"Morgensonne" Paralleltext zum Gedicht von Joachim Ringelnatz -Veröffentlichung in der Zeit 26/2011

10. Februar 2011
15:00 Uhr
Sachsenhausen , 34513 Waldeck
Und schon ist er da.Ein ungeheurer Appetit auf Arbeit und auf Leben.
  • Und schon ist er da.Ein ungeheurer Appetit auf Arbeit und auf Leben.
  • hochgeladen von Dagma Kuncke

" Morgensonne" ein Paralleltext zum Gedicht von Joachim Ringelnatz
Quietschvergnügt bin ich erwacht,
ich streichle meine Hüften,
hätte ich das denn gedacht,
ich sehne mich nach Lüften.

Ein weißes Tuch macht einen Diener
und lädt mich zum Baden ein.
Zwei blaue Schuhe,frisch gewienert,
rufen mich "Steig hinein ! "

Aus meinem tiefsten Herzen zieht
mit Wimpernschlageszittern
ein ungeheurer Appetit
auf Lust und Nichtverbittern.

Sachsenhausen, den 1o.2.2011 gedruckt in der Ausgabe 26/2o11 -Zeit-

Morgenwonne von Joachim Ringelnatz(1883-1934)

Ich bin so knallvergnügt erwacht.
Ich klatsche meine Hüften.
Das Wasser lockt.Die Seife lacht.
Es dürstet mich nach Lüften.

Ein schmuckes Laken macht einen Knicks
und gratuliert mir zum Baden.
Zwei schwarze Schuhe im blankem Wichs
betiteln mich " Euer Gnaden".

Aus meiner tiefsten Seele zieht
mit Nasenflügelbeben
ein ungeheurer Appetit
nach Frühstück und nach Leben.

Bürgerreporter:in:

Dagma Kuncke aus Waldeck (HE)

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