Nun ist es bald soweit: Am 16. Und 17. Juli werden 38 Jugendliche auf Stelzen, professionelle Schauspieler, Chor und Musiker der Musikschule Landsberg ein phantastisches Spektakel in Landsberg aufführen: das RuethenFestSpiel «Licca Line – Eine lange Fahrt ins sagenhafte Damasia».
Die Handlung des Stücks: Mythisches und Sagenhaftes aus dem Lechrain und Ammerseegebiet. Auf einer langen Fahrt geraten sieben jugendliche Helden mit ihrem Floß in die abenteuerliche Sagenwelt des Lechrains. Dabei müssen sie sich etwa den furchteinflößenden Hojemännlen oder den schrecklichen Truden stellen, um zurück in ihre Welt zu gelangen. Auf ihrem Weg erwarten sie viele Abenteuer und Prüfungen...
„Bei der Entwicklung des Stücks sind wir davon ausgegangen, dass es zwei Welten gibt – eine reale Welt und eine Phantasie- oder Zwischenwelt, die mit den Mythen- und Sagengestalten zu tun hat,“ erklärt Wolfgang Hauck, Produktionsleiter von Licca Line. „Die Figuren aus den Sagenwelten des Lechrains gibt es im Grunde überall, etwa in der griechischen Mythologie. Manchmal werden sie einfach anders benannt. Statt von Hojemännlen spricht man andernorts von Kobolden oder Zwergen, Heilräthinnen werden auch als Nornen oder Parzen bezeichnet... Jeder Landstrich hat einen anderen Zugang. Aber überall gilt: Mit einem anderen Naturverständnis sieht man die Welt plötzlich ganz anders. Ein Baum, der sich bewegt, ist nicht mehr nur ein Baum. Diese Zwischenwelten sind Thema des Stücks.“
Aber Hojemännle, Truden, der geheimnisvolle Erdspiegel und das sagenhafte, versunkene Damasia sind nur ein Teil dieses Freilichttheaters. Das RuethenFestSpiel ist auf der anderen Seite auch etwas, das konkret mit der Stadt Landsberg und ihrer Geschichte zu tun hat. So wird beispielsweise das für Landsberg so wichtige Salz thematisiert oder auch die Bedeutung der Flößerei aufgegriffen.
Und es geht um das Thema Kindheit und Jugend. „Etwas MIT den Jugendlichen zu machen, den Weg des Erwachsenwerdens zu beschreiben, das war unser Ziel,“ sagt Peter Pruchniewitz, Regisseur von Licca Line. „In der Mythologie funktioniert das meist über eine Heldenreise – eine Mischung aus Abenteuer, aber auch pädagogischen Entscheidungen, die getroffen werden müssen. Und als Heldenreise haben wir unser Stück dann auch konzipiert.“
Licca Line wird damit auch zu einer Geschichte über Freundschaft, Mut, Großherzigkeit und Treue. Das Stück handelt vom Selbstständig werden, von der Erkenntnis, sein Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. Es ist somit auch ein Abschied von der Kindheit und bietet gleichzeitig eine ganz neue Sicht auf die Geheimnisse der Stadt und der Region. Es wird nicht nur ein Historienspiel gezeigt, sondern etwas Grundlegenderes: Etwas, das eine Tür zu einer anderen Welt öffnet. Dies mit Bezügen zu Landsberg, zur Mythologie des Lechrains, aber auch zu bestimmten historischen Personen, die im Stück zitiert werden.
Mehr als 70 Jugendliche werden für einen unvergesslichen und beeindruckenden Abend sorgen. Um ihre Stadt theatralisch in Besitz zu nehmen, haben sie sich bereits seit zwei Jahren auf dieses Ereignis vorbereitet.
Licca Line ist ohne Zweifel ein Großprojekt, gefördert vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst (Kulturfonds Bayern) Bezirk Oberbayern, der Stadt Landsberg und dem RuethenFestVerein. Von ganz anderem Umfang als die Zuschauer es von normalem Freilichttheater gewohnt sind. Landsbergs kompletter Hauptplatz wird zu einem riesigen Theaterraum, der uns die Welt hinter der Welt des Sichtbaren zeigen wird. Mit der Botschaft: Entwickeln Sie ein gesundes Vertrauen ins Dasein. Denn auch wenn man allein ist, ist man nicht allein. Der beste Tipp dazu: Mindestens zweimal, aus verschiedenen Standorten ansehen.
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Frage an Wolfgang Hauck:
Worauf muss man achten, wenn man im öffentlichen Raum Theater auf Stelzen spielt?
„Im öffentlichen Raum gibt sehr viele Bühnengeräusche und Ablenkungen. Hier steht plötzlich ein Kinderwagen im Weg, da läuft ein Hund auf der Straße – man ist überall gefährdet und damit gefordert. Große Aufmerksamkeit und Achtsamkeit ist erforderlich. Denn wir haben es hier mit keinem geschützten Raum zu tun. Es ist wichtig, eine große Bühnenpräsenz zu entwickeln, damit ein Marktplatz oder in diesem Fall der Hauptplatz still wird. Die Zuschauer müssen erobert werden. Im Spiel muss man Dinge vereinfachen, komprimieren. So wird z. B. statt zehn Sätzen nur einer gesprochen, dieser jedoch so, dass alle ihn verstehen. Die Gestalten werden nicht psychologisch, sondern eher archetypisch dargestellt. Die Chöre funktionieren z. B. in einem öffentlichen Raum sehr gut.“
Aufführung:
16. und 17. Juli 2011 um 21:00 auf dem Hauptplatz in Landsberg
www.licca-line.de
Nähere Informationen zum RuethenFestSpiel und zu den Stelzern:
Licca Line
Eine lange Fahrt ins sagenhafte Damasia
Ein Festspiel zum Ruethenfest 2011
Aufführung: 16. und 17. Juli 2011 um 21:00
Spielort: Hauptplatz in Landsberg am Lech
Leitung und Produktion: Die Stelzer – Theater auf Stelzen
Idee und Konzeption: Wolfgang Hauck, Peter Pruchniewitz
Regie: Peter Pruchniewitz
Produktionsleitung: Wolfgang Hauck
Musikalische Gestamleitung: Lothar Kirsch
Komposition: Richard Waldmüller
Kostümentwurf: Cinzia Fossati
Text: Karla Schönebeck, Peter Pruchniewitz, Wolfgang Hauck, Anne Tysiak
Mitwirkende:
38 Jugendliche zwischen neun und 18 Jahren, professionelle Schauspieler, Musiker und Chor unter Leitung der Musikschule Landsberg
Webseite:
www.licca-line.de
Pressematerial:
www.die-stelzer-presse.de
Pressekontakt:
Andrea Schmelzle
presse@die-stelzer.de
Bürgerreporter:in:Andrea Schmelzle aus Landsberg am Lech |
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