Vom 18.12.2019 bis zum 29.3.2020 zeigt das Jüdische Museum Augsburg Schwaben in Kooperation mit dem Staatlichen Textil- und Industriemuseum Augsburg (tim) und in dessen Räumen die Ausstellung „Die Stadt ohne. Juden Ausländer Muslime Flüchtlinge“.
Die zweite von drei öffentlichen Führungen bei freiem Eintritt findet am 16. Februar um 15.00 Uhr statt (letzte Führung: 22. März).
Der Anschlag auf die Synagoge in Halle am 9. Oktober 2019, rassistische Übergriffe auf offener Straße auf Jüdinnen und Juden, Geflüchtete, Ausländer*innen und Muslim*innen, eingeritzte Hakenkreuze in der Augsburger Synagoge und Schmierereien im Jüdischen Museum sowie Angriffe auf Flüchtlingsheime zeigen, wie aktuell Antisemitismus und Fremdenhass in Deutschland und Europa sind.
Die Ausstellung „Die Stadt ohne. Juden Ausländer Muslime Flüchtlinge“ geht von Hugo Bettauers Roman sowie dessen 2015 in Paris neu aufgefundener, ungekürzter Stummfilmversion aus und erzählt entlang einzelner Filmszenen die Stufen eines Ausgrenzungsprozesses: von der Polarisierung der Gesellschaft bis hin zum endgültigen Ausschluss der zu Feinden gemachten Minderheiten.
Diese Entwicklung wird nicht nur in den 1920er-Jahren, vor der „Machtübernahme“ der Nationalsozialisten, verortet, als Antisemiten den Ausschluss der Jüdinnen und Juden forderten, sondern bis in die Gegenwart hinein erzählt, in der Ausländer, Muslim*innen, Flüchtlinge, aber auch nach wie vor Jüdinnen und Juden ausgegrenzt und angefeindet werden.
Die Ausstellung stellt damit die Frage, ob und inwiefern die gesellschaftliche Polarisierung
während der Jahre des Aufstiegs des Nationalsozialismus mit unserer Gegenwart verglichen werden kann, soll oder sogar muss.
Ort: Staatliches Textil- und Industriemuseum Augsburg (tim), Provinostraße 46, 86153 Augsburg
Eintritt: frei (aufgrund der großen Nachfrage sind die Plätze auf 30 Personen begrenzt. Wir bitten um Anmeldung bis 13. Februar unter Tel. 0821 – 51 36 58)
Text: Jüdisches Museum Augsburg Schwaben
myheimat-Team:Katharina Soffer aus Augsburg |
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