Das dichterische Werk des Michael Rom
Gesprächsreihe "Stall & Rauch" im Schweriner Marstall wird fortgesetzt
Die Berliner FreshEggsGallery hat seit Januar 2016 in den Räumen des Schweriner Marstalls unter dem Motto „zu Besuch“ eine temporäre Galerie eröffnet. Zum Auftakt startete die TESTRAKETE 2.0. An Bord befanden sich spannende Positionen aus Malerei, Skulptur, Fotografie sowie Installationskunst. Die zweite Ausstellung widmet sich nun den „Künstlern des 20. Jahrhunderts“. Jeden Donnerstag gibt es im Marstall nun unter dem Namen „Stall & Rauch“ einen neuen, sehr innovativen Treff für Kunstfreunde. Bequeme Sitzecken und ein riesiger Tisch laden zum Kennenlernen und geistigen Austausch bei Wein und feinen Snacks ein. Die Idee stammt von der in Schwerin wirkenden Kulturmanagerin Felicitas Krekosch, die gemeinsam mit Galerie-Betreiber Stephan Schrör jeden Donnerstag zu spannenden Künstlergesprächen einlädt. Am vergangenen Donnerstag stellte der Schauspieler Wolfgang Grossmann ein in Arbeit befindliches Buchprojekt vor, welches das Leben und Werk des Dichters Michael Rom in den Blickpunkt stellt. Rom war, ebenso wie Grossmann, Mitglied der legendären ostdeutschen Art-Punk-Band ZWITSCHERMASCHINE. Rom, Jahrgang 1957, gehörte auch zur Ostberliner Literaturszene im Prenzlauer Berg, stellte 1984 einen Ausreiseantrag. Er wurde 1991 in Berlin unter bis heute ungeklärten Umständen ermordet. Die von Wolfgang Grossmann vorgestellten Gedichte von Michael Rom beeindruckten das anwesende Publikum und entfachten eine interessante und tiefgründige Diskussion. Auf die weiteren Gesprächsabende - immer donnerstags im Marstall - darf man gespannt sein.
In der Verkaufsausstellung im Marstall werden bis Mitte April 70 Originale von Künstlern des 20. Jahrhunderts gezeigt. Vertreten sind Otto Dix, Karl Schmidt-Rottluff, Oskar Kokoschka, Gerhard Marcks, Ernst Barlach und andere. Im Separee werden erotische Bilder von George Grosz, einem der größten deutschen Maler der Neuen Sachlichkeit, aus seiner Zeit im New Yorker Exil ausgestellt – Akte als Ölgemälde und Aquarelle, die in den 20er-Jahren erhebliches Aufsehen erregten. Geöffnet ist die Galerie im Marstall dienstags bis sonnabends von 11 bis 19 Uhr.