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Spaghat zwischen Jägerlatein, Bequemlichkeit, sorgfältiger Recherche und journalistischer Ausgewogenheit

  • Gerade mal 2.500 Teilnehmer konnten die Hessen-Jäger für ihre Demo in Wiesbaden mobilisieren. Die Artikulation ihrer plakativen Forderungen erschöpfte sich denn auch in der gebetsmühlenhaften Wiederholung sattsam bekannter Phrasen.
  • Foto: Screenshot Hessenschau
  • hochgeladen von Jürgen Heimann

Es ist emotional aufgeheizter Stellungskrieg zwischen Tierschützen und Tierschützern. Und die Rolle, die unsere Medien in der aktuellen Auseinandersetzung um die neue Hessische Jagdverordnung spielen, ist nicht unbedingt dazu angetan, die sowieso schon ziemlich angeknackste (lokal-)journalistische Reputation aufzupolieren. Gilt besonders für „meine“ Regionalzeitung. Im Mittelhessischen Lahn-Dill-Kreis kommt, wie wohl auch andernorts, am ausführlichsten Wort, wer am lautesten schreit. Und das sind nun mal die vermeintlichen „Heger“. Wobei die schon von den ollen Römern zum Rechtsgrundsatz erhobene Maxime „Audiatur et altera pars!“ („Gehört werde auch der andere Teil!“) durchs redaktionelle Raster gefallen ist, verdrängt und völlig ausgehebelt wurde.
Es ist halt einfacher, eine, wie vor wenigen Tagen geschehen, druckgerecht, natürlich einseitig aufbereitete und rechtzeitig vor der mit viel Tamtam angekündigten Jäger-Demo eingereichte Presseerklärung zu veröffentlichen (161 Zeilen), als ein, zugegeben, reichlich komplexes Thema kritisch zu beleuchten und sich auch mit gegenteiligen Positionen auseinander zu setzen. Da durfte ein lokaler Jägerfunktionär seine Sicht der Dinge in epischer Breite unters lesende Volk streuen. Aufgemacht war das Pamphlet wie ein normaler Zeitungsbericht, bei dem der unbedarfte Leser erst einmal davon ausgehen musste, es handele sich dabei um einen redaktionellen, objektiven Ansprüchen stand haltenden und vielleicht sogar auf Eigenrecherche basierenden Artikel. Träumt weiter!

Seite gefüllt, Feierabend gerettet!

Nun wäre es sicherlich nicht zu viel verlangt gewesen, die Argumente der sich stellenweise doch auffällig bedeckt haltenden Befürworter einer etwas restriktiver gefassten Jagd(ver)ordnung zu erfragen. Oder sich das inkriminierte Papier vielleicht mal selbst zu Gemüte zu führen. Gut, das hätte dann etwas mehr Arbeits- und Zeitaufwand bedeutet. Aber wir wollen es mit der journalistischen Sorgfaltspflicht ja auch nicht übertreiben. So ging’s auf jeden Fall schneller. Zeitungsseite gefüllt und zu gekloppt, Feierabend gerettet!
Was als Demonstration von Stärke und wilder Entschlossenheit gedacht war, entpuppte sich letztlich als vergleichsweise müdes, folkloristisch angehauchtes Schaulaufen zwischen Jagdhorn-Gedudele, schrillem Trillerpfeifeneinlagen und Trötenhupen. Gerade mal 2.500 Teilenehmer (ohne Klone) hatten der Hessische Jagdverband am Samstag für seinen Prosatestmarsch mobilisieren können – bei 24.500 eigenen Mitgliedern und trotz vieler Schlachtenbummlern aus anderen Bundesländern.

Phrasen, aber keine neuen Argumente

Die Artikulation der Forderungen erschöpfte sich denn auch in der gebetsmühlenhaften Wiederholung sattsam bekannter Phrasen, die sich inhaltlich irgendwie alle in dem Postulat „Freies Schussfeld für freie Bürger“ verdichten. Dahingehend gab es nichts Neues. Interessanter waren da schon die Verhaltens-Tipps, die der Wetzlarer Jägerverein den Seinen (wohl aus gegebenem und berechtigtem Anlass) wohlweislich mit auf den Weg in die Landeshauptstadt gegeben hatte. Der Vorsitzende hatte die ihm in waidmännischer Eintracht verbundene Kameraden und Kollegen im Vorfeld beschworen, keine gefährlichen Gegenstände wie Waffen, Messer, Munition und Werkzeuge mit zu führen und auch nicht alkoholisiert anzutreten. Es gehe schließlich auch um Außenwirkung… Es gab denn auch keine diesbezüglichen Zwischenfälle und Auffälligkeiten, wie die Polizei vermeldet.
Mehr zum Thema: http://www.rotorman.de/von-jaegerlatein-krokodilst...

  • Gerade mal 2.500 Teilnehmer konnten die Hessen-Jäger für ihre Demo in Wiesbaden mobilisieren. Die Artikulation ihrer plakativen Forderungen erschöpfte sich denn auch in der gebetsmühlenhaften Wiederholung sattsam bekannter Phrasen.
  • Foto: Screenshot Hessenschau
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  • Ein ganz übler Bursche. Darf aber zum Leidwesen der Nimrods in Hessen künftig nur noch vom 15. August bis 31. Januar abgeschossen werden. Das gilt aber nur für sogenannte „Alt-Füchse“. Die jüngeren Semester haben keine Schonzeit.
  • Foto: Kaz/Pixabay
  • hochgeladen von Jürgen Heimann
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  • Ihm geht es nicht gut. Der Bestandsrückgang bei den Feldhasen ist besorgniserregend. Jetzt will man uns glauben machen, eine Verkürzung der Jagdzeiten auf Füchse würden den Mümmelmännern endgültig das Genick brechen. ist ebenso unverschämt dümmlich wie schlichtweg falsch.
  • Foto: Ernie/Pixabay
  • hochgeladen von Jürgen Heimann
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1 Kommentar

> "Phrasen, aber keine neuen Argumente"

Mehr hat man doch bei den Jagdgegnern auch nicht ;)

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