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Mami-Wata-Kult und die Sehnsucht nach dem gelobten Land der Weißen im Norden
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Weit verbreitet in Westafrika südlich der Sahara ist der Mami-Wata-Kult (Pidgin-englisch: Mutter des Wassers). Man erhofft sich durch Geschenke, die man auf kleinen einfachen Papierbooten ins Meer hinaus oder die Flüsse hinuntertreiben lässt, reiche Belohnung durch diese Göttin. Dargestellt wird sie mit europäischer Hautfarbe und oft einer großen Python.
Als die Engländer mit ihren großen Schiffen zum Sklaven-, Gold-, und Elfenbeinhandel an der Westküste von Afrika landeten, sahen die dort lebenden Einheimischen am Bug der schwimmenden Meeresfestungen große bunt bemalte Figuren aus Holz, oft barbusig, hellhäutig und weiblich mit dem schlangenähnlichen Schwanz einer Wassernixe oder Sirene. Die unerklärlich große donnernde Kraft der Schiffskanonen zeigte wohl eine von Göttern bevorzugte Stellung der Menschen aus dem Norden. All die mitgebrachten Schätze an (billigen) Glasperlen und allerlei anderem fremden und wundersamen Tand machte die Afrikaner glauben, dort im Norden müsse das Paradies liegen, von dem die Missionare erzählten. Dort thronte auch die große verehrungswürdige, ja göttliche Herrscherin, die Ihre Untertanen großzügig belohnte, Queen Viktoria. War das die sagenhafte Göttin, deren Brustbild so groß und beherrschend vorne am Bug der Schiffe zu sehen war? Sollte man nicht dieser Göttin Opfergaben zukommen lassen, damit sie sich im Gegenzug durch noch reichere Geschenke auch bei der dunkelhäutigen Bevölkerung bedanken würde?
In unserer Jahresausstellung: „Frauenpower“- afrikanische Skulpturen, zeigen wir am Haus der Kulturen und Maskenmuseum in Diedorf eine ganze Reihe dieser Kultfiguren, wie sie vor Allem auch beim Stamm der Ewe aus Togo in den privaten Hütten und den öffentlichen Tempeln verehrt werden.
The Mami Wata (Pidgin English: Mother of the Water) cult is widespread in sub-Saharan West Africa. One hopes to be richly rewarded by this goddess with gifts that are floated out into the sea or down the rivers on small, simple paper boats. She is depicted with European skin color and often a large python.
When the English landed on the west coast of Africa with their large ships to trade slaves, gold and ivory, the locals living there saw large brightly painted wooden figures on the prows of the floating sea fortresses, often bare-breasted, fair-skinned and female with snake-like tails a mermaid or siren. The inexplicably great thunderous power of the ship's cannons probably showed a position favored by the gods for the people from the north. All the treasures of (cheap) glass beads and all sorts of other strange and wondrous trinkets that they brought with them made the Africans believe that the paradise that the missionaries talked about must lie there in the north. The great, venerable, even divine ruler who generously rewarded her subjects, Queen Victoria, was also enthroned there. Was that the legendary goddess whose bust was so large and dominant in the prows of the ships? Shouldn't one send offerings to this goddess so that in return she would thank the dark-skinned population with even richer gifts?
In our annual exhibition: "Women's power" - African sculptures, we show a whole series of these cult figures at the House of Cultures and Mask Museum in Diedorf, as they are worshiped above all by the Ewe tribe from Togo in the private huts and public temples.
Bürgerreporter:in:Haus der Kulturen michael stöhr aus Diedorf |
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