Der „Starlight Express“ am Himmel über Breitscheid: Westerwälder Skydiver als Sternenkinder - Der „Speedstar“ geht bei Tempo 250 auf
Breitscheid - Mit Hans-Joachim Marseille, dem als (früh verglühten) „Stern von Afrika“ titulierten deutschen Flieger-Ass, hat dieser Himmelskörper nun gar nix zu tun. Eher schon mit dem Stern von bzw. über Rabenscheid. Einen solchen bzw. mehrere davon haben die Westerwälder Skydiver am vergangenen Wochenende leuchten lassen. Die Figur, die entsteht, wenn sich mehrere Springer binnen kürzester Zeit nach dem Ausstieg aus dem Flugzeug Händchen haltend zu einem Kreis zusammen finden, pflegt man im Idiom der Kappen-Sportler als „Star“ zu bezeichnen. Und das bezieht sich eben nicht auf die sich beispielsweise bei Diedää Bohlen und Konsorten so verzweifelt um Ruhm und Aufmerksamkeit buhlenden Bühnen-Sternchen, sondern leitet seine Wurzeln eher aus dem astronomischen Sprachgebrauch ab.
Nun kann ein Stern, zumindest wie wir ihn/sie von Weihnachten kennen, durchaus mehrere Zacken haben. Im aktuellen Fall waren es derer Neune, die aus menschlichen Komponenten bestehenden Einzelteile jenes „9er-Speed-Stars“, der dem Wettbewerb auch seinen Namen gab. „Speed“ deshalb, weil die Formationen dabei im freien Fall Geschwindigkeiten von bis zu 250 Sachen erreichen. Neun deshalb, weil maximal neun Springer plus Kameramann, der das Ganze dokumentieren muss, ins Flugzeug passen.
Kaum eine andere luftsportliche Disziplin ist aber so wetterabhängig wie der Fallschirmsport. Was nutzt den Skydivern der schönste blaue Himmel, wenn statt lauer Winde sturmverdächtige Lüftchen blasen? Und weil das am besagten Wochenende so war, konnte der rasante Wettstreit nur in eingeschränkter Form über die aero-tische Bühne gehen. Aber ein Anfang ist gemacht. Das bundesweit ausgeschriebene Turnier soll fester Bestandteil des Jahresprogramms der Breitscheider Schirm-Athleten werden.