Halloween in Diedorf – wenn sich der Höllenschlund mitten im Museum öffnet
Hell erleuchtet und schon von weitem gut sichtbar zieht sich die breite Freitreppe von der Bundesstrasse 300 am alten Bauernhaus entlang weit nach oben in die neu eröffneten Ausstellungsräume. Noch etwas knarrend öffnet sich die große Tür am Diedorfer „Haus der Kultur(en)“, wenn der Besitzer und Maskensammler des Privatmuseums sie mit dem großen Schlüsselbund öffnet. Über die Ausstellungsfläche für Wechselausstellungen, in der zur Zeit weit bekannte und auch einige weniger bekannte Künstler des Landkreises Augsburg-West ihre Arbeiten zeigen, gelangt man in die Räume für europäisches Maskenbrauchtum, in denen fast 1000 schreckliche Perchten- und grinsende Krampusmasken den meisten Platz ein nehmen. In der weltweit größten Maskenausstellung für diese gruseligen Winterbräuche kann man bei wechselnden Beleuchtungseffekten wirklich schnell das Fürchten lernen. Dicht an dicht drängen sich an den schrägen Decken und Wänden des alten Bauernhauses rotgesichtige Teufel, tierische Fratzen, klobige Klaubäufe, glotzäugige Rauhwuggl, gehörnte Habergeissen mit großem Klappkiefer, grinsende Wiaschtperchten und blutende Halloweenmasken , so dass das Gruseln so richtig Spass macht. Noch mehr Mut erfordert das Museum von Kindern und Jugendlichen, die auf einem Parcours in luftiger Höhe durch die beängstigenden wilden Gesellen hindurch krabbeln dürfen. Schaurige Musik und schummriges Licht tun das ihre mit dazu. Besonders interessant für Jugendliche ist auch, dass man natürlich auch alles anlangen kann und die holzgeschnitzten teuflischen Kunstwerke auch problemlos aus probieren und aufsetzen darf. Hat man sich an diesen Masken endlich satt gesehen und aus getobt, wartet der Museumsbesitzer und Hobbyethnologe auf Wunsch für besonders standhafte noch mit vielen anderen interessanten Masken aus allen anderen Weltteilen auf und könnte zu jeder dieser Masken auch alles Interessante über ihre Verwendung und die dazu gehörenden unbekannten Kulte erzählen. Da ist die Rede von den Kopfjägern auf Kalimantan und den Philippinen, von den Steinzeitmenschen im Hochland von Papua Neuguinea, der Blasrohrjagd mit vergifteten Pfeilen im Amazonas-sumpfland, Regentänzen und Zauberei in Afrika, Krankeitsheilung durch Schockterapie bei den Indianern Nordamerikas , von Fruchtbarkeitskulten und Totenbestattung mit ausgefallenen, eindrucksvollen und seltsam an zu sehenden Masken und so Vielem mehr, was der Weltreisende da an Geschichten zusammen getragen hat.
Das Museum und die Ausstellung ist nur auf Voranmeldung geöffnet, da der Besitzer als Kunstlehrer am Gymnasium Neusäss tagsüber meist Unterricht gibt . Allerdings reicht an den Abendstunden (17.00 bis 22.00) meist auch ein Telefonat 10 Minuten vor dem gewünschten Besuchstermin: 08238/60245 oder 963247 oder (Herr Nowak) 967021, Gemeinde Diedorf: 08238/300426(Herr May). Näheres im Internet: www.maskenmuseum.de, webmaster@maskenmuseum.de