In Schwerin ausgestellt: Faszinierende Holzskulpturen des Bildhauers Vincente Caraíba
Nach längerem Betrachten verwandeln sich tatsächlich die Holzskulpturen in den Augen des Museumsbesuchers in viele Gestalten, in Personen, Tiere, Stimmungen. Plötzlich sind ein Ameisenbär, eine Schlange, ein Athlet, eine Tänzerin deutlich zu erkennen, oder es ist selbst der Finger Gottes zu entdecken.
Aus Kleinholzresten formte der zeitgenössische Bildhauer Vincente Caraíba, der eigentlich Vincente Augusto Fleury Umbelino de Sousa heißt, die faszinierenden Exponate, die im Schweriner Schleswig-Holstein-Haus gezeigt werden.
Die Baumstämme, Äste und Holzteile, die Vincente Caraíba in bildhauerische Unikate verwandelte, stammen aus Brasiliens Savannenlandschaft, dem Cerrado, einer drastisch schrumpfenden Region, dem nach dem Regenwald zweitwichtigsten Ökosystem.
Mit seinen Arbeiten macht Caraíba zugleich auf die mittlerweile durch Abholzungen und Brandrodungen massiv bedrohte Savannenlandschaft aufmerksam.
„Der Geist des Cerrado“ heißt der Titel der Ausstellung, und durch diesen Namen wird deutlich, wie sehr sich Caraíba in seiner Kunst dem Cerrado verbunden fühlt.
Mit einem Stechbeitel produzierte er aus unbrauchbarem Abfall, aus zurückgelassenem Kleinholz Kunstwerke, die je nach Blickwirkung und Wahrnehmung des Betrachters zu dessen eigenen Bildwerken werden.
Juni 2015, Helmut Kuzina
Bürgerreporter:in:Helmut Kuzina aus Wismar |
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