Tag des offenen Denkmals – Burgwalden erleben

Alljährlich am zweiten Sonntag im September koordiniert die Deutsche Stiftung Denkmalschutz den deutschlandweiten Tag des offenen Denkmals. 2023 jährt sich der Aktionstag bereits zum 30. Mal. Am 10. September stehen unter dem diesjährigen Motto „Talent Monument“ Denkmale vergangener Zeiten im Rampenlicht, die als Fundament der Gesellschaft das Bild jeder Stadt, Region und jedes Landes prägen. Ganz Deutschland richtet an diesem Tag seine Scheinwerfer auf erfahr- und erlebbare Denkmaltalente aller Art, egal ob groß oder klein, ob glanzvoll oder unscheinbar, ob überregional bekannt oder bislang noch völlig im Verborgenen. Was macht ein Denkmal aus und welche unbekannten Monumente haben mehr Aufmerksamkeit verdient? Der Tag des offenen Denkmals 2023 soll dazu dienen, Interessantes und Neues zu bekannten oder auch bislang noch verborgenen Denkmalschätzen der breiten Öffentlichkeit vorzustellen, Bürgerinnen und Bürger für die Bedeutung des kulturellen Erbes zu sensibilisieren und deren Interesse für den Denkmalschutz zu wecken. Ohne die unzähligen Ehrenamtlichen, die sich tagtäglich mit Enthusiasmus, Engagement, Ideenreichtum und Talent den einzelnen Denkmalen widmen, wären Denkmalpflege, Heimatpflege und Heimatforschung nur schwer umsetzbar.
Was also liegt näher, als die Arbeit der diesjährigen Kulturpreisträger erneut in den Mittelpunkt zu stellen und den Tag des offenen Denkmals in Burgwalden zu veranstalten. Die beiden Heimatforscher Gottfried Dörner und Lorenz Schreiber öffnen unter dem Motto „Burgwalden erleben“ ab 14 Uhr ihre private Historiengalerie neben der Vituskirche. Das von den beiden Kulturpreisträgern eigenhändig renovierte, ehemalige fuggersche Backhäusle beherbergt seit 2012 das kleinste Museum des Landkreises, das sich in Bild und Text ausführlich der Geschichte Burgwaldens widmet. Informationstafeln, Grabungsexponaten aus dem Schlossweiher, eine Kopie der Burgauer Landtafel aus dem Jahr 1613, eine alte Holzdeichelleitung aus dem 16. Jahrhundert sowie eine Rekonstruktion Burgwaldens nach einer Zeichnung von 1602 geben ausführlich Einblick in die Ortsgeschichte des kleinen Weilers.

Was: Burgwalden erleben
Wann: Sonntag, 10. September 2023, ab 14 Uhr
Wo: Burgwalden, Historiengalerie im ehemaligen fuggerschen Backhäusle

Bei Einbruch der Dämmerung komplettiert die kleine Wanderung „Unheimliches Burgwalden - Spaziergang zum Burgwalder Galgen“ den diesjährigen Aktionstag. Seit Beginn des 16. Jahrhunderts befand sich am nördlichen Ende des Teufelstales eine Richtstätte mit Dreifachgalgen. 1518 wurde Ambrosius Hoechstetter der Blutbann zu Burckwalden verliehen, der der Patrizierfamilie die hohe Gerichtsbarkeit zugestand. Bei schweren Verbrechen wie Ehebruch, Mord, Totschlag oder auch Raub konnte so vor Ort über Leben und Tod gerichtet werden. Die Teilnehmer der Nachtwanderung erfahren auf dem Weg zum Galgen interessante Details zur historischen Richtstätte und zum aktuellen Forschungsstand. Um den kleinen Ort ranken sich aber auch viele spannende und gruselige Sagen und Geschichten, zahlreiche Geister und unheimliche Gestalten trieben dort wohl einst ihr Unwesen. Eine kleine Auswahl Burgwalder Schauergeschichten darf beim nächtlichen Spaziergang zum Galgen natürlich nicht fehlen! Bitte an festes Schuhwerk, wetterfeste Kleidung und geeignete Leuchtmittel (Taschenlampe, Laterne etc.) denken! Die Veranstaltung ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Um Spenden für Auslagen zur weiteren Forschungsarbeit des Historienteams Dörner / Schreiber wird gebeten.

Was: „Unheimliches Burgwalden - Spaziergang zum Burgwalder Galgen“
Wann: Sonntag, 10. September 2023, 19 Uhr
Wo: Burgwalden, Treffpunkt am Parkplatz in der Ortsmitte