Maskenmuseum Diedorf Jahresbericht 2019
Mittlerweile wird das Maskenmuseum und die Ausstellungen am Haus der Kultur(en) durchaus gut besucht. Sieht man auf das Besucherdilemma anderer Museen auf dem Lande, so sind im Schnitt wohl um die 2 Führungen pro Woche durchaus im Rahmen oder sogar positiv zu sehen. Das ist sicher darauf zurück zu führen, dass Rainer Braune und ich auch für eher spontane Besuchswünsche tagsüber zur Verfügung stehen können. Auch die Aktivitäten in unsere Alten Diedorfer Dorfschmiede konnten wesentlich gesteigert werden. Natürlich ist dort aber auch weiterhin noch Raum und Zeit für Künstler und Veranstalter, den schnell beheizbaren und atmosphärisch interessanten Raum für Ausstellungen und Kurse etc. kostenlos für einige Tage oder Wochen aus zu leihen. Toiletten, Dusche und Übernachtungsmöglichkeiten sind vorhanden.
Die Suche nach einem geeigneten größeren Gebäude für die Sammlung der Masken auch im Ausland hat bisher nach dem wahrscheinlichen Aus für den Bezirk Schwaben noch nichts Konkretes geschweige denn Endgültiges ergeben. Neben verschiedenen Lokalitäten im europäischen Ausland gibt/gab es Interesse in Lauingen (Entfällt leider, da ja als schwäbische Gemeinde nicht vom Bezirk gefördert) und in Ortemburg im Süden der Oberpfalz (Schloss Ortemburg). Wir haben für die Suche ja hoffentlich noch etwas Zeit, finanziell ungebunden und sind wieder guter Hoffnung.
Unsere Aktivitäten:
_Das Perchtenspiel am 4. Januar fand wieder begeisterte Zuschauer auf der Wiese hinter dem Eukitea-theater und beim anschliessenden Glühweinausschank auf Spendenbasis in der Dorfschmiede und im Künstlerhof. Trotz guter Ausschilderung und Beschreibung in der Presse wird der Platz oft schlecht gefunden und so beträgt die Zuschauerzahl trotz mittlerweile größerer Bekanntheit doch höchsten ein Drittel der mehreren Hundert Zuschauer in den Zeiten eines Perchtenlaufes mit Beginn am Maskenmuseum. Wir freuen uns aber sehr, dass auch Kinder und Jugendliche (allerdings mit leichten Tiermasken aus Schaum und Plastik) an der Hand Ihrer ebenfalls maskierten Eltern mitmachen konnten. Markus und Christian gilt herzlicher Dank für die Organisation und Durchführung des „ Laufs“.
_ Eröffnung der Ausstellung: „ Skurile Schmuckstücke ferner Kulturen –vom Lippenteller bis zum Grünkäfercollier“ ab Februar. In Dialog dazu zeigen wir figürliche Kleinplastiken aus Silber mit edlen Steinen, die ich vor 20 Jahren aus dem Silber von Gabeln und Löffeln hergestellt hatte.
_Im März Studienreise nach „ Nusa tengara“ (das sind die kleinen und größeren Inseln zwischen der touristischen Badeinsel Bali in Indonesien und Neuguinea). Besuche der Stammeskulturen in Timor, Sumba, Flores, Lombok, Sumbawa, Komodo mit Ihrem stark prägenden Ahnenglauben, in dessen Zusammenhang neben Masken, vor Allem auch figural die alten Mythen erzählende wertvolle Tücher entstehen.
_1. Mai Künstlerfest mit Vernissage der Ausstellung: Textile Bildgeschichten und abstrakte Stoffkunstwerke ferner Kulturen im Dialog moderner Textilkünstler: Die Augsburger Kunstdozentinnen Turin Schuzter, Luise Dietl und die freischaffenden Künstlerinnen Cordula Schieri und Gabriele Anderson und stellten Ihre textilen Arbeiten hierzu zur Verfügung . Präkolumbische Mumienstoffe der Nazca und spätantike koptische Bildtextilien sind in der Ausstellung im Nebeneinander zu afrikanischen Bildfahnen mit Szenen zur Kolonialzeit , Kriegsteppichen aus Afghanistan, und mythologischen Bildfolgen für Bänkelsänger aus Indien und Indonesien. Unser Schirmherr Mdl. a.D. Max Strehle sprach dankenswerterweise die Einführungsworte.
_ Aktivitäten zum Künstlerfest:
- Musikalisch begleitet wurden wir wieder von den berührend melodischen Musikstückender Bluegrass-westwoodband während der Vernissage und während des Tages im Künstlerhof.
_ Rainer Braune und Martin Hackl (Fitcher´s Vogel) entführten die Besucher der alten Dorfschmiede mit Gitarre, Violine, Computerklängen und der filmischen Hintermalung von Alex Höss in synästhetische Welten.
_Rainer lud dann am Nachmittag auch Besucher der Textilausstellung zum Geschichtenerzählen wie in arabischen Kulturen üblich auf Kissen um den niederen Teetisch.
_Ganz anderen Sitzgepflogenheiten konnte man am Riesenobjekt Liegestuhl und am „Pfurzkissen“ von Michael Hinterleitner erleben.
_ In der alten Dorfschmiede wurden unsere jungen Besucher von der Kunstdozentin Schmidt-Maiwald und Ihren Studentinnen geschminckt und konnten Masken herstellen.
_Das Atelier: „Walk in Beauty“ von Gabriela Graf-Braune mit Ihren besonderen Mützenkreationen war ebenso geöffnet wie das Atelier des Gold-und Silberschmiedes Michael Hinterleitner, der einige seiner auch in Kursen lernbaren Techniken vorführte.
_Unsere Freunde von den Gablinger Perchten zeigten das Schauschnitzen einer Holzmaske
_ Markus Schiefel und Christian Schweiger traten in Vogelmasken auf und trieben auch auf dem gleichzeitig stattfindenden Diedorfer Maimarkt Ihre Späße.
_Zu Beginn der Schulferien im August konnten wir über die Jugendbetreuung Diedorf in der Alten Dorfschmiede an drei Tagen ganztägige Workshops anbieten. Zwei Studentinnen der Kunstpädagogik an der Uni Augsburg erarbeiteten und erspielten mit Kindern aus der Umgebung die Themenbereiche: Superhelden, Objektdesign und Tiermasken mit herrlichen Ergebnissen beim anschließenden Werkeln mit unterschiedlichsten Materialien.
_ Bei den Diedorfer Kulturtagen konnten wir unsere Dorfschmiede mit der vielbeachteten Ausstellung von Fotographien der jungen Generationen aus dem praktischen Studienseminar des Schmuttertalgymnasiums einbringen.
_ Das Konzert von Fitchers Vogel (Rainer Braune und Martin Hackl ) hatte dort mit gruseligen akustisch-optischen Sequenzen ebenso großen Zulauf.
_Bei solchem gewaltigen Angebot auch anderenorts bei den Kulturtagen darf es andererseits dann aber nicht wundern, dass die ja auch zu anderen Wunschterminen zu besichtigenden Ausstellungen des Maskenmuseums und Hauses der Kulturen zu den freien Öffnungszeiten kaum besucht waren.
_Ende Oktober unternahm ich eine kurze Naherholungs-studienreise durch ganz Griechenland, um dort vor Allem die kultischen Stätten zu besichtigen, die für die Ursprünge des Maskentheaters und früher Mysterienkulte bedeutend waren. Natürlich waren auch wieder einige Orte mit traditionell weit zurückreichender Maskenkultur im Programm.
_Das Jahrestreffen von Ferienprogramm und Jugendbetreuung Diedorf, das letztes Jahr im Eukitea-theater stattfand, beehrt uns Ende November in der Dorfschmiede Diedorf.
_ Verschiedene österreichische Perchten- und Krampusgruppen haben sich für den Winter für Ausstellungen und Nostalgieläufe früher in Ihrem Besitz befindliche Holzmasken ausgeliehen.
_ Seit die Homepage des Maskenmuseums neben vielen anderen Informationen auch eine komplette Fotoliste des Bestandes an mittlerweile 10.000 Masken aufweisen kann, werde ich auch immer wieder mit Anfragen katapultiert, doch bitte, bitte Masken zu hohen Preisen zu verkaufen, was ich natürlich strikt ablehne.
_Anders zeigt sich die Zusammenarbeit mit dem im nächsten Jahr zu eröffnenden „ Maskeum“ des Kirchseeoner Perchtenvereins. Aus Doppelstücken des Maskenmuseums gehen als Schenkung circa 300 Masken vor die Tore Münchens und machen dort für unser Museum Reklame.
_ Gabriela hat uns im Neusässer und im Blog von Myheimat.de und der Stadtzeitung einen Artikel über unser Haus verfasst( beachtliche fast 1500 Clicks), den ich empfehlen möchte: https://www.stadtzeitung.de/diedorf/lokales/diedor...;
Wer gerne über die hier erwähnten Aktivitäten und darüber hinaus mehr Informationen bekommen möchte ,findet dort und bei Myheimat Maskenmuseummöglicherweise Interessantes: https://www.myheimat.de/diedorf/profile/wwwmaskenm...; oder für Aktivitäten am Haus der Kulturen: https://www.myheimat.de/diedorf/profile/michael-st...;
_ Am 4. Januar 2020 (Samstag), 17.00 Uhr wird voraussichtlich für dieses Winterhalbjahr wieder das Perchtenspektakel vor der Schmuttertalhalle geplant werden. Wir hoffen, dass wir dazu wieder die Erlaubnis der Marktgemeinde bekommen und sich noch genug Maskenläufer kostenlos unsere Holzmasken, Fellkostüme und Glockengürtel aus dem Maskenmuseum dazu ausleihen wollen