Zauberwort Fördermittel und der Plattenpark Mueßer Holz
Wir bauen auf und reißen nieder.....
Gerade wird in Schwerin wieder einmal darüber diskutiert nicht ob, sondern ab wann die Abrissbirne auf dem Großen Dreesch geschwungen werden soll. Diesmal soll es die Hochhäuser entlang der Hamburger Allee treffen, zuerst werden die Gebäude rund um den Berliner Platz getroffen. Sicher wird die Bundesregierung auch weiterhin für den „Rückbau“ Fördermittel bereitstellen.
Fördermittel sind scheinbar für den Aufbau sowie für den Rückbau vorhanden. Damit hat man überhaupt keine Probleme, wenn es für den Abriss Gelder gibt müssen notfalls auch gelder bereitgestellt werden, um Neubauten bzw. die Grundstücke zu verkaufen.
So war der unabhängigen Presse (SVZ) unlängst zu entnehmen:
(…)“Landeshauptstadt kann wachsen: Zahlreiche Baugebiete in unterschiedlichen Entwicklungsphasen bieten Raum für 2000 Wohnungen“
Da nun Herr Nottebaum den bisherigen Beigeordneten und Dezernenten für Bauen, Ordnung und Umwelt, Wolfram Friedersdorff (SED/Linke) ablöst, der in den Ruhestand geht, trat Herr Nottebaum sein Amt offiziell am 17. Juli an. Er arbeitet seit 1991(!) in der Schweriner Stadtverwaltung, zuletzt als Leiter des Amtes für Wirtschaft und Liegenschaften. Er stammt aus Rietberg im Kreis Gütersloh (Nordrhein-Westfalen).
So findet auch der neue Baudezernent Bernd Nottebaum den Abriss rund um den Berliner Platz richtig. „Wir wollen aber nicht, dass zwischen Rostocker und Plater Straße ein Loch entsteht“, sagt Nottebaum. „Ob am Ende des Tages tatsächlich alle Wohngebäude fallen, ist noch nicht sicher.“ Achtung (!!!) Das ist auch davon abhängig, ob es für den Abriss Fördermittel (!!!!) gibt. Der Baudezernent kündigte dazu ein Gespräch mit dem Wirtschaftsministerium Mitte des Monats an.
Besonders groß sei die Nachfrage nach Bauen in Wassernähe, so Nottebaum. Da wiederum stehen zwei Standorte ganz hoch in der Gunst der Bauwilligen: Der Ziegelinnensee mit den Quartieren Alte Brauerei, Hafenquartier und Nordufer sowie die Waisengärten am Schweriner See mit mehreren Bauabschnitten. Auch dort stehen schon die ersten Mehrfamilienhäuser. „Wir haben bereits 15 weitere Baugenehmigungen für die Waisengärten erteilt. Dort wird es spätestens ab Frühjahr hoch hergehen“, so Nottebaum. Die große Nachfrage nach hochwertigem Wohnraum lässt sich sehr deutlich im Hafenquartier ablesen. Die erste Reihe ist geschlossen, die zweite größtenteils und jetzt wird bereits in der dritten gebaut.
Eine Besonderheit falle indes bei der Betrachtung des Marktes auf, sagt Nottebaum: Einzig für den Standort im Mueßer Holz, das Areal des ehemaligen Buga-Parkplatzes, liege kein Interesse von Investoren vor. „Das Baugebiet wird sich nur über extrem günstige Preise verkaufen lassen. Dafür müssen möglicherweise sogar Fördermittel(!!!) eingesetzt werden“, mutmaßt der Experte(?).
Und selbst wenn die Nachfrage nach Flächen für den Wohnungsbau extrem schnell steigen würde, habe die Stadt noch weitere geeignete Gebiete in der Hinterhand, sagt Nottebaum. Der Flächennutzungsplan der Stadt weise entsprechende Areale auch in Wickendorf West und Warnitz Nord aus.
WGS-Geschäftsführer Thomas Köchig bestätigt die Pläne auf Nachfrage der SVZ. „Für eine Sanierung insbesondere der Fünfgeschosser, aber auch der Hochhäuser, gibt uns keine Bank eine Finanzierung.“ Deshalb bliebe nur der Rückbau. Allerdings nicht von heute auf morgen. „Das wird sich viele Jahre hinziehen“, sagt Köchig.
Also das war dann in Schwerin so; beim Buga-Parkplatz wütete die Abrissbirne derartig schnell, das die Häuser schneller platt waren, als man die Fläche vermarkten konnte. Was solls nun waren die Häuser eben weg. Man sieht kommt Zeit kommt Rat!
Auch sonst ist man sehr umtriebig im Umgang die Freiflächen schmackhaft zu machen.
Der SVZ(Schweriner-(Volks)zeitung war wieder eine Erfolgsmeldung zu entnehmen, das auf einer der durch den Rückbau entstandenen Freiflächen ein Plattenpark entstanden ist. Hört sich irgendwie gut an, aber die Realität sieht ein wenig anders aus. Teilweise vertreten diese preisgekrönten Stadtteilmanagerinnen „ihren“ Stadtteil von den besseren Wohngegenden aus. So weit geht die Liebe dann doch nicht als das man sein Quartier dort bezieht.
Seit einigen Tagen stellt man emsiges Treiben in der Perleberger – und Wittenberger Str. fest. Handwerker und Abrissfirmen fahren teilweise große Geschütze auf. Auf Nachfrage bei den Handwerkern, ob die Wohnungen für Kriegsflüchtlinge vorgesehen sind, wird mitgeteilt dass die Wohnungen für die Menschen aus den Hochhäusern vorgesehen sind. Um die Wohnungen auch wirklich schmackhaft zu machen, so ein Maler, gibt man sich alle Mühe und entkernt teilweise die Wohnungen, sprich Badewannen und komplette geflieste Wände landen in Containern. Zwei Nachbarn die vor der Haustür standen, unterhielten sich und der eine fragte den anderen wann er denn aufsteht, na wenn die Bauarbeiten beginnen würden, um 7:30 Uhr. Der bleibt kein Auge mehr zu. Im Mittelblock in der Wittenburger Straße wird alles entfernt, da diese Wohnungen teilweise seit 10 Jahren nicht mehr bewohnt wurden. Dort so ein Bewohner würden die Wände schwarz vom Schimmel sein. Kein Wunder also, das ein riesiger Container im Innenhof aufgestellt wurde.
Viel scheinen selbst die Handwerker von der Wohngegend zu halten und parkten gleich vorm Haus auf dem Rasen, sofern man davon sprechen kann. Geld spielt keine Rolle mehr, Sanierung Abriss, Rückbau, Instandsetzung ist scheinbar nur die Frage von Fördermittel. Wer zahlt die Zeche, der zwangsumgesiedelte Mieter und der Steuerzahler. Verstehen muss man dieses aber nicht unbedingt.