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Da schaug an!
Perchtenmasken vom Maskenmuseum Diedorf als Kulturbotschafter in der großen bayerischen Landesausstellung

  • alte Perchtenmaske aus dem Zillertal vom Maskenmuseum Diedorf als schwäbischer Kulturbotschafter in der großen bayerischen Landesausstellung : Bayern im frühen Mittelalter (Freising) Foto Bent Jörgensen
  • hochgeladen von Haus der Kulturen michael stöhr

Da heisst es ja, wenn der Prophet nicht zum Berg kommt, dann kommt der Berg halt zum Propheten, oder ist es umgekehrt?

Wir konnten ja nicht klagen, beim großen Museumsfest am Maskenmuseum in Diedorf, das zeitgleich mit dem Diedorfer Maimarkt am 1. Mai stattfand, war der ganze Innenhof voll interessierter Besucher. Auch wenn augenscheinlich weniger Propheten unter Ihnen waren, es war eine Superstimmung mit den Jungs von der Westwood-Bluegrass-Band, den Mädels vom Klexs-theater , Ihrem flüsternden Weltenbaum und Tante Erna vom Theater Kladderadatsch, den offenen Ateliers und Ihren Ausstellungen. Und die Perchtenmaskenschnitzer aus Gablingen waren ebenso mit dabei wie sogar ein ganz waschechter Drache, dem beim Waschen nach all den Jahrtausenden noch nicht mal sein Feuer ausgegangen ist. Das war eine super angenehme Stimmung aber jetzt heißt es, nicht wie eine Spinne im Netz auf Besucherinteresse an Führungen warten, sondern wieder mit den Masken raus zu den Menschen.

Als Prophet und Kulturbotschafter für die 10.000 alten Masken des Museums schicken wir nun, eine uralte Perchtenmaske aus dem Zillertal zu der großen bayerischen Landesausstellung Tassilo, Korbinian und der Bär – Bayern im frühen Mittelalter in Freising. Dort wird die gruselige Maske bei der Eröffnung am 7. Mai mit Sicherheit auch dem bayerischen Ministerpräsidenten das Fürchten lehren, wenn für die Zukunft des Maskenmuseums Diedorf mit der weltweit größten Sammlung an authentisch getragenen Masken nicht doch endlich als Stiftung oder Schenkung ein adäquater Ausstellungsplatz zur Verfügung gestellt wird.

Zeitgleich schicken wir zwei vom Museumsmacher Michael Stöhr geschnitzte Wandlungsmasken, die in zugeklapptem Zustand Frau Percht als Wintergöttin und aufgeklappt die jugendliche Percht als wieder auferstehenden Frühlingskünder zeigt, in die Ausstellung Holzmachtsachen ins Stadtmuseum nach Aichach (
https://www.myheimat.de/aichach/c-freizeit/holz-macht-sachen-holz-baum-wald-und-du_a3506188;
) und in eine zweite Ausstellung ins Forschungsmuseum Schöningen(https://helmstedt.die-region.de/Veranstaltungen/Holz-macht-Sachen-Holz-Baum-Wald-und-Du.html?) . Beide Masken werden in den jeweiligen Wanderausstellungen in direktem Gegenüber mit den Besuchern anderer Städte hoffentlich vom leider noch nicht ganz so weltbekannten Museumsstandort und der Brauchttumsbühne für das Perchtenspektakel Diedorf künden( https://www.holzmachtsachen.org/075 ).

Dieser alte Maskenbrauch des Perchtenlaufens, der die durch unsere Umweltsünden ins Straucheln geratene Natur wieder in den geregelten Jahresablauf bringen soll, wird ja nicht nur in den Alpenländern, sondern auch im schwäbischen Diedorf seit 15 Jahren wieder belebt und findet hier jeweils am 5. Januar um 17.00 Uhr mit Start am Maskenmuseum über die Lindenstraße bis zum Platz vor der Schmuttertalhalle statt. Dort wird das alte Jahr und all seine Sorgen bei einem Maskenspiel dem Feuer übergeben und die Frau Percht mit Ihren fellbekleideten lauten Tiergeistern schenkt den Kindern Baumsamen für den neuen Wachstumszyklus. Zugegeben bei uns in Diedorf geht diese Schulung für das Umweltbewußtsein durch einprägsam theatralischen Maskentanz, Glocken-Schall und Rauch leichter als auf der politischen Bühne, wo leider schon oft der Ansatz von Aktivität in Schall und Rauch verpufft.

  • alte Perchtenmaske aus dem Zillertal vom Maskenmuseum Diedorf als schwäbischer Kulturbotschafter in der großen bayerischen Landesausstellung : Bayern im frühen Mittelalter (Freising) Foto Bent Jörgensen
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