Ziel Europa, Ziel Paradies, ein religiöser Aspekt der Flüchtlingswelle
Im Bereich der Voltaseen am Meer vollziehen die Ewe den Kult der Mami wata. Diese Göttin ist als Göttin des Wassers und des irdischen Wohlstands für die Fischer dort auch die Behüterin des Totenreiches. Stirbt ein Mensch driftet seine Seele in einer hölzernen Figur und einem Boot verborgen gen Abendrot, von wo vor Jahrhunderten die Weissen mit Ihren großen Schiffen an die Küsten Afrikas herkamen, an deren Bug die ersten Vorbilder für Mami wata als barbusige Sirenen prangten. Unerschöpflich groß muss der Reichtum des Jenseitslandes sein.
Auch heute noch machen sich viele, denen von diesem paradiesischen Reichtum erzählt wurde auf die lebensgefährliche Reise oft ohne Wiederkehr. Meist verschulden die Traumreisenden sich und ihre Familien für die enormen Kosten, die an Schlepper gezahlt werden müssen, und kehren – schon am Ziel der Reise angekommen- dort als Flüchtlinge abgelehnt, schmählich verstossen wieder zurück: Ghana gilt ja heute als sicheres Herkunftsland für Flüchtlinge.
Als Verstorbene sind die hölzernen Figuren unserer Figurengruppe mit weisser Kaolinerde bemalt. Hellhäutig werden sie so auch unter den reichen Bewohnern des Paradieses nicht auffallen.
Die Figuren enstammen der Ausstellung: " Vom Schrei der Hände" ,die ab 1. Mai im Haus der Kulturen in Diedorf, Lindenstrasse1 zu sehen sein wird. Informationen dazu unter 08238/60245 oder über die Marktgemeinde Diedorf 08238/300426
Bürgerreporter:in:Haus der Kulturen michael stöhr aus Diedorf |
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