"RICARDA HUCH" VON DR.HEIDLER
Literatur (er) leben, am 09.03.2012 umd 19.00 Uhr in der Dr.-Jaufmann Schule
Ricarda Huch (1864-1947) war eine der bedeutendsten Frauen Deutschlands im 19. und 20. Jahrhundert, als Dichterin und Historikerin. Thomas Mann nannte sie anlässlich ihres 60. Geburtstages 1924 „Die erste Frau Deutschlands ... wahrscheinlich heute die erste Europas ...“ Alfred Döblin schrieb nach ihrem Tod, 1950, in einem öffentlichen Brief: „Es kam das Jahr 1933. Wir wurden auseinandergerissen. … Eine einzige Stimme tönte aus Ihrem Kreis [der inneren Emigration] noch zu mir herüber: die Stimme von Ricarda Huch, einer herrlichen Frau, Sie wissen es selbst, Molo, mit Kraft, Geist und Mut, ‚Ihr werdet niemals ihresgleichen sehen‘.“
Worauf diese Urteile gründen, davon handelt dieser Vortrag. Als ein Thema des Frauentags ist es auch von Bedeutung, dass Ricarda Huch eine der ersten Frauen war, die in Zürich Geschichte und Philosophie studierte und 1892 ihren Doktortitel erwarb, an der Stadtbibliothek Zürich mitarbeitete, an einer höheren Schule unterrichtete und schließlich immer finanziell für sich selbst sorgen musste.
Sie war eine grandiose Dichterin, schrieb kühne Gedichte, Romane und Dramen, die als Schlüsselwerke der Neuromantik um die Jahrhundertwende gelten, und historische Werke, die den Zeitgeist dokumentierten oder auch mit bewegten, wie etwa das große Werk zur Romantik, Blütezeit der Romantik (1899) und Ausbreitung und Verfall der Romantik (1902) oder der historische Roman Der große Krieg in Deutschland (1912-14) oder nach dem Ersten Weltkrieg Michael Bakunin und die Anarchie (1923).
„Mein Herz, mein Löwe“ beginnt eines ihrer späten Gedichte (1944), das zwar der Politik galt, aber auch an ihr bewegtes Privatleben denken läßt. Glück und Unglück der Ricarda Huch formen eine Geschichte, auf die gleichermaßen kurz eingegangen werden soll.
Bürgerreporter:in:Bobingen Kulturamt aus Bobingen |
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