Schweriner Waisengärten
Wieder ist ein Stück Schwerin verloren gegangen, die Waisengärten, eine Kleingartenanlage in der Schweriner Schelfstadt hinter der Amtstrasse sind Geschichte. Wo ehemals viele Schwerin in ihren Gärten und Bootshäuser erholten, entstehen fürchterliche Wohn-Klötze die den Namen als Wohngebiet nicht verdienen. Mich erinnern die Wohnburgen der Schweriner Neuzeit, eher an den Großen Dreesch, wo man aber bessere Wohnquartiere geschaffen hat. Ohnehin kann kein Schweriner verstehen, warum auf der einen Seite der Stadt mit Fördermitteln, intakte Hochhäuser und Wohnblöcke abgerissen und auf dem anderen Ende der Stadt derartige das Stadtbild verschandelnde Klötze gebaut werden. Die Stadtplaner unserer Stadt haben schon frühzeitig erkannt, dass die Nähe zu dem Schweriner See, auch eine natürliche Schutzfunktion darstellen kann. Unsere Seen waren und man muss jetzt schon betonen, waren (!) auch bis in die letzten Tage der DDR, größtenteils im Uferbereich, von Bäumen und Sträuchern umgeben.
Dies machte durchaus Sinn, denn ohne diesen natürlichen Schutz der Natur, kann die eisige Kälte, die oft mit Wind über den See kommt, ungehindert in die Stadt ziehen. Zudem dürfte der Bootsmotorenlärm jetzt auch vom See an den netten Wohn-Klötzen kleben bleiben. Von Wohnen am Wasser kann hier auch keine Rede mehr sein, denn zwischen den Wohnblöcken erhascht der ein oder andere vielleicht noch eine klein Blick auf den See, aber Wohnen am Wasser sieht für mich anders aus.
Zudem bleibt abzuwarten, wie lange unsere Neu-Waisengärtenbewohner, in friedlicher Koexistenz mit den Bootsanliegern auskommen werden. Es ist zu bezweifeln ob auf Grund der Dichte der Wohnanlagen überhaupt eine angenehme Wohnqualität geschaffen wurde oder werden kann. Jetzt schon macht diese Wohnanlege einen bedrückenden Eindruck auf mich, in dem sich die Bewohner allenfalls auf eine gute persönliche Wohnraumqualität berufen können, aber nicht auf ein nettes Wohngebiet am Wasser. Hier fehlt auch die Infrastruktur, wie Discounter oder nette Geschäfte die hier alle schon gescheitert sind. Der Lidl am Großen Moor wird den Ansprüchen der gehobenen Gesellschaft des Wohngebietes nicht gerecht werden.
Da zahlreiche Baulücken immer noch darauf warten, erschlossen zu werden, muss sich das Baugebiet noch weiter zum negativen verändern.
Bürgerreporter:in:Norbert Höfs aus Schwerin (MV) |
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