Moderne Onkologie: Immuntherapie und zielgerichtete Krebstherapie

Fast die Hälfte aller Krebserkrankungen sind inzwischen heilbar. Und viele andere Patienten erhalten oft über Jahre eine hohe Lebensqualität, trotz Krebsdiagnose. „Die moderne medizinische Krebstherapie bietet viele neue Möglichkeiten,“ sagt Dr. Carsten Oetzel, Onkologe der Hämato-Onkologischen Praxis an der Wertachklinik in Bobingen und fügt bedauernd hinzu: „Sie hat allerdings leider auch weiterhin ihre Grenzen.“

Die modernen Krebstherapie hat zwei neue Standbeine: die Immun-Therapie und die Zielgerichtete Therapie. Daneben gibt es als existenzielle Therapieformen weiterhin die Operation, die Bestrahlung und die Chemotherapie. Aber auch diese wurden in den letzten Jahrzehnten beständig weiterentwickelt und sind sowohl wirksamer als auch schonender geworden.

Immun-Therapie und Zielgerichtete Therapie

Neue Erkenntnisse über das menschliche Immunsystem und die genetischen Veränderungen in Tumorzellen haben es ermöglicht, eine neue Art von Medikamenten zu entwickeln. Sie geben dem körpereigenen Immunsystem die Möglichkeit, den Schutz der Tumorzellen zu überwinden und den Krebs selbst zu bekämpfen. Das heißt, der Mensch entwickelt selbst eine spezielle Form von Antikörpern für den Kampf gegen die Krebszellen in seinem Körper.

Durch die bessere Kenntnis der spezifischen Strukturen von einzelnen Krebszellen kann man inzwischen spezielle Medikamente entwickeln, die genau diese Strukturen angreifen. Daher spricht man von einer Zielgerichteten Therapie. Der Nachteil: Die Medikamente können nur gegen Tumore eingesetzt werden, die genau diese Strukturen haben.

„Der Krebs kann auch mit den modernen Methoden leider nicht immer geheilt werden“, sagt der Onkologe: „Aber wir tun alles, um die Lebensqualität möglichst gut und lange zu erhalten.“

Klassische Methoden und ganzheitlicher Ansatz

Die chirurgischen Verfahren haben sich in den letzten Jahrzehnten weiter verfeinert und verbessert. Auch die Strahlen- und Chemotherapien sind präziser, und damit schonender geworden. In den meisten Fällen können sie inzwischen sogar ambulant gemacht werden. Das heißt, die Patienten werden, beispielsweise in den Wertachkliniken, hoch qualifiziert und gleichzeitig heimatnah behandelt.

In der modernen Krebstherapie hat sich auch die Erkenntnis durchgesetzt, dass die Kombination von verschiedenen Therapieverfahren häufig von besonderem Nutzen ist. Deshalb besprechen die unterschiedlichen Fachrichtungen gemeinsam die verschiedenen diagnostischen und therapeutischen Optionen.

Fachärzte der Inneren Medizin sowie Gastroenterologen, Chirurgen, Pathologen, Radiologen, Strahlentherapeuten und Onkologen treffen sich, auch in den Wertachkliniken, in sogenannten Tumorboards und besprechen die verschiedenen Optionen. „Auf diese Weise können wir unsere Patientinnen und Patienten sehr umfassend beraten und die bestmöglichen Therapie-Empfehlungen geben. Wir schaffen damit die Grundlage dafür, dass die Betroffenen eine für sie selbst individuell beste Entscheidung treffen können“, sagt Dr. Oetzel.

Am 9. Oktober um 19.30 Uhr informiert Dr. Oetzel in einem Vortrag im Ferdinand-Wagner-Saal in Schwabmünchen, Fuggerstraße 20, über die unterschiedlichen Formen des Krebses, die verschiedenen Ziele der Behandlung und die modernen Prinzipien der Krebstherapie. Dabei betrachtet er den ganzen Körper und geht auch auf die verschiedenen Nebenwirkungen ein. Anschließend beantwortet er individuelle Fragen. Der Eintritt ist frei.

Moderne Onkologie: Immuntherapie und zielgerichtete Krebstherapie
Vortrag von Dr. Carsten Oetzel, Onkologe der Hämato-Onkologischen Praxis an der Wertachklinik in Bobingen
am 9. Oktober um 19.30 Uhr
m Ferdinand-Wagner-Saal in Schwabmünchen, Willi-Ohlendorf-Weg 1
Eintritt frei