Blütenträume
Sehnsucht

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Alles schlummerte.
Die Luft, warm und duftgeschwängert,
war regungslos; ab und zu durchflog sie ein Zittern, wie das Zittern des Wassers,
das vom Fall eines Zweiges berührt wird.
Man fühlte ein Sehnen, eine Art Durst in dieser warmen Luft.
Ich beugte mich über den Zaun:
Vor mir streckte ein wilder roter Mohn aus dichtem Gras seinen schlanken Stängel hervor:
Ein großer runder Tropfen nächtlichen Taus glänzte
in dunklem Schimmer auf dem Grund der geöffneten Krone.
Alles umher war wie in sich selbst versunken; alles schien hingestreckt,
unbeweglich und erwartungsvoll den Blick nach oben gerichtet zu haben.
Worauf harrte diese blaue, träumende Nacht?...

Turgenjew, Iwan

Bürgerreporter:in:

Silke Dokter aus Erfurt

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