Alle Jahre wieder!
Maskenzauber und Perchtenlauf lässt in Diedorf das neue Jahr beginnen.
5. Januar 2024, 17.00Uhr in Diedorf : So ein außergewöhnlicher Jahresbeginn mit der Natur: Der Diedorfer Wintergeisterlauf mit den alten Holzmasken aus dem Maskenmuseum, zotteligen Fellen und dem lautstarken Geläut Hunderter von Kuhglocken an den breiten Gürteln, die beim Lauf rythmisch hin und hergeschwungen sind und einen Heidenlärm gemacht haben. Das hat zwar dann am 5. Januar 2024 erfahrungsgemäß den Winter doch nicht vertrieben, der ja mittlerweile bedingt durch den Klimawandel erst viel später mit seine Kälteschüben übers Land zieht , aber gefallen hat es all den geschätzt 400 Zuschauern, die teils von weit her extra deswegen nach Diedorf gereist waren.
Unter all den alten Tier- und Waldgeistermasken und der wilden Kostümierung versteckt waren an die 30 Mädchen und Jungen aus der gesamten Umgebung aber auch von weiter weg. Was wollen denn nun die "Perchten" darstellen, wenn sie schon nicht den Winter vertreiben können? Es sind die in Tiermasken verkörperten Geister der Natur, die wir über Jahrhunderte schamlos ausgebeutet haben und die sich nun mit Unwettern, Überschwemmungen und Waldbränden an uns und unseren Kindern für all dieses selbstsüchtige Tun rächt
All diese Übel sollen diese eigentlich guten Naturgeister , die jetzt freilich schon recht grimmig ausschauen, vertreiben helfen. So jedenfalls könnte man auch die in alten Zeiten verehrte Göttin der Jahreszeiten, die Frau Perchta, aus unserer heutigen Sicht durchaus als Hüterin von Natur und Umwelt interpretieren, so wie das unsere Studenten im Maskenmuseum sehen wollen. Damit sich der Wechsel der Jahreszeiten und die Abfolge der jährlichen Klimaänderungen geregelt und ohne überraschende Unwettereinbrüche vollzieht, hat man früher den Frühling und das große Keimen der Natur durch Stampftänze aufgeweckt . So war es 2024 und so wird es dann am 5. Januar, dem letzten Tag der Rauhnächte, im neuen Jahr 2025 ab 17.00 Uhr auch in Diedorf wieder so sein. Gerne dürfen sich alle unsere Besucher und Zaungäste, egal ob alt oder jung unserem Lauf schon beim Maskenmuseum oder entlang der Lindenstraße anschließen oder gleich zur großen Wiese vor der Schmuttertalhalle kommen.
Dort flackert das Feuer des Neuen Jahres, in den alle den Kummer , die Sorgen und Ängste des vergangenen Jahres hineinwerfen dürfen und sich so Ihrer zumindest symbolisch entledigen können. Ein kleines Perchtentheater und urig anmutende Stampftänze mit Gesang lassen unsere Frau Perchta, die uralte Göttin der Natur und Umwelt mit ihren zwei Gesichtern für Winter und Sommer, Leben und Tod zum Leben erwachen.
Kleine Besucher müssen trotz grimmiger Wintergeister keine Angst haben, denn Perchtold, der Anführer der wilden Schar schenkt Ihnen Pflanzen- und Baumsamen, deren Wachstum sie zu Hause verfolgen können, sie in die Natur zurückbringen und so einen kleinen Anteil an der Erhaltung unserer Natur und Umwelt leisten können.
Nach diesem Spektakel sind alle Besucher und Teilnehmer zum Aufwärmen in den Innenhof des Maskenmuseums und an die gemütlichen Holzöfen unserer Ateliers zum Plaudern bei Glühwein, Kinderpunsch und Kräutertee eingeladen. Kinder dürfen die Masken, Felle und Glocken ausprobieren.
Besucher bitten wir der Umwelt zuliebe, unsere gute Anbindung mit Bahn oder Bus zu nutzen. Ausreichend Parkplätze stehen aber auch einen Katzensprung entfernt am Park-and-Ride-Platz am Bahnhof bereit.
Mit lieben Weihnachtsgrüßen und den besten Wünschen für das Neue Jahr!
Michael Stöhr, Leiter des Maskenmuseums, T.08238/60245 oder info(et)maskenmuseum.de
Bürgerreporter:in:Haus der Kulturen michael stöhr aus Diedorf |
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