In Schwerin: Vergeblicher Versuch, durch das Pferde-A...loch auf den „Bruderkuss“ zu schauen
Viele protestierten damals, als 1995 auf dem Schweriner Marktplatz das Denkmal "Die Spur des Löwen" für den Stadtgründer Heinrich den Löwen (1129 - 1195) enthüllt wurde. Manche sahen in dem Werk von Peter Lenk eine unverschämte Provokation.
Doch mittlerweile ist das seinerzeit umstrittene Löwendenkmal beliebter Treffpunkt sowie eine Hauptattraktion bei Stadtführungen. Jede Touristengruppe macht an dem frechen Werk Station und lässt sich vom Stadtführer die Darstellungen erläutern.
In den Seitenreliefs ist das grausige Mittelalter zu erkennen. Besonders drastisch ist aber die gesäßoffene Proletengeste der Bardowicker ausgefallen. Peter Lenk blickt so in die Geschichte zurück: Die Untertanen zeigen ihre Meinung über den siegreichen Feldherrn ganz krass und präsentieren ihm auf dem Denkmal ihre blanken Hintern.
Im Denkmal „Die Spur des Löwen“ soll ein Geheimnis stecken, das mancher gerne aufstöbern würde. In der Säule, so wird behauptet, habe der Bildhauer Lenk auf einem Relief den „sozialistischen Bruderkuss“ zwischen dem damaligen DDR-Staats- und Parteichef Erich Honecker und seinem sowjetischen Zeit- und Amtsgenossen Leonid Breschnew aus dem Jahr 1979 dargestellt.
Hier und da unternimmt mancher Tourist den Versuch, durch den Pferdehintern ins Innere zu schauen. Obwohl eine Panzerglasplatte unter dem Löwen Licht ins Innere lässt, ist vom besagten „Bruderkuss“ nichts zu entdecken, weil die betreffende Körperstelle dicht verschlossen ist.
Anmerkung: Auf seiner Internetseite zeigt der Bildhauer Peter Lenk eine Abbildung des „Bruderkusses“.
Juni 2015, Helmut Kuzina
Bürgerreporter:in:Helmut Kuzina aus Wismar |
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