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Am Schlossplatz in Dessau.

  • Die Stadt- und Schlosskirche Sankt Marien wurde ab 1506 erbaut. Im 18. Und 19. Jahrhundert wurde sie aus- und umgebaut. Bis auf das Mauerwerk wurde sie im 2. Weltkrieg am 07.03.1945 zerstört. Von 1987 bis 1998 erfolgte der Wiederaufbau. Die Marienkirche wird nicht mehr als Kirche, sondern als Veranstaltungsort genutzt.
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Neben anderen Sehenswürdigkeiten in Anhalt ist das Gelände rund um den Schlossplatz in Dessau einen Besuch wert.

Der Johannbau wurde 1528 - 33 auf Resten eines mittelalterlichen Vorgängerbaus als Westflügel des Residenzschlosses der Fürsten und Herzöge von Anhalt-Dessau errichtet. Der Bauherr war Fürst Johann IV. von Anhalt (1504 - 1551) mit seinen jüngeren Brüdern Georg III. und Joachim.

Die nahe gelegene Stadt- und Schlosskirche Sankt Marien wurde ab 1506 erbaut. Im 18. und 19. Jahrhundert wurde sie aus- und umgebaut. Bis auf das Mauerwerk wurde sie im 2. Weltkrieg am 07.03.1945 zerstört. Von 1987 bis 1998 erfolgte der Wiederaufbau. Die Marienkirche wird nicht mehr als Kirche, sondern als Veranstaltungsort genutzt.

Ein Denkmal, das der peußische Bildhauer August Kiß gestaltet hat, zeigt Leopold I., Fürst von Anhalt-Dessau, genannt „Der Alte Dessauer“. Der Fürst von Anhalt-Dessau war der erste wichtige preußische Heeresreformer und einer der populärsten preußischen Generäle. Sein Geburtstag war der 03.07.1676, getauft wurde er am 06.07.1676. Sein Todestag war der 09.04.1747, nachdem er am 07.04.1747 nach einem Nervenschlag das Bewusstsein verloren hatte.

Die weiteren Bilder zeigen zwei noch lesbare Gedenksteine, die an der Marienkirche außen angebracht sind. Viele weitere sind zwischenzeitlich verwittert und für die Nachwelt verloren.

Das erste Beispiel zeigt das Grabmal des Caspar von Drauschwitz (Drauswitz), das an der südlichen Außenwand des Turms betrachtet werden kann. Es ehrt den langjährigen treuen Diener, der zunächst Fürstin Margarethe, danach ihren Söhnen am Dessauischen Hof zu Diensten war. Erhalten ist ein Fragment aus einer Akte aus dem Jahr 1538 (Anhaltisches Gesamtarchiv Dessau), die die Belehnung von Caspar von Drauschwitz durch Johann, Georg und Joachim von Anhalt mit Grundbesitz in Steinlausigk zum Gegenstand hat.

Zum Leben und Wirken des Michael Mascus liegen deutlich mehr Informationen vor. Am 16.09.1551 wurde er in Zittau als Sohn des Schulrektors Andreas Maßke (Mascus) und seiner Ehefrau Margarete geboren. Ihr Vater Bernhard Winkler war der Bürgermeister einer schlesischen Kleinstadt. Nach dem Schulbesuch in Zittau und Görlitz setzte er seine Ausbildung ab 1568 in Leipzig fort. Dort absolvierte er mit großem Erfolg sein Philosophiestudium und lehrte an der Universität ab 1575. Obwohl üblicherweise damals niemand zum Rektor ernannt wurde, bevor er 36 Jahre war, übte Magister Mascus dieses Amt 1576 aus. Am 22.03.1582 hat er seine juristischen Studien mit dem Doktortitel abgeschlossen und wurde am 16.10.1582 (dem Gallustag) erneut zum Rektor gewählt. Er war Doktor beider Rechte (iuris utriusque doctor = iud) und hatte also den juristischen Abschluss im weltlichen und Kirchenrecht. Obwohl ihm die Universität 1584 zum dritten Mal das Rektorat anvertrauen wollte, hat er dies abgelehnt. Stattdessen hat er sich vom Rat der Stadt Braunschweig zum Ober-Syndicus bestellen lassen. 1591 sollte er durch den Kurfürsten von Sachsen zum Rat und Kanzler berufen werden, was Mascus aber ablehnte, da er sich vertraglich noch fünf Jahre dem Rat der Stadt Braunschweig verpflichtet hatte. Während dieser Zeit kam es jedoch aus religiösen Gründen dort zu öffentlich geführten Auseinandersetzungen, die Mascus veranlassten, in die Dienste des Herzogs von Lüneburg in Celle und Goslar zu treten. 1595 wurde er in Prag, wohin der Rat der Stadt Braunschweig ihn geschickt hatte, wegen seiner Verdienste bei diesem Auftrag vom Kaiser Rudolf II. zum Pfalzgrafen (Comes palatinus Caesareus) ernannt. Mascus nahm schließlich eine Wohnung in Magdeburg, wohin ihm seine Familie aus Braunschweig folgte. Nach einiger Zeit als Privatier sagte er hochrangige Angebote ab, bevor er 1597 die Ratsstelle in Dessau antrat, die ihm die Brüder Johann George und Christian, Fürsten zu Anhalt, angeboten hatten. 1609 ist er nach Dessau umgezogen, wo er am 04.03.1616 im 65. Lebensjahr starb. Die Leichenpredigt des Johannes Brendel, Fürstlich-Anhaltischer Hofprediger und Superintendent in Dessau, wurde 1616 gedruckt und ist in Gotha erhalten.

Zu Leopold I.
Allgemeine Deutsche Biographie, Bd. 18, S. 336-352
Junkelmann, Marcus, "Leopold I." in: Neue Deutsche Biographie 14 (1985), S. 266-268 [Onlinefassung]; URL: http://www.deutsche-biographie.de/pnd118649361.htm...

Zu Caspar von Drauschwitz
Gerrit Deutschländer, Die Stadt- und Schlosskirche zu Dessau – ein Ort symbolischer Interaktion zwischen Hof und Bürgerschaft?, in: Symbolische Interaktion in der Residenzstadt des späten Mittelalters und der frühen Neuzeit, hrsg. von Andreas Ranft (Hallische Beiträge zur Geschichte des Mittelalters und der Frühen Neuzeit), 2013, Seite 212
Marie-Luise Harksen, Kunstdenkmale des Landes Anhalt, Band 1, Seite 40, Nr. 59

Zu Michael Mascus
L. Zachariae Schneiders, Philosophi et Medici. Chronicon Lipsiense – Gemeine Beschreibung der Churfürstlichen Sächsischen Gewerb – und Handel Stadt Leipzig, Sechstes Buch „Von der löblichen Universität“
Gustav Hanel, Verzeichnis der Juristen, die bis zum Jahre 1600 Rektoren der Universität gewesen sind, Miscellen, S. 187 in Aemilius Ludwig Richter (Herausgeber), Kritische Jahrbücher für deutsche Rechtswissenschaft, Band 4, 1840
Philippus Julius Rehtmeyer, Der berühmten Stad Braunschweig Kirchengeschichte, Vierter Theil, 1. und 2. Capitel, Braunschweig 1715 (insbesondere 2. Cap, S. 117 ff.)
Johann Benedikt Carpzov, Analecta Fastorum Zittaviensium, 1716, Dritten Theils, Siebendes Capitul, von gelehrten Zittauern, Seite 129 f.

  • Die Stadt- und Schlosskirche Sankt Marien wurde ab 1506 erbaut. Im 18. Und 19. Jahrhundert wurde sie aus- und umgebaut. Bis auf das Mauerwerk wurde sie im 2. Weltkrieg am 07.03.1945 zerstört. Von 1987 bis 1998 erfolgte der Wiederaufbau. Die Marienkirche wird nicht mehr als Kirche, sondern als Veranstaltungsort genutzt.
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  • Blick von der Brücke über die Mulde zum Johannbau, der Marienkirche und zum Turm des Dessauer Rathauses.
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  • Der Johannbau, der seit 2005 als Museum für Stadtgeschichte genutzt wird, ist als Westflügel des einstigen Dessauer Residenzschlosses erhalten.
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  • Der hintere Teil der Dessauer Marienkirche.
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  • Die Marienkirche war nicht nur die Stadtkirche sondern auch die Schlosskirche. Dies zeigt sich im gesonderten Portal, das direkt an das Schlossgelände angrenzt und das Stammwappen der Askanier zeigt, wie es die Fürsten von Anhalt ab dem 13. Jahrhundert führten (gespalten, rechts ein am Spalt hervorbrechender Adler, links viermal in schwarz und gold geteilt, belegt mit einem schrägrechten Rautenkranz).
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  • Das Denkmal am Schlossplatz vor der Marienkirche zeigt Leopold, Fürst zu Anhalt, königlich preußischer und Reichs-Generalfeldmarschall (05.07.1676 – 09.04.1747). Der Geburtstag ist hier wohl falsch wiedergegeben, da es der 03.07. war. Den Grund hierfür kenne ich jedoch nicht.
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  • Das Grabmal des Caspar von Drauschwitz ( gestorben am 20.02.1542).
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  • Der nur noch schwer zu erkennende Text des Grabmals lautet: „Im Iar 1542 montags nach Estomichi, welches ist der 20 Tag des Hornungs, ist der erbar und veste Caspar von Drauswitz nachdem er der Herschaft viel Iar treulich gedint von dieser Welt christlich abgeschiden und alhir begraben ist“.
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  • Eine wappenartige Bilddarstellung bildet den unteren Teil des Gedenksteins für den treuen Diener Caspar von Drauschwitz.
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  • Auch der ebenfalls an der Außenwand angebrachte Stein für den Michael Mascus aus Zittau (16.09.1551 – 04.03.1616) ist schwer zu erkennen und nur lückenhaft zu lesen.
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  • Der Text des Grabsteins im oberen Teil lautet:
    AO Chri MDCXVI (1616) den IV Mart (04.03.) ist im Herren selig entschlaf(e)n der ehren(wer)t grosachtbare und hochgelarte Herr Michael Mascus i.u.d. comes palatinus chur e brand und fürstl anhalt geheimer Rath Gott ve …
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  • Der untere Teil der Grabinschrift lautet:
    APOC 14 V 13 - Selig sind die Todten die dem Herren sterben von Nu an. Ja der Geist sagt dass sie ruh(n) von ihrer Arbeit dann ih(r) Werck folgen ihnen nach

    Der Text der Offenbarung des Johannes (Apokalypse, Kapitel 14, Vers 13) lautet in der Fassung der Lutherbibel (1984): Selig sind die Toten, die in dem Herrn sterben von nun an. Ja, spricht der Geist, sie sollen ruhen von ihrer Mühsal; denn ihre Werke folgen ihnen nach.
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6 Kommentare

Mich wundert es nicht, dass Volker viele Frauen kennt. Mich wundert nur, dass er dabei durcheinander kommen konnte. Aber er hat es ja erklärt, er war durch Elke abgelenkt oder von ihr noch so gefangen, dass er falsch tippte.

  • Gelöschter Nutzer am 30.11.2015 um 19:48
Gelöschter Kommentar

Schöner geschichtlicher Ausflug, Danke für die Bilder Amadeus

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