Interview Bürgermeister Peter Högg
"Kultur erleben ist in Diedorf aber an jedem Tag möglich"

Bürgermeister Peter Högg | Foto: Markt Diedorf
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Die westlich von Augsburg an der Schmutter gelegene Marktgemeinde Diedorf besteht aus dem Hauptort Diedorf und den Ortsteilen Anhausen, Biburg, Hausen, Kreppen, Neudeck, Oggenhof, Lettenbach, Vogelsang und Willishausen. Diedorf ist bekannt für seine große und aktive Kulturszene. Im Vorfeld der aktuell stattfindenden 16. Diedorfer Kulturtage sprachen wir mit Bürgermeister Peter Högg über seine Gemeinde.

myheimat:Herr Bürgermeister Högg wie definieren Sie Heimat?
Bürgermeister Peter Högg: Heimat ist wo man zuhause ist. Woanders ist es auch schön, aber immer, wenn ich mal für einige Tage weg war und wieder nach Diedorf zurückkehrte, war es ein schönes Gefühl, ein Gefühl des Heimkommens. Hier kenne ich die Menschen, hier bin ich in den Vereinen aktiv und hier wohne und arbeite ich gerne.

myheimat:Ein großes Highlight sind die aktuell stattfindenden Diedorfer Kulturtage. Welchen Stellenwert hat die Kultur für Diedorf?
Bürgermeister Högg: Kultur hat bereits seit vielen Jahren einen hohen Stellenwert in Diedorf. Vor etwa 30 Jahren, als ich noch Gemeinderat war, haben wir gesehen wie Städte wie beispielsweise Augsburg Kulturtage hatten und das wollten wir bei uns auch umsetzen. Dazu wurden dann die Diedorfer Kulturtage und die Kulturmeile ins Leben gerufen. Seit zwei Jahren gibt es nun auch einen Künstlerstammtisch, dieser entstand noch während der Corona-Pandemie und sorgt für einen regelmäßigen Austausch der Kulturschaffenden mit der Politik und anderen Akteuren.
Kultur in Diedorf wird getragen von den Vereinen, den Hobby- und professionellen Künstlern, den Chören, den beiden Kirchenorganisationen, den Begegnungsstätten, dem Umweltzentrum Schmuttertal, den Museen und der Arbeit der zahlreichen ehrenamtlich Engagierten. Ohne diese zahlreichen Beteiligten wären beispielsweise die aktuell stattfindenden 16. Diedorfer Kulturtage mit ihren mehr als 50 Veranstaltungen nicht möglich. Die Gemeinde Diedorf und die Kunstschaffenden freuen sich darauf, dass die Veranstaltungen in diesem Jahr endlich wieder ohne Einschränkungen möglich sind. Der Kartenvorverkauf ist sehr gut angelaufen.
Kultur erleben ist in Diedorf aber an jedem Tag möglich.

myheimat:Zum 31. Oktober soll der Verein KKE wegen schwerem Schimmelbefall aus der Diedorfer Kunstschule ausziehen. Wie geht es nun weiter?
Bürgermeister Högg: Wegen gesundheitsgefährdenden Schimmelbefalls hat die Marktgemeinde Diedorf als Eigentümerin das Haus geschlossen und den Verein KKE aufgefordert, es bis zum 31. Oktober zu räumen. Aktuell werden im Gemeinderat und mit dem KKE Gespräche geführt, wie es weitergehen kann. Aber klar ist, das KKE kann ebenso wie die anderen Vereine keine Räume exklusiv für sich beanspruchen. Es ist mehr Flexibilität gefordert. Viele der Veranstaltungen und Kurse finden an den Schulen statt. Für die anderen Projekte können bedarfsbezogen Räume der Gemeinde gemietet werden. Für das Archiv und das Lager wird sich eine Lösung finden lassen.

myheimat:Digitalisierung, Energie- und Wärmewende sind die großen Themen in der aktuellen Politik. Wie ist Diedorf in diesen Themenfeldern aufgestellt?
Bürgermeister Högg: Bei der Digitalisierung sind wir vor Kurzem einen großen Schritt weitergekommen. Auch wenn es zwei Jahre statt wie ursprünglich geplant ein Jahr gedauert hat, aber nun ist es möglich jedes Haus in Diedorf mit einem Glasfaseranschluss zu versehen. Damit kann jeder, der es will sich an das schnelle Internet anbinden lassen.
Bei der Energiewende setzen wir eher auf kleinere Anlagen wie Blockheizkraftwerke und Photovoltaikanlagen als die große Lösung. Windkraft ist für Diedorf nicht die erste Wahl, da wir eine sehr windarme Gemeinde sind. Wir planen außerdem Gemeindeflächen für Bürgerenergieanlagen auszuweisen. Dort können sich Bürger als Investoren direkt an der Energiewende vor Ort in der Heimat beteiligen. Wir sind auch in ständigen Gesprächen mit dem Landkreis was zusätzliche Fördermöglichkeiten anbelangt.
Die Wärmewende wird für Diedorf eine große Herausforderung. Für die Umsetzung müssen wir zuerst unsere Hausaufgaben machen. Dazu zählen beispielsweise die Erstellung eines Wärmeplans, der noch in diesem Herbst in Auftrag gegeben werden soll, aber auch die Überprüfung der Gemeindeeigenen Immobilien.
Wir als Gemeinde haben ein offenes Ohr für die Sorgen unserer Bürger. Sprechen Sie uns gerne an, wenn Sie Fragen haben.

Bürgerreporter:in:

Florian Handl aus Augsburg

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