Hochwasser in Sachsen – Lage an den Deichen ist problematisch
Das Hochwasser nimmt immer schlimmere Ausmaße in Sachsen: Die Angst vor Dammbrüchen steigt, Menschen müssen evakuiert werden und die Pegel der Flüsse steigen weiter und weiter. Nur an wenigen Orten ist von einer Entspannung der Lage zu sprechen. Besonders die Stabilität des Damms in Bitterfeld und der Pegel der Elbe in Schöna bereiten große Schwierigkeiten.
Besonders schwierig ist die Lage in der Stadt Bitterfeld: Seit gestern Abend ist die Innenstadt komplett abgeriegelt. Nachdem der Katastrophenstab einen Deichbruch am Seelhauser See befürchtete, musste die Evakuierungszone verlassen werden. Einsatzkräfte bauten hier einen provisorischen Kanal und leiteten so die Wassermassen vom Seelhauser See in die Goitzsche. Am Abend wurde hier eine Landzunge gesprengt, um den Druck auf den See zu mildern. Leider stand heute Morgen fest, dass die Sprengung keine langfristige Besserung gebracht hat.
Elbe knackt die 10-Meter-Marke
Auch in Dresden ist kein Ende in Sicht: am Abend stieg der Pegel hier auf 7,78 Meter an. Gegen 1:00 Uhr heute Nacht knackte sie dann die 8-Meter-Marke. Auch der Grundwasserspielgel der Stadt steigt. Schon am Abend wurden Anwohner in Gohlis, Zschieren und Laubegast evakuiert. In der Nacht wurde beschlossen, dass weitere 660 Menschen ihre Häuser in elbnahen Gebieten verlassen müssen. Auch der Strom musste in einigen Straßenzügen aus Sicherheitsgründen abgeschaltet werden. Im Schöna überschritt die Elbe in der Nacht gegen 3 Uhr sogar noch die 10-Meter-Marke
Saale-Pegel führt zu Evakuierungen
Auch die Saale erreichte ihren Höchststand seit 400 Jahren: Am frühen morgen stieg das Wasser bei Halle auf 8 Meter an. Auch evakuiert wurden die Menschen in Bad Schandau, Pirna, Wehlen und Heidenau. Bisher sind über 8.000 Menschen bereits betroffen, weitere Evakuierungen sind aber geplant. Heute früh riet die Stadt Halle allen Bewohnern in der Klausvorstadt und den Menschen in den südlichen und östlichen Stadtteilen ihre Häuser zu verlassen. Mit Bussen werden die Betroffenen dann in Notquartiere gebracht.
Nur an wenigen Orten gibt es Besserung
Entspannung der Lage gibt es bisher nur wenig. Die Stadt Leipzig ließ verlauten, dass die Dämme halten werden. Vorerst wären keine weiteren Helfer von Nöten. Auch an der Lausitzer Neiße kann aufgeatmet werden. Laut Landeshochwasserzentrum entspannt sich hier die Lage und die höchste Alarmstufe wurde hier heute Nacht kurz vor 3 Uhr aufgehoben.
Bürgerreporter:in:Sandra Ebert aus Augsburg |
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