Schweriner Volkszeitung

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Nach andauernden Erfolgsmeldungen in der Schweriner Volkszeitung über die Errungenschaften des real existierenden Kapitalismus, die fast ausschließlich ein positives Signal für uns setzen sollen, bietet jetzt die Zeitung selber mal eine negative Schlagzeile. Die Druckerei in Schwerin soll im kommenden Jahr geschlossen werden und der Druck nach Wittenburg verlagert werden. Nachdem man eigentlich und hauptsächlich, wegen dem „Gewinn“ von 400 Arbeitsplätzen, einem sehr gesundes Unternehmen wie Nestle‘ 50 Millionen regelrecht in den Allerwertesten bläst, werden auf der anderen Seite mal eben schnell 50 Arbeiter der SVZ auf den Arbeitsmarkt geschmissen. Da waren es nur noch 350 die Arbeit gefunden haben. Die Fördergeldvergabe läuft auf eingefahrenen Schienen, aus einer Mischung von Arbeitsplätzen und einem super Standort, wird eine Fördermittelmischung hergestellt, die in den meisten Fällen, schon nach kurzer Zeit, ihre Festigkeit verloren hat. Mecklenburg ist ja mittlerweile nicht nur für seine Großsteingräber bekannt, sondern auch schon für seine Fördermittelgräber. Zu jeder Vergabe von Millionen Euros an Förderung äußert sich die Politik und lässt es sich nicht nehmen, beim Buddeln, Schaufeln, Graben und Schneiden sich um die Werkzeuge zu balgen. Wenn die Sache dann später in die Hose gegangen ist, findet sich allerdings kein trauernder Politiker für ein kurzes Statement am Fördermittelgrab ein. Und es kommt noch besser, da werden teilweise geförderte Projekte vor den Augen aller Steuerzahler mal einfach so verkauft. Da wagt sich kein Politiker aus der Deckung und sagt, Stopp, die Bürger wollen jetzt ihr Geld wiederhaben.
Leider konnte die „Schweriner Volkszeitung“, die weder das „Schwerin“, noch das Wort „Volk“ im ihrem Titel verdient hat, nicht die gewünschte Auflagenhöhe halten, die Ursache liegt scheinbar vor allem darin, das Lügen nicht nur kurze Beine haben sondern auch eine kleine Auflage und eine Lüge bleibt eben eine Lüge , auch wenn man sie immer wieder druckt.
Da wird dann das Strandhotel in Zippendorf immer wieder einmal an den richtigen waschechten Schweriner verkauft, so die Zeitung, der aber in Wirklichkeit kein Schweriner ist, sondern sich lediglich mit unserer schönen Linda die Hände reingewaschen hat. Oder das Kurhotel in Zippendorf, da hat wieder einer unserer westdeutschen Gutmenschen seine Ost Wurzeln entdeckt, die so tief vergraben waren, das man am Ende gar nicht mehr erkennen konnte, wo die Omi denn eigentlich die Wurzeln wirklich geschlagen hatte. Für einen Beitrag reicht es dann auch aus, sich werbewirksam mit einer Mappe vor einer Ruine zu präsentieren, der Porsche mit dem man angereist ist, bleibt vorerst im Hintergrund, den so reich war die Omi mit den festen Wurzeln dann doch nicht. Nun eine gute Zeitung mit einer halbwegs journalistischen Ehre, hätte sich die Mühe gemacht, auch mal zu hinterfragen wie man ein derartiges Projekt, wie das Kurhotel, mit lediglich 3 Millionen Euro sanieren will. Ein einfacher Blick auf die Webseite des Gutmenschen hätte genügt, um erkennen zu können, dass es hier nicht um die Sanierung des Hotels ging, sondern um persönliche wirtschaftliche Interessen. Aber da es sich vermutlich um eine PR Anzeige gehandelt hat, hat man auch bei der Zeitung gelernt, lieber keine kritischen Fragen zu stellen, zumal die Auflage schon seit langer Zeit sinkt. Dumm nur das jetzt das Haus wieder zum Verkauf steht, mit einem riesigen Schild an der Straße.
Die Berichterstattung dieser Zeitung für Schwerin, ist für den mündigen Bürger eine Zumutung, leider zeigte man sich gegenüber seinen Lesern beratungsresistent. Viele Online Kommentare schafften es nicht einmal in die Veröffentlichung auf die Onlineseite, geschweige denn als Druck in die Zeitung. Leserbriefe werden nur veröffentlicht, wenn diese ins Konzept der Damen und Herren passen, die in Deutschland die Marschrichtung angeben. Im Vertrauen darauf, dass die meisten Abonnenten als „die doofen Zonenrentner“ eh nichts mehr mitkriegen, schreibt man eben, was die Politik und die Wirtschaft lesen und vor allem hören will. Das gerade der Nachbar mal wieder umziehen muss, weil die Miete zu hoch ist und die Frau mit den Kindern schon lange kein Licht mehr an hatte, weil der Strom gesperrt wurde, will doch keiner lesen. Wenn es so weit ist, teilt einen dies das Amt oder der Energieversorger schon mit. Man muss auch nicht aus der Zeitung erfahren, dass alles teurer wird, das erfahrt man doch an der Kasse im Supermarkt oder über die entsprechenden Rechnungen oder Mahnungen, wenn mal wieder der monatliche Obolus nicht mehr ausreicht. Dagegen hat die Zeitung kein Problem jeden schwachsinnigen Kommentar eines Dr. Friedersdorff zu drucken, der seinen Premium-wohnungsbau bis zum Wahnsinn weiter vorantreibt. Die Zeitung ist sich auch nicht zu schade ein paar Damen und Herren, allen voran in vorderster Front sozusagen, gemeinsam Frau Gramkow, am Zippendorfer Strand die blaue Fahne hochziehen, für die gute Wasserqualität dort, für das weitere Umfeld gibt es allerding einen Daumen nach unten. Scheinbar leiden unsere Politiker unter kurzeitigen Ausfall ihrer Sehkraft, anders kann man sich ein derartiges schamloses Verhalten der Bürger gegenüber nicht erklären. Baden mit Ruinen sozusagen.

Auch der Beitrag über den großen Dreesch Plattenbau
ist mal wieder ein Witz und Herr Klawitter darf wohl seine Linse nicht mehr auf die Brennpunkte richten oder wie kann man sich die fragwürdigen Aufnahmen des Herrn Cheffotografen erklären?
Man kann nur hoffen das unsere Demokratie einmal wieder so stark ist, damit sich für diese Vernichtung von Sozialwohnungen jemand verantworten muss.

Die Wahrheit würden die Bürger schon gerne in der Zeitung lesen und sicher kann man Wahrheit auch verkaufen, nur leider verkaufen sich Lügen noch viel besser. In Zeiten da die Lügner bereit sind mehr für die Lüge zu bezahlen, als für die Wahrheit, bleibt der Leser auf der Strecke und die Zeitung macht sich zur Hure und wo es eigentlich keine Quittung gibt, gibt es sie plötzlich doch, in Form von sinkender Auflagen. Hinter vorgehaltener Hand wird ja schon gemunkelt, dass die Zeitung vermutlich schon vom Land gestützt wird. Als Landeshauptstadt will man natürlich nicht die erste Hauptstadt sein, nicht einmal mehr eine Zeitung hat…

Und noch eines mit auf den Weg nach Wittenburg und weiter in die Heimat der Verantwortlichen dieser Zeitung, Heimat ist keine Zeitung, Heimat kann man auch nicht verkaufen, Heimat ist ein Gefühl !

Frei nach Fritz Reuter: § 1 der Schweriner Volkszeitung „ Alles bleibt beim Alten“!

Bürgerreporter:in:

Norbert Höfs aus Schwerin (MV)

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