In den Eingeweiden der Maginot-Linie: 30 Meter unter der Erde steht die Zeit still zu stehen
Zu Besuch in Frankreichs Unterwelt: Die Maginot-Linie, jenes gigantische von der Nordsee bis zum Mittelmeer reichende Befestigungsbollwerk, durch das sich die Franzmänner seinerzeit (vergeblich) vor einem Einfall ihres teutonischen Erzfeindes schützen wollten, ist auch fast 80 Jahre nach ihrem Bau noch überall präsent. Viele Bunker, Forts und Kasematten beherbergen Ausstellungen und Museum, andere sind gesperrt, zerfallen, geschliffen oder in Vergessenheit geraten. Sie bröckeln vor sich hin. Das aber sind die interessantesten, vor allem für Ruinen-Fotografen, die sich auf solche verlassene, dem Zerfall preisgegebene Orte spezialisiert haben. Für Lost-Places-Freaks unter dem ambitionierten Pixelfreunden sind das real existierende Shangri-Las.
Das aus Ehringshausen stammende Fotografen-Ehepaar Markus und Ingrid Novak hat die frühere Artilleriestellung bei Ronchonvillers in der Region Lothringen nahe der luxemburgischen Grenze erforscht. Mit 1.940 Mann Besatzung zählte die Einrichtung zu den größten der Verteidigungslinie. Ein mysteriöses Reich der Dunkelheit. Ein unheimlicher Hades, der seine Geheimnisse erst im Schein starker LED-Scheinwerfer und Petromax-Starklichtleuchten preisgibt. Zehn Stunden lang kämpften sich die beiden in Begleitung ihres Kollegen Fabian Hölzel durch die Eingeweide der Anlage, durch endlos lange, teils 30 Meter unter der Erdoberfläche liegende Gänge, Hallen und Stollen und legten dabei zehn Kilometer zurück. Je tiefer die Besucher vorstießen, desto intakter zeigten sich Bausubstanz und technische Einrichtungen. Das Trio brachte bemerkenswerte Aufnahmen mit an die Oberfläche: http://www.rotorman.de/besuch-in-mittelerde-spuren...