Sonnenköppe und Wa(h)rsager
Heute kann man die Herkunft eines Anderen meist am Nummernschild seines Autos erkennen. Und zu jedem Ort gibt es auch einen Spottnamen. Entsprechende Listen findet man im Internet.
Wie war das aber früher als es noch kein Internet gab, oder noch früher, als es nicht einmal Strom oder Telefon gab?
Einige dieser Spitz- bzw- Spottnamen sind heute schon in Vergessenheit geraten, andere dagegen hört man noch. Gab es örtlich bezogene Spottnamen schon immer?
So bezeichnete man früher wie heute einen gebürtigen Dessauer (siehe Hobusch) als "Sonnenkopp", einen Nienburger (liegt in der Nähe von Bernburg) bezeichnete man als "Krähenkopp".
Die Bernburger aber nannte man einen "Warsager" bzw. "Wahrsager", um das "h" streiten sich die Götter.
Wie soll aber ein Fremder das verstehen? Dieses "WAHR" bzw. "WAR" der Bernburger ist Gleiche wie das "Gelle" bzw. "Gell" der Erzgebirgler, Thüringer oder Hessen. Es dient umgangssprachlich der Bestätigung der Aussage des Gegenübers und ist mir so nur aus Bernburg bekannt. Meine Frau und ich sind selber gebürtige Bernburger und, obwohl wir seit Jahren in Dessau wohnen, sind wir "War"- bzw. "Wahr"- Sager geblieben.
Es interessiert mich, ob es diese Ulk- bzw. Spottnamen auch anderswo gibt oder gab.
Über Antworten würde ich mich sehr freuen.
Genau, dieses "wahr" ist das gleiche wie "gelle" oder "nu", einfach eine Zustimmung.
Mich interessieren aber mehr die Spitznamen. Wie nennt oder nannte man die Naumburger?