Schweriner Schleifmühle braucht mehr Geld.......
Ostern zeigt uns, dass man das Leben nicht nach Dingen ausrichten soll, sondern nach Idealen.
Als Bürger dieser Stadt liest man ja auch die Beschlussvorlagen die an die Stadtvertreter weitergegeben werden. Hier fiel mir ein Beschlussvorschlag auf, der an den Hauptausschuss gerichtet ist und eine Zuwendung in Höhe von 30.000 € fordert.
Nun als Schweriner sollte man ja zur Kenntnis nehmen, was in dieser Stadt vor sich geht und wie sich die Stadt verändert. Als Schweriner Bürger kann man ja auch schneller recherchieren über Schwerin und Vergleiche anstellen, was manchmal leider nicht mit der Realität übereinstimmt. Zumindest war gestern das Museum geschlossen.
Aber hier soll es ja um die beantragte Zuwendung in Höhe von 30 000.-€ gehen, die der Stadt-und Geschichtsmuseums Verein e.V. beantragt hat.
Hier ein Auszug aus der öffentlichen Beschlussfassung der Stadt Schwerin, der die Zuwendung wie folgt begründet:
"Stadtgeschichts- und museumsverein Schwerin e.V.
Die Stadtvertretung hat den Oberbürgermeister beauftragt, die Schleifmühle als Museumsund
Veranstaltungsort zu sichern und dazu zeitnah Gespräche mit dem Verein und dem
Land als Eigentümer der Schleifmühle zu führen (Drs. 01257/2017).
Der Stadtgeschichts- und museumsverein ist seit 1996 der Trägerverein der Schleifmühle
Schwerin. In den vergangenen Jahren wurde eine Förderung in Höhe von 5000 € für den
Erhalt des Museumsbetriebes und für Einzelveranstaltungen ausgereicht. In den
Gesprächen mit dem Verein wurde deutlich, dass durch eine grundlegende Neuausrichtung
in der Vereinsarbeit, insbesondere im Museumsbetrieb und in der Veranstaltungstätigkeit, in den letzten Jahren ein starker Besucheranstieg erzielt werden konnte. Nachfragen sind zunehmend auch außerhalb bisheriger Öffnungs- und saisonaler Schließzeiten zu
verzeichnen. Zudem entwickelt sich der Vereinssitz als beliebter Trauungsort. Das Konzeptder musealen Einrichtung ist daher bei Schwerinerinnen und Schwerinern als auch Gästen viel beachtet und anerkannt. Es wird daher angeregt, das kulturelle Angebot der steigenden Nachfrage anzupassen. In den Gesprächen wurde auch deutlich, dass der Betrieb nicht ausschließlich über ehrenamtliche Strukturen aufrechterhalten werden kann, wobei insbesondere auf die Altersstruktur der 105 Vereinsmitglieder reagiert werden muss. Ausdiesen Gründen wird zur Sicherung und geplanten Erweiterung des Museums- und Veranstaltungsbetriebes vorgeschlagen, dass die Förderung für das Jahr 2018 auf
30.000 € angehoben wird. Die zusätzliche Förderung in Höhe von 25.000 € soll zur Finanzierungpersoneller Verstärkung dienen.
Um den Museumsbetrieb auch nachhaltig zu sichern, wird für die kommenden Jahre ab
2019 der Abschluss einer Fördervereinbarung geprüft und der Stadtvertretung zur
Entscheidung vorgelegt. In diesem Zusammenhang werden die Gespräche mit dem Land
hinsichtlich der Kulturförderung des Landes und des vorhanden Pachtvertrages weitergeführt."
Hier die Webseite der Schleifmühle : Schleifmühle-Schwerin
Nun man sollte eigentlich annehmen, wenn sich die Besucherzahlen im Museum und die Anzahl der Trauungen in der Schleifmühle erhöhen, sich so auch die Einnahmen erhöhen sollten.
Das nun als Begründung für eine höhere Zuwendung für Fördergelder anzuführen, ist irgendwie nicht nachvollziehbar. Denn man sollte nicht vergessen, dass es sich hier um einen Verein handelt mit 105 Mitgliedern. Noch dazu darf man nicht vergessen, dass man immer wieder auf die ehrenamtliche Tätigkeit dieses Vereins hinweist und nach Artikeln der Schweriner Volkszeitung auch Mitglieder dieses Verein für die Ehrenamtskarte der Stadt Schwerin vorgeschlagen wurden bzw. diese auch erhalten haben.
Siehe „Ehrenamtliches Engagement: Stadt sagt danke mit Ehrenamtskarte „Ehrenamtliches Engagement und soziale Verantwortung gehören zusammen“ Quelle
Ehrenamtskarte Schwerin
„Mit einer Feierstunde haben Stadtpräsident Stephan Nolte und Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow am Donnerstag, dem 10. Dezember 2015, Schweriner Bürgerinnen und Bürger im Demmlersaal des Rathauses für ihr herausragendes bürgerschaftliches Engagement in der Landeshauptstadt geehrt. 47 Frauen und Männer sowie Gäste aus Politik und Verwaltung waren eingeladen.“
Neben vielen anderen erhielt auch das Vorstandsmitglied des Stadtgeschichts-und Museumsverein Schwerin e.V. Herr Waldemar Leide die Ehrenurkunde und die Ehrenamtskarte der Landeshauptstadt.
Auch hat der Vorstand des Vereins lt. § 2 Absatz 7 (…) noch andere Vorteile: Zitat aus dem Vereinsregister „Der Vorstand kann für seine Tätigkeit eine Vergütung im Rahmen der Ehrenamtspauschale nach § 3 Nr.26a EStG auf Beschluss der Mitgliederversammlung erhalten.“
Und wer möchte kann beim Mitglied des Vorstandes Ludwigs Rehberg gleich gegenüber am Schleifmühlenweg 4 eine wunderschöne Ferienwohnung mieten.
Wunderschöne Ferienwohnung am faulen See
Und wer sich diesbezüglich voller Vertrauen an einen Stadtvertreter wendet bekommt folgende Nachricht eines Stadtvertreters:
„Liebe Mitstreiter,
der "Schleifmühlenverein" leistet Enormes. Die Kosten sind ebenfalls enorm. Die Mitglieder sind fast alle über 70. Ich bewundere das Engagement der Mitglieder. Hier werden unsere Traditionen sehr wach gehalten, das muß unbedingt gefördert werden und verdient jede Unterstützung. Es ist eine Liegenschaft des Landes und das Land tut bis jetzt nichts. Also mit aller Kraft unterstützen, es sind unsere Leute.“
Allerdings entnehme ich der Webseite der Schleifmühle unter –Erforschung- folgendes:
Dem Engagement unserer Mitglieder und Mitstreiter, besonders der finanziellen Unterstützung des Landes Mecklenburg-Vorpommernund der Landeshauptstadt Schwerin ist es zu verdanken, dass wir die Schleifmühle und das Schleifmüllerhaus denkmalgerecht sanieren konnten.
Entweder weiß es der Stadtvertreter nicht besser, oder will es nicht wissen.
Sollte man nicht zumindest vor der Bewilligung von Fördergeldern einmal einige Fragen klären,was für Gelder sind denn durch Eintrittsgelder und Trauungen in die Kasse bisher gespült worden? Ist es nicht Ziel eines Vereins sich irgenwann von Fördermitteln abzukapseln und sich selber zu tragen?
Manchmal verbirgt sich hinter dem Ehrenamt möglichweise nur ein warmes Deckmäntelchen....?
Noch dazu scheint das Gelände vom Verein, vom Land gepachtet zu und man möchte jetzt für das Gelände vom Land Fördermittel? Und warum muss man einen neuen Arbeitsplatz, in einem Verein mit 105 Mitgliedern, denn mit 25 000 € finanzieren?
Sicher hat der Verein einiges geleistet, aber dieses hat er sich doch selber auf seine Fahne geschrieben und den Verein gegründet. Zudem dürfte es in Schwerin kaum eine Tradition von Schleifmühlen geben, denn die Schleifmühle wurde später nicht mehr gebraucht. Und noch eins, Enormes leisten viele Bürger in der Pflege, im Gesundheitswesen, die Verkäuferinnen und Verkäufer in den Einkaufscentern und Discountern, Kindergärtnerinnen, Lehrerinnen und Lehrer. Mein Tipp an den Stadtvertreter:
Allenfalls lässt sich das Leben enorm abkürzen und zwar durch einen geraden Lebensweg, lieber Stadtvertreter. So nicht !
Zuletzt möchte ich Ihnen noch ein paar österliche Impressionen 2018 in Bildern präsentieren.
Mit dabei auch enorme Möglichkeiten 25 000 € sinnvoll zu nutzen.
Alternativ könnte man ja auch versuchen irgendwie den Schweriner Fernsehturm wieder zu eröffnen.
Bemerkenswert finde ich auch, dass sich unsere "einmarschierten" westlichen Kader in Schwerin um ein Stadt-und Geschichtsmuseum für Schwerin so rührend kümmern, nicht weil es keine Heimatverbundenen Schweriner gibt, die sich gerne für Ihre Geburtsstadt engagieren würden, sondern ein Fakt ist die Tatsache, dass es leider für diese Schweriner keinen Platz mehr in unserer Stadt gibt.
Bürgerreporter:in:Norbert Höfs aus Schwerin (MV) |
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