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Ich schenke Dir einen Stern, eine Erzählung der Guarani indianer in Paraquai und Nordargentinien.

  • eine kleine Tonflöte der Guarani-Indigenas aus Paraquay lässt die Tiere, Menschen und Geschichten des Stammes im Flötenspiel zum Leben erwachen. Sammlung Haus der Kulturen Diedorf
  • hochgeladen von Haus der Kulturen michael stöhr

Yaci, der Mond , hatte eine wirklich schwere Aufgabe jeden Tag zu bewältigen. Er musste all die schlimmen Träume und bösen Gedanken, die die Menschen jeden Tag und jede Nacht gedacht und hinauf in den weiten Himmel geschickt hatten, vom großen Firmament wieder zusammenkehren und das Gesammelte im Laufe des heissen Tages irgendwo im Dschungel dann tief im Boden vergraben, damit es nicht weiter Schlimmes bewirken konnte. Dabei war er seit unendlichen Jahren unsterblich verliebt in Arai, die Morgenröte. Immer, wenn Yaci sich von seiner nächtlichen Mühe erholen musste, und schwer und ermüdet in die Wipfel der dunklen Bäume gerade schon zum Schlafe versank, sprang dieses Mädchen des Morgens quicklebendig mit tänzerisch leichten Schritten leicht wie eine Wolke über die dunklen Wipfel des Himmels und verwirrte Arai ganz die Sinne, so dass er jeden Morgen von Ihr träumte. Oh, war sie schön, wie eine Prinzessin, gehüllt in rosa Tüll und schwingende rotbunte Tücher ließ sie für Arai glatt die Sonne aufgehen!
Doch schwer wie der Rucksack des Mondjüngling nun einmal voll all dem himmlischen Unrat geworden war, müsste er ja erst nach erholsamem Schlaf , noch all das tief vergraben und könnte sich erst dann wieder auf den Weg machen. Jetzt in der heissen Tagessonne unmögliches Unterfangen und so würde es bis zur nächsten kühlenden Nacht dauern, bis er wieder die Kraft hätte, seinen Rucksack nur mit der leuchtenden Scheibe beladen wieder Schritt für Schritt den steilen Weg über den Himmel zu schleppen. Und so sehnte sich Arai nun eben seit Jahrtausenden nach der lieblichen Gestalt und konnte doch nicht mit ihr zusammen kommen.
Wie konnte er die Schöne denn nur auf sich aufmerksam machen?
Beim nächsten Himmelsrundgang kam ihm dann nun doch einmal eine gute Idee: er würde einen dieser leuchtenden Sterne mit in den großen Sack stecken und versuchen, am Abend ihn seiner Geliebten wie einen Blätterball zu zu werfen. Entzückt würde sie sicher zu ihm ins kuschlige Blätterdach kommen und mit ihm spielen. Ganz wie von selbst schien ihm dieses Mal die Arbeit von der Hand zu gehen und frohen Herzens schleppte er die schwere Last und den silbrig leuchtenden kleinen Stern, den er dazu gepackt hatte, zu seinem heimatlichen Wald hinter den dunklen Baumkronen. Kaum konnte er es diesesmal erwarten, bis sich am Himmel das erste Morgenrot zeigte und wie immer leicht wie ein rosa gefiederter Flamingo Arai über den Horizont hüpfte. Als Sie näher gekommen war, rief er ihr zu : Ich schenke dir einen Stern, willst Du ihn fangen? Ohne eine Antwort abzuwarten, warf er das leuchtende Ding zu ihr in den Morgenhimmel hinauf. Sie streckte sich etwas gelangweilt vor solcher Herausforderung nach dem heran hüpfenden Himmelsball , konnte ihn aber nicht erreichen: Upps!!! Da war es passiert. Der Ball fiel nach unten, auch an Yaci vorbei und zerschellte in viele tausend silbrig glänzende Scherben am Waldboden. Aus der Traum!!!
Die Guarani-indianer zeigen noch heute die Stelle, an der im Campo de Cielo im Norden Argentiniens An der Grenze zu Paraquai vor vielen hundert Jahren ein Stern auf die Erde gefallen und in viele Tausend große und kleine Scherben zerplatzt ist. Natürlich haben europäische Forscher längst mit Hilfe der Radiokarbonmethode einen exakte Jahreszahl ermittelt: 1574 n.Chr.
Davon hat Arai jetzt aber auch nichts gehabt.
Viele der großen tonnenschweren Meteoritenbruchstücke aus Nickeleisen haben angefangen zu rosten und zersplittern an der Oberfläche in immer kleinere Stücke . Diese kann man säubern und sich um den Hals hängen. Vielleicht hat man dann ja mehr Glück in der Liebe als Yaci.
Im Haus der Kulturen können wir bei unserer Ausstellung mit Schmuck ferner Kulturen auch ein paar dieser kleinen Sterne zum Kauf anbieten.

Yaci, the moon, had a really tough job to do every day. He had to collect all the bad dreams and evil thoughts that people had had every day and night and sent up into the wide sky from the big firmament and then bury what he had collected deep in the ground somewhere in the jungle over the course of the hot day, so it couldn't do any more harm. He had been madly in love with Arai, the dawn, for ages. Whenever Yaci had to recover from his nightly toil and, heavy and exhausted, was sinking into the tops of the dark trees just about to fall asleep, this girl of the morning, alive and kicking, with dancing light steps, jumped lightly like a cloud over the dark tops of the sky and confused Arai all the senses, so that he dreamed of her every morning. Oh, she was beautiful, like a princess, wrapped in pink tulle and swinging red colored towels, she let the sun rise smoothly for Arai!
But as heavy as the backpack of the moon youth had become full of all the heavenly rubbish, he would only have to bury all that deeply after a restful sleep and only then could he set off again. Now in the hot daytime sun an impossible undertaking and so it would take until the next cool night before he would have the strength again to drag his backpack, loaded only with the glowing disc, step by step up the steep path across the sky. And so Arai has longed for the lovely figure for thousands of years and yet could not come together with her.
How could he get the beauty's attention?
On the next tour of the sky he had a good idea: he would put one of these shining stars in the big sack and try to throw it to his beloved like a ball of leaves in the evening. Delighted, she would surely come to him in the cozy canopy and play with him. This time the work seemed to go by itself, and with a happy heart he dragged the heavy load and the silvery, shining little star that he had packed to his home forest behind the dark treetops. This time he could hardly wait until the first red of dawn appeared in the sky and, as always, lightly hopped over the horizon like a pink-feathered flamingo Arai. When she came closer, he called to her: I give you a star, do you want to catch him? Without waiting for an answer, he threw the glowing thing up at her into the morning sky. Bored with such a challenge, she reached out for the sky ball that was bouncing towards her, but she couldn't reach it: Oops!!! That's where it happened. The ball fell down, also past Yaci and smashed into thousands of silvery shards on the forest floor. Out of the dream!!!
The Guarani Indians still show the spot where a star fell to the earth many hundred years ago in the Campo de Cielo in northern Argentina on the border to Paraquai and burst into many thousands of large and small fragments. Of course, European researchers have long since determined an exact date using the radiocarbon method: 1574 AD.
But Arai didn't have any of that either.
Many of the large nickel-iron meteorite fragments, weighing several tons, have begun to rust and are fragmenting into smaller and smaller pieces at the surface. You can clean it and hang it around your neck. Maybe then you'll be luckier in love than Yaci.
In the House of Cultures we can also offer a few of these little stars for sale at our exhibition of jewelery from distant cultures.

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