Eine Katze schlägt Alarm - Teil III - Der Wahlausgang und das Geschehen danach
Am Samstag, 15.12.2012, gegen 14.00 Uhr war es dann soweit. Das Foyer des Landesfunkhauses des MDR Thüringen in Erfurt füllte sich nach und nach mit rund 50 geladenen Gästen. Man erkannte viele Gesichter, die aus den Berichterstattungen der Monate Januar bis Dezember 2012 vorgestellt worden. Auch die Jahressiegerin aus dem Jahr 2011 war mit anwesend. Alles verdiente Ehrenamtliche, auf die eine spannende und unterhaltsame Veranstaltung wartete. Diese Art der Ehrung ehrenamtlichen Wirkens rief vor 19 Jahren der MDR Thüringen ins Leben. Seit einigen Jahren beteiligt sich auch die Thüringer Ehrenamtsstiftung an dieser Aktion.
Um auch die Arbeit hinter den Kulissen einmal näher kennenzulernen, führten kompetente freie Mitarbeiter des MDR die Gäste eine Stunde lang durch die Studios von Funk und Fernsehen. 15.15 Uhr war es dann soweit. Das Foyer war in der Zwischenzeit traumhaft festlich hergerichtet. Alle Gäste nahmen ihre Plätze an den weihnachtlich gedeckten Tischen ein. Eine Kamerafrau und ein Kameramann gingen an ihre Technik. Eine weibliche Stimme rief in das Studio: „Noch fünf Sekunden.“ Und dann ging es endlich los. Moderator Steffen Quasebarth kündigte gleich zu Anfang einen spannungsgeladenen Ablauf dieser Sendung an. Er teilte uns mit, dass insgesamt viel, viel mehr Stimmen als im vorigen Jahr abgegeben wurden und das Telefon-Voting noch einige Veränderungen mit sich gebracht hatte. Zunächst folgte eine in Wort und Bild zusammengefasste Berichterstattung über die Tätigkeit der zur Wahl stehenden Kandidaten. Mit beeindruckenden Worten erkannte der Direktor des MDR Landesfunkhauses Thüringen, Werner Dieste, die Ehrenamtsarbeit und deren Bedeutung für die Gesellschaft an. Im Anschluss würdigte auch die Thüringer Sozialministerin Heike Taubert die ehrenamtlichen Engagements. Das "Duo Marimba" umrahmte mit ihren musikalischen Darbietungen diese Veranstaltung und steigerte ihrerseits die Spannung. Wer wird nun Thüringer des Jahres 2012? Für welchen ehrenamtlich Tätigen haben Zuschauer und Zuhörer sich im Internet und Telefonvoting entschieden?
Als erste wurde die „Thüringerin des Monats Dezember“ Frau Ilse Neumeister für ihr besonderes Lebenswerk geehrt. Die 80-jährige erhielt diesen eigens dafür ausgelobten Sonderpreis für ihr Engagement in der „Klosterrunde“ im Erfurter Augustinerkloster.
Um 16.15 Uhr begann endlich die Bekanntgabe der diesjährigen Gewinner. Mittels einer Grafik auf einer Leinwand wurde zunächst der dritte Platz dargestellt. Es war die im Januar als Monatssiegerin geehrte Frau Christa Pidun aus Saalfeld mit ihrem Projekt "Herbstzeitlose“. Sie konnte 17,46 % der Stimmen auf sich verbuchen.
Nach der Ehrung der Drittplatzierten erschien der zweite Grafikbalken auf der Leinwand und endete bei 21,03 % der abgegebenen Stimmen. Ein Klick - und das Bild von der Zweitplatzierten Frau Astrit Adler aus Tiefenort erschien. Sie erforschte und dokumentierte Stammbäume von Auswandererfamilien ihres Heimatortes.
Nun wurde es noch einmal richtig spannend. Die Künstler Axel Gremmelspacher und Jonas Engert spielten auf ihrem Marimbaphon (ist ein Aufschlagidiophon und gehört zur Familie der Xylophone mit einem bis zu 5 2/3 Oktaven großen Tonumfang von C bis g4). Sekunden wurden zu gefühlten Minuten. Klick - der Grafikbalken des Erstplatzierten wurde sichtbar - gefolgt von der Anzeige 27,64 %. Und es folgte nach einer kleinen, spannenden Verzögerung nun endlich das Bild. Es war das Foto von Steffen Gründel aus Altenburg. Der Polizeibeamte ist mit seinen Projekten „Nina und der Fremde“ und „Policat rät: Nicht nur Schokolade!“ im Altenburger Land und in einigen Gebieten in Deutschland ehrenamtlich unterwegs (myheimat-Reporter berichtete, siehe auch www.policat.de).
Nach all diesen Ehrungen stellten sich alle Thüringer des Monats 2012 für ein Gemeinschaftsfoto auf. Für den Sieger war es dann noch nicht vorbei. Ihm erreichten persönliche Glückwünsche von Monatssiegern, der Siegerin 2011 und vielen Mitarbeitern des MDR Thüringen. Nach dem das Interview mit Moderator Steffen Quasebarth im Kasten war, ging es zum O-Ton in die Redaktion des MDR Thüringen - Das Radio. Zum Schluss blieb noch Zeit, bei beteiligten Mitarbeitern des Landesfunkhauses für diese beeindruckende und wirklich spannende Veranstaltung zu danken.
Auf der Rückfahrt zum Hotel standen die Handys nicht still. Zig Anrufe und eine SMS nach der anderen drängten die Fahrt in den Hintergrund. Auch der Journalist Jörg Wolf wollte vom Altenburger Gewinner die ersten Eindrücke von dieser Wahlveranstaltung für die Montagsausgabe der OVZ-Lokalredaktion erhaschen, einfach toll.
Nach einem gemütlichen Abendessen mit Susann Seifert (sie schlug Steffen Gründel als Thüringer des Monats vor) und ihrem Partner ließ es sich der Thüringer des Jahres 2012 nicht nehmen, gegen 19.00 Uhr mit seiner Frau den Erfurter Weihnachtsmarkt zu besuchen und das Erlebte Revue passieren zu lassen. So fand dieser Ehrentag einen würdigen Abschluss.
Wer glaubt, dass die folgenden Tage beim Sieger ruhiger abliefen, der täuscht sich. Wieder zu Hause in Altenburg angekommen, war der Posteingang des Computers des Ehrenamtsteams mit über einhundert Glückwünschen und Ehrenbekundungen gefüllt. Jedem Adressaten wurde persönlich gedankt. Glückwünsche, sogar Rufe über die Straße im Heimatort, erreichten Steffen Gründel. Auch Abgeordnete vom Deutschen Bundestag und dem Thüringer Landtag sowie die Landrätin Landkreis Altenburger Land reihten sich mit Ihrer Wertschätzung in die Schar der Gratulanten ein.
Auf die vorherigen Artikel „Ein Katze schlägt Alarm“ Teil I und II erfolgten einige Reaktionen von Lesern. Es ist dem Thüringer des Jahres 2012, Steffen Gründel, ein großes Bedürfnis, auf diesem Wege den myheimat-Reportern und Lesern für ihre aktive Wahlbeteiligung ein großes Dankeschön zu sagen.