2. Ulmtaler Naturfotonacht heute in Greifenstein-Allendorf Zwischen Braunfelser Uhus und frühstückenden Tukans aus Costa Rica
Greifenstein-Allendorf (jh) – Natur- und Tierfotografie ist eine Wissenschaft für sich. Dazu gehören nicht nur Erfahrung, Geduld und das entsprechende Equipment, sondern auch, ja durchaus, etwas Glück. Die Ergebnisse sind nicht planbar, wie es beispielsweise bei statischen Motiven der Fall ist.
Wenn die Schöpfung Regie, Dramaturgie, Choreografie und Lichtdesign steuert, kommt oft auch der Zufallsgenerator mit ins Spiel. Aber diese Parameter lassen sich studieren und im eigenen Sinne nutzen, mitunter sogar ein klein wenig beeinflussen. Im Lahn-Dill-Kreis gibt es einen lockeren Zusammenschluss kreativer Pixelzauberer, die, nicht als Verein organisiert, unter dem Namen „Naturfotografen Mittelhessen“ firmieren. Dabei handelt es sich in der überwiegenden Zahl um Mitglieder der Gesellschaft Deutscher Tierfotografen (GDT). Und was die von ihren Streifzügen durch Flora und Fauna mit nach Hause bringen, ist mitunter unglaublich.
Nein, das sind keine Amateure, die eben mal auf den Auslöser ihrer Digicam klicken und sich dann darüber freuen, die einigermaßen scharfe Rückenpartie einer naschenden Kohlmeise am Futterhäuschen auf die Platte gebannt zu haben. Das sind Ausnahme-Könner und Perfektionisten, deren Arbeiten allerhöchsten Ansprüchen, auch solchen künstlerischer Art, genügen, die viel Zeit und Geld in ihre Passion investieren und die mit der Präzision eines Uhrwerks arbeiten, ohne dass dabei die Kreativität auf der Strecke bleibt.
Gelegenheit, ihnen ein klein wenig ins virtuelle Fotoalbum zu linsen, besteht am heutigen Samstag (17. August) im „Outdoorzentrum Lahntal“, auf dem Gelände des früheren Märchenparks bei Greifenstein-Allendorf. Selbiges ist Schauplatz der „2. Ulmtaler Naturfotonacht“, die allein schon von ihrer Konzeption her all jenen kommerziell ausgerichteten Multivisionsvortägen mehr oder weniger namhafter Business-Fotografen haushoch überlegen ist. Die Natur bestimmt auch hier die Agenda. Erst wenn die Dämmerung das idyllische Waldstück in ein diffuses Zwielicht taucht, erwacht die Location zum Leben, drückt der Vorführer auf den Starterknopf des Full-HD-Beamers, der in Folge traumhafte und exzellente Aufnahmen auf die zwischen den Bäumen platzierte Riesenleinwand projiziert. Das alles geschieht unter freiem Himmel, also neudeutsch „Open Air“, was dem Ganzen eine ganz besondere Note verleiht. Die Veranstaltung beginnt um 20 .30 Uhr mit der Vorstellung der Fotografen, „Film ab“, pardon „Foto ab“ heißt es dann ab 21 Uhr.
Insgesamt acht Kurzvorträge zwischen sieben und 12 Minuten Länge, allesamt in Audiovisionstechnologie gehalten, sind vorgesehen, wobei die Fotografen ihre jeweilige Intention vorher kurz skizzieren. Mit von der Partie sind Martin Magnus (Hüttenberg), Dr. Siegmar Bergfeld (Braunfels), Günter Zarbock (Schöffengrund), Siegbert Werner (Breitscheid-Medenbach), Helmut Weller (Ehringshausen) und Gerd Scharfscheer (Wetzlar). Die thematische Bandbreite ist zwischen Global und Lokal positioniert, kommt als bunte, kurzweilige Mischung daher und erstreckt sich von den Uhus im Braunfelser Schloss über den Lebensraum heimischer Streuobstwiesen bis hin nach Costa Rica, dem „Garten Eden Mittelamerikas“. Aber auch der Yellowstone Nationalpark, Ostafrika, Schottland, Indonesien oder der Weilburger Tiergarten waren lohnende Ziele für ausgedehnte Fotosafaris .
Der Eintritt ist – frei! In der Pause oder nach dem offiziellen Teil besteht bei einem kleinen Imbiss ausreichend Gelegenheit, mit den Fotografen zu plaudern oder sie mit Fragen zu löchern.