Abgesoffen und verhungert: Es gibt in diesem Sommer kaum Wespen, aber das hat nicht nur Vorteile
Sie tragen eine schwarz-gelbe Uniform und kommen im Auftrag ihrer Königin. Wenn sie kommen. Tun sie aber dieses Jahr nicht. Nicht, dass wir sie vermissen oder sehnsüchtig auf sie warten. Aber irgendwie fehlen sie doch: die Wespen. Ein Sommer ohne selbige ist kein richtiger Sommer. Aber wir haben ja auch keinen richtigen Sommer.
Die Stachel-bewehrten Plagegeister scheinen in dieser Saison komplett von der Bildfläche verschwunden – zumindest in weiten Teilen Deutschlands. Die Menschen können entspannt auf der Terrasse oder im Straßen-Café ihr Sorbet löffeln, ohne dass ihnen die lästigen Plagegeister um die Denkerstirnen schwirren. Und dabei hatten die Experten uns noch im Frühjahr nach dem relativ milden Winter eine wahre Wespenplage vorausgesagt. Ein Satz mit X. Oder haben wir uns zu früh gefreut?
Das nasse und kühle Frühjahr und der mehr als wechselhafte Sommer haben (auch) den auffällig gezeichneten Hautflüglern ziemlich zugesetzt. Sie sind in ihren Nestern schlicht untergegangen bzw. abgesoffen. Oder sie sind einfach verhungert, weil das Nahrungsangebot zu dürftig war bzw. die feucht-kühle Witterung ausgedehnte Shopping-Touren nicht zuließ.
Bei aller Genugtuung über die ausgebliebene Invasion: Wespen sind für das ökologische Gefüge von großer Bedeutung. Weniger von ihnen bedeuten auf der anderen Seite mehr (Stech-)Mücken, Bremsen und Fliegen, die eigentlich viel lästiger sind und deren Populationen durch das Ausbleiben ihrer natürlichen Fressfeinde explodiert sind. Und sie bedeuten mehr Raupen und Blattläuse, die sich nun wesentlich ungestörter über unsere Nutzpflanzen im Garten hermachen können. Mehr zum Thema hier:
http://www.rotorman.de/pseudo-sommer-ohne-wespen-m...
Ich vermisse die nicht...
Und was sie nicht fressen, können sich die Vögel reinhauen...