Dicke Luft im Büro: Von Frischluftfanatikern und dauerunterkühlten Sauerstoff-Allergikern
Der klassische Konflikt zwischen Frischluftfanatikern und jenen, die immer dicht vor dem Erfrierungstod stehen und vom Death Valley träumen, ist so alt wie die Büroarbeit selbst. Die einen kämpfen mit dem Ersticken, die anderen fühlen sich erst dann wohl, wenn der Kohlenstoffmonoxidgehalt der Raumluft mindestens dem der Entgasungsschleuse einer industriell betriebenen Fischräucherfabrik in Aserbeidschan entspricht und die Innentemperatur die 30-Grad-Marke nicht unterschreitet.
Die Werte werden wesentlich auch von der Populationsdichte im Office beeinflusst. Je mehr Mitarbeiter auf engstem Raum auf den Feierabend warten, umso höher sind die Emissionen. Die werden in "Olf" gemessen. Einer Größe, die die Geruchsquellstärke beschreibt, die jeder Mensch mit normal arbeitenden Drüsen bei leicht sitzender Tätigkeit, täglich wechselnder Unterwäsche und 0,7 Duschen pro Tag ausdünstet. So verströmt ein 12-jähriges Kind beim Spielen zwei O, während ein Athlet nach dem Training 30 O emittiert. Insofern müsste es sich bei den Angehörigen unserer Abteilung ausnahmslos um Hochleistungssportler handeln.
Befinden sich dann noch diverse Hygienephobiker und Deodorantverächter unter den Kollegen, mockert es im Kontor sehr schnell, als würde ein toter Esel in der Ecke liegen. Erst recht, wenn der Pausensnack aus mit Kohl garnierten Herings- und Mettbrötchen besteht und das Aftershave (Kanal No. 5) vom Billigheimer stammt. Geschichten aus den Klima- und Aromahöllen deutscher Büros:
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