Früher war alles……

Im ersten Blick ein schöner Spielplatz (Kieler Straße)
18Bilder
  • Im ersten Blick ein schöner Spielplatz (Kieler Straße)
  • hochgeladen von Torsten Schramke

Früher war alles……

„Ja früher war alles besser“ Es schmerzt mich fast wenn ich dieses ewig gestrig Denken bedienen sollte aber……
Wenn ich heute so durch mein Stadtviertel ziehe in dem ich schon seit frühster Kindheit wohne komme ich leider allzu oft nicht über diesen Gedanken hinweg.
Bei einen Spaziergang mit meinen Enkel am Wochenende viel es mir dann erst richtig auf. Wo sind all die Spielplätze geblieben? Früher fand man hinter jeden Block mindestens ein Klettergerüst und eine Sandkiste in der regelmäßig der Sand ausgetauscht wurde. Heute muss man lange suchen um überhaupt einen Spielplatz zu finden. Dieser ist dann zumeist auch noch sehr verwahrlost oder die angebotenen Spielgeräte befinden sich in einen erbärmlichen Zustand. Zu gekrautete Sandkisten und defekte Bänke sind da meist noch das kleinere Übel.
Wem wundert es das man unsere Jugend nicht dazu animieren kann öfters mal an der frischen Luft zu spielen anstatt ständig am PC oder vor dem Fernseher zu sitzen? Wem wundert es das unsere jungen Paare keine Lust haben Kinder in diese Welt zu setzen wenn wir sie nicht mal willkommen heißen?
Nicht nur das ist mir bei meinen Spaziergang aufgefallen. Eine mitgebrachte Tüte Bonbon kann schnell mal zu einen mittleren Problem werden wenn diese geleert wurde. Wohin damit wenn man diese nicht mit sich herum tragen möchte? Ab in den Papierkorb…..wenn da nur einer wäre!! Im gesamten Stadteil nicht ein einziger Papierkorb wenn man mal von den an der Straßenbahnhaltestelle und der in der Parkanlage absieht.
Wem wundert es dass die Leute ihren Müll also achtlos in die Gegend entsorgen? Haben wir für sowas auch kein Geld mehr?
Lankow entwickelte sich in der Zeit nach der Wende immer mehr zur reinen Schlafsilo und das liegt auch daran das es komplett am kulturellen Angebot für die Bewohner fehlt. In diesem Stadtteil gibt es nicht mal mehr ein Restaurant. Die frühere Clubgaststätte musste nach der Wende einem fast ungenutzten Einkaufzentrum weichen und das letzte Bierlokal schloss im Sommer 2014 seine Pforten.
Etwas außerhalb liegt dann noch das „Nordufer“ was auch schon die besten Zeiten hinter sich hat. Die Terrassen ungepflegt und nicht gerade zum Verweilen einladend. Als Kinder nutzten wir da auch die Minigolfanlage welche heute im hohen Kraut nicht mal mehr zu finden sind. Ist es nicht möglich dass die Stadt bei den zahlreichen Arbeitslosen eine Möglichkeit findet diese wieder herzurichten und in Betrieb zu nehmen? Ich denke da an eventuell zu schaffende „1 Euro Jobs“.
Wieder zurück zum Kern des Stadtteils. Die Stadtteilplaner ließen beim Bau eine großzügige Grünanlage zwischen der Ratzeburger Straße und der Plöhner Straße errichten. Viele Bäume Sträucher und angebotene Sitzbänke luden zum Verweilen ein. Auch einige Skulpturen wurden aufgestellt um das Gesamtbild abzurunden. Die Grünanlagen wurden regelmäßig gepflegt und der Park wurde von älteren sowie auch von jüngeren Bewohnern genutzt.
Heute geht man durch diese Anlage und vermisst im ersten Augenblick schon mal einige Parkbänke welche von der Stadt demontiert wurden um den herumlungernden Trinkern die Möglichkeit zu nehmen sich dort nieder zu lassen (im Bereich Rahlstedter Straße wurde dieses wohl auch gemacht um den Kindern in der Schule diesen Anblick und die vollurinierten Büsche zu ersparen)
Diese Maßnahme nutzte leider nur sehr wenig weil sie sich einfach an dem Kiosk an der Haltestelle Rahlstedter Straße zurückzogen. Weiter Südlich im „Park“ gibt es für ältere Personen trotzdem keine Möglichkeit auf einer Parkbank eine Rast einzulegen da auch diese von den Trinkern belagert werden und es zunehmend strenger riecht. Vor der Schule in der Edgar Bennert Straße türmen sich die Hinterlassenschaften dieser Zeitgenossen schon regelrecht auf. Achtlos weggeworfene Schnapsflaschen und zerbrochenes Glas sind da ebenso zu finden wie der übel riechende Gestank durch das ständige Urinieren in den Büschen. Gibt es hier nicht die Möglichkeit durch ein ausgesprochenes Platzverbot der Sache Herr zu werden?
Fehlt hier der sogenannte Kontaktbereichsbeamte der früher auf sowas achtete? Warum lässt sich das Ordnungsamt nicht öfters in diesen Stadtteil sehen um bei gewissen Missständen sofort einzugreifen? Was mich zu einem weiteren Problem führt. Warum fährt hier am Abend nicht ab und an mal das Ordnungsamt Streife um die vielen Wildparkern auf den noch verbliebenen Rasenflächen Einhalt zu gebieten?
Genau so traurig schaut es mit den Gehwegen aus. Aus reiner Bequemlichkeit wird mit dem PKW schon mal direkt bis zur Haustür vorgefahren um die Einkäufe abzuladen obwohl keine zwei drei Meter weiter ein Parkplatz frei ist. Unsere „Grünanlagenpfleger“ nutzen diese ebenso eifrig mit ihren schweren Fahrzeugen um ihre Gerätschaft abzuladen oder den Grünschnitt aufzuladen obwohl freie Flächen in der Nähe zu Verfügung stehen.
Unser kleines Polizeirevier wurde schon vor geraumer Zeit geschlossen und nun kann man mit viel Glück in den Abendstunden ein vorbeielendes Polizeiauto sehen welches bei einer schon viel zu hohen Geschwindigkeit (der gesamte Stadtteil hat Tempo 30) kaum die Möglichkeit hat Straftaten zu erkennen oder gar zu vereiteln. Wo sind die guten alten Fußstreifen nur geblieben?
Früher war mit Sicherheit nicht alles besser doch früher war auch nicht alles Schlecht und so sollte man überlegen ob man in manchen Sachen nicht lieber einen Schritt zurück geht um gemachte Fehler wieder auszugleichen!

Bürgerreporter:in:

Torsten Schramke aus Schwerin (MV)

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

10 Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.