„Babsi“ knickt vor der Agrar-Lobby ein: Die ministeriellen „Bauernregeln“ kamen nicht überall gut an
„Babsi“ Hendricks, unsere streitbare Bundesumweltministerin, hat den Schwanz eingeklemmt und ist vor der Agrar-Lobby eingeknickt. Die Plakataktion mit ihren neuen Bauernregeln wurde eingestampft, nachdem Landmänner landauf, landab dagegen Sturm gelaufen waren. Sie sprechen von „Bauern-Bashing“ und sehen sich verunglimpft, beleidigt und diffamiert. Oder schmerzt vielleicht der Finger, der in eine offene Wunde gedrückt wurde?
Was bitteschön ist an einem Vers wie „Haut Ackergift die Pflanzen um, bleiben auch die Vögel stumm“ so verwerflich? Verwerflich ist einzig und allein, dass das den Tatsachen entspricht. Jährlich werden auf deutschen Äckern, Feldern und Wiesen mehr als 40.000 Tonnen an Giften versprüht. Um den Ertrag zu steigern und um „Schädlinge“, die diesen mindern könnten, zu vernichten. Das Zeugs landete dann früher oder später auch auf unserem Teller. Auch bei der (Massen-)Tierhaltung gibt es Defizite: "Steht die Wutz auf einem Bein, ist der Schweinestall zu klein".
Diese und andere Fehlentwicklungen hatte die Ministerin unter dem Motto „Gut zur Umwelt. Gesund für alle“ poetisch thematisiert bzw. thematisieren lassen, um für einen Erhalt der Artenvielfalt und eine umweltfreundliche Agrarwirtschaft zu werben. Das kam nicht überall gut an. Nach massiven Protesten hat die Ministerin entsprechend beschriftete Plakate, Postkarte und Flyer zurückgezogen. Nun ist Reimen nicht jedermanns Sache. Goethe und die Schillerlocke hätten das bestimmt eleganter hingekriegt. Aber sie mussten sich ja auch nicht mit den Auswirkungen eine industriell orientierten Landwirtschaft herumschlagen. Die Hintergründe: http://www.rotorman.de/babsi-und-die-agrar-lobby-m...