Buttenmandel, Strohbär und der alte euroasiatische Bärenkult
Buttenmandel , Strohbär und Bärenjagd ein alter Fruchtbarkeitskult - was meint Ihr dazu?
Dieser herrliche alte Brauch wie er bei den Buttenmandl und Strohbären in Deutschland, Tirol und Südtirol gelaufen wird, ist eigentlich ein uralter Fruchtbarkeitskult, der aus vielen Einflüssen gespeist wurde und für Gedeihen der Saat, der Fruchtbarkeit von Vieh und Familie notwendig war.
Wenn man den Bär im Frühjahr gejagt hat und sein Blut den Feldern gespendet hat, meinte man auf der sichereren Seite zu sein, weil dieser Winterschläfer sich während der ganzen Wintermonate nicht wie andere Tiere und der Mensch mit dem gnadenlosen Existenzkampf in der Eiseskälte durch die Wintermonate durchgekämpft und jetzt eigentlich das Recht auf Licht und neues Gedeihen erworben hat. Dieser faule Sack, das Buttenmandl wie der Strohbär hatte die ganzen Wintermonate gepennt und kommen jetzt im Frühjahr quitschfidel und immer noch fett aus Ihrem Bau. Die Kerle haben gehörig etwas unterschlagen!!
So wurde der Bär nicht nur früher bei uns, sondern auch noch heute in Sibirien gejagt und geopfert. Ja und nun?
Wenn man kein Bärenfell hat, baut man sich eins aus altem Stroh aus der Scheune der Reichen, die ohne Probleme über den Winter gekommen sind und jetzt im Frühjahr quitschfidel und immer noch fett aus Ihren großen Einödhöfen gekrochen kommen. Und dann?
Wenn man mit dem alten und fast leer gedroschenen Stroh über den eigenen und kargen Acker nach Hause geht, sich recht schüttelt wie ein richtiger Bär, mit den anderen Gesellen tollt und sich fröhlich im Schnee herumwälzt, fröhlich brummt und dies Treiben geniest, nun dann sieh an : im nächsten Frühjahr und Sommer bringt auch der eigene karge Boden noch ein wenig brauchbares Getreide, welches aus den fast leeren Halmen doch noch herausgeschüttelt wurde - ein Wintermärchen - nicht nur.
Das ist dann aber also auch so etwas wie ein alter Heische-brauch zu Frühjahrsbeginn, wenn niemand mehr zu futtern hat, außer reicher Bauer und Bär. Wer etwas geschenkt bekommen will, muss auch etwas zum Besten geben: ein Bärenspiel von Haus zu Haus gehend vielleicht.
Warum haben die Strohbären und Buttenmandel aber eigentlich so eine lange knallrote Zunge??
Ein Fruchtbarkeitsbrauch eben und wer ´s lang hat, lässt es auch lang hängen. Manchmal übertreibt man ja ein wenig mit seiner Potenz - ist doch auch erlaubt oder?
....und außerdem geht ja der Nikolaus mit, weil sonst ist das ja schon arg heidnisch und deftig und da kriegt man kein Almosen dafür.
Bürgerreporter:in:Maskenmuseum Michael Stöhr aus Diedorf |
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