rieke Paschwitz, Oberärztin der Allgemein- und Viszeralchirurgie der Wertachkliniken, am 27. November um 19.30 Uhr im Ferdinand-Wagner-Saal Schwabmünchen, Fuggerstraße 20. In ihrem Vortrag gibt sie Auskunft über das Thema, über das man allgemein nicht gerne spricht.
Normal oder? ...
Normal sein können ein bis drei Stuhlgänge pro Tag. Genauso normal sind jedoch auch zwei bis drei Stuhlgänge pro Woche. Farbe, Menge und Konsistenz des Stuhls können ebenso variieren wie die Häufigkeit. Und sogar Gewohnheiten können sich ändern.
Starke Veränderungen von Gewohnheiten beim Stuhlgang oder Schmerzen können jedoch ein Hinweis auf ernst zu nehmende Verdauungsprobleme sein. Medizinisch abklären lassen sollte man außerdem Symptome wie Erbrechen, Blut im Stuhl, Gewichtsverlust und längerfristige Verstopfungen, wie sie insbesondere ältere Menschen des öfteren beklagen.
Bei regelmäßiger Verstopfung reicht es oftmals, die Ernährung und das Verhalten umzustellen, also mehr Bewegung, ballaststoffreiche Ernährung und viel trinken. Kurzfristig können auch Abführmittel oder Einläufe eingesetzt werden. Diese Maßnahmen sollten jedoch in Absprache mit einem Mediziner erfolgen, da sie auch in einen Teufelskreis der Abhängigkeit münden können.
... medizinischer Notfall?
Eine plötzliche, schwere Verstopfung mit einem geschwollenen Bauch deutet auf einen Darmverschluss hin. Dieser kann vollständig oder teilweise, im Dünndarm oder Dickdarm sein. Durchfall oder Erbrechen können vorkommen, müssen aber nicht. Dagegen sind krampfartige Schmerzen, die in Wellen auftreten und mit der Zeit nicht mehr abklingen, sowie abrupte, starke Schmerzen auf jeden Fall ein Warnsignal.
Wenn die Darmwand geplatzt ist, kommt unter Umständen auch noch Fieber hinzu. In allen diesen Fällen sollte man unverzüglich zum Arzt gehen, denn ein Darmverschluss kann lebensbedrohlich sein.
Mit einer Röntgen- oder CT-Aufnahme kann man die Art des Verschlusses und seine Lage im Darm bestimmen. Die Möglichkeiten der Therapie reichen dann von der Absaugung durch eine Sonde über intravenöse Flüssigkeiten bis hin zur Operation.
Bei Erwachsenen werden Darmverschlüsse meist durch das Narbengewebe einer früheren Bauchoperation oder Hernien, also Brüche in der Bauchwand, verursacht. Eine weitere Ursache können Tumore sein. Auch deshalb ist es wichtig, zum Arzt zu gehen.
Präventiv helfen, wie so oft, regelmäßige Bewegung, eine ballaststoffreiche Ernährung und viel Trinken. Außerdem empfiehlt Dr. Paschwitz einen entspannten Umgang mit dem Thema Verdauung, denn: Auch Stress kann zu Verstopfung führen.
Verstopfung oder Darmverschluss? Was ist der Unterschied?
Vortrag von Dr. Rieke Paschwitz, Oberärztin der Allgemein- und Viszeralchirurgie der Wertachkliniken
am 27. November um 19.30 Uhr
im Ferdinand-Wagner-Saal
Schwabmünchen, Willi-Ohlendorf-Weg 1
Eintritt frei
Bürgerreporter:in:Doris Wiedemann aus Schwabmünchen |
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