Arbeit ist süss: Zuckerrohrbearbeitung in Kolumbien
Hier sind Magier am Werk, will einem so scheinen, wenn man sich von weitem diesen kleinen Produktionsstätten in Kolumbien nähert:
Rauch und Geknatter vom alten Dieselaggregat, das über den bedrohlich aus schwingenden Keilriemen die knarzende und schmatzende Zuckerrohrpresse antreibt, die begierig mit Ihren beiden Zahnzylindern die saftigen Rohre in sich hinein zieht. Saft tropft, sprüht, läuft in dickem Schwall über Rinnen in das Auffangbecken. Qualm steigt auf, wenn wieder ausgetrocknete Zuckerrohrfaser zum Heizen unter die Kessel geschoben wird, in den die süsse Masse blubbernd und eingehüllt mit dicken Dampfschwaden langsam ein dickt. Arbeiter schöpfen schwitzend den klebrigen Saft vom ersten Bottich zum nächsten, von dort dann etwas später zum nächsten und übernächsten. Ist die Masse dick und zäh wird sie in Gitterformen aus Holz gekippt und zum Erkalten gebracht. Hochgestapelt daneben die großen braunen Zuckerquader, aus den sehr viel später ganz weit weg irgendwo dort in der Welt drüben über dem Ozean bei uns die kleinen weißen Zuckerwürfelchen hergestellt werden.
Die Fotos sind auch im Haus der Kulturen in Diedorf zu sehen. Öffnungszeiten nur nach Voranmeldung unter 08238/60245 oder 08238/300426 (Gemeinde Diedorf)