Christian Gebhard Nordmann - ein Pionier der modernen Landwirtschaft
Christian Gebhard Nordmann wurde am 26.12.1755 als siebtes von zehn Kindern eines Gutspächters bei Bernburg geboren.
Das Gymnasium besuchte er in Köthen. Nach Abschluss der Schule eignete er sich erste praktische Erfahrungen auf dem Gut seines Vaters in Warmsdorf an. Später ging er zu seinem älteren Bruders nach Schackenthal.
1777 pachtete Christian Gebhard Nordmann die Domäne Pöttnitz bei Dessau, im heutigen Ortsteil Mildensee gelegen. Anfangs erlitt er viele Rückschläge durch Hochwasser und Tier- bzw. Pflanzenkrankheiten, jedoch wurde sein Mut zu Neuerungen in der Landwirtschaft belohnt.
Er kreuzte spanische Muttertiere mit den hier vorhandenen Schafrassen, was ihm eine bessere Wolle brachte. Er dehnte den Bestand seiner Schafherden bis auf 4000 Tiere aus. 1778 pachtete er zudem das Gut in Kleutsch.
Durch den Anbau von Kartoffeln konnte er seine Viehwirtschaft von der Weide- auf Stallwirtschaft umstellen. Bisher wurden Schweine und Kühe im Wald gehütet. Gedämpfte Kartoffeln und die Reste aus Brennerei und Brauerei kamen jetzt zu regelmäßigen Fütterungszeiten in der Futtertrog der Tiere, was den Ertrag steigerte.
Bei den Rindern verbesserte er die Rasse durch das Einkreuzen von westfriesischen Rindern. Seine Mastochsen wurden auf dem Berliner Viehmarkt regelrecht bestaunt.
Besonders wichtig ist aber, dass Nordmann die Qualität seiner Böden durch das Einbringen von Stalldung verbesserte, was ihm wiederum höhere Erträge sicherte.
Pöttnitzer Weizen war für seine Qualität im Deutschland berühmt.
Er heiratete die Tochter des Amtmannes Hase aus Grimschleben, Dorothea Rosamunde Hase. Ihr einziges Kind, Tochter Dorothea Viktoria, geboren am 24.10.1782, heiratete am 11.06.1802 den Amtsrat Uebel aus Hälfta.
Am 24.09.1823 starb Christian Gebhard Nordmann in Pötnitz und wurde dort mit großen Ehren beigesetzt. Bei seinem Begräbnis ehrten ihn nicht nur die Landsleute, sondern auch die Mitglieder der herzoglichen Kammer als einen der würdigsten Ökonomen ihres Staates.
Sein Grabstein befindet sich an der Südwestecke der Pötnitzer Kirche.