Brigitte Traeger
Ihre Lieder sind ein Balsam für die Seele

Foto: Brigitte Traeger

Musik kann Herzen berühren.

Mit ihrer einfühlsamen und wertschätzenden Art Musik zu präsentieren begeistert die sympathische Brigitte Traeger seit vielen Jahren das Publikum.

Mit „ Santa  Christina“ sang sich die Interpretin in die Herzen der Menschen.

Es freut mich heute sehr die großartige Interpretin in einem volkstümlichen Interview zu begrüßen.

Mit welchen Worten würden Sie sich selber beschreiben?

Ich würde mich selber als einfache und natürliche Person beschreiben. Persönlich wurde ich mit einem Talent ausgestattet, welches mir der Himmel geschenkt hat.

Was zeichnet in ihren Augen einen guten Titel aus ?

Bei einem guten Titel ist für mich vor allem der Text entscheidend. Hierbei ist auch wichtig wer ein Lied interpretiert. Ich denke wenn jemand Stimmung auf der Bühne macht wie z.B. in der damaligen Zeit die Klostertaler muss es eine eingängige Melodie im Refrain sein.  Diese sollte  sehr viele Wiederholungen beinhaltet, damit die Leute schnell mitsingen können. Der Effekt muss hierzu beitragen, dass das Lied ein Ohrwurm wird. Wie viel thematischer Inhalt in dem Lied enthalten ist steht auf einem anderen Blatt. Es gibt aber auch die andere Richtung. Hierbei denke ich zum Beispiel an die Rose ( The Rose) . Dort geht es beispielsweise um Lebensphilosophie, Rührung und auch um das Einfühlen ins Leben des Anderen. Ein weiteres Beispiel ist „ Amoi seg ma uns wieder.“ Dies ist eine Melodie, welche die Menschen besonders in der Trauer anspricht. Dies zeichnet natürlich auch die Qualität eines Titels aus, da dieser das Publikum in verschiedenen Lebenssituationen anspricht.
Von der Melodie her gesehen muss diese eingängig, melodisch und stimmig zum Text sein. Das ist für mich eine besondere Kunst. Ich bewundere immer die Arbeit der Autoren und Texter, die Melodien und Text eins werden lassen .
Man kann einen Titel also nicht immer an etwas fixem fest machen. Es kommt immer auf die Lebenssituation und die Stimmung des Zuhörers an. Für den Interpreten ist es ganz entscheidend wie und mit welchem Liedgut er seine Fans und Zuhörer erreichen will.
Für mich persönlich ist es ganz entscheidend , dass der Text Inhalt hat. Ich finde wichtig, dass das Lied eine Essenz hat wo man den Zuhörer berührt , erreicht und ihm aus der Seele spricht.

Welche Erfahrungen haben Sie in ihrer Karriere am meisten geprägt?

Am meisten geprägt hat mich die Erkenntnis, dass es nicht entscheidend ist wie viele Hitparaden Siege und erste Plätze man erreicht hat. Natürlich ist es sehr dienlich auf dem ersten Platz zu sein. Es fördert die Bekanntheit und hilft einem Künstler populär zu werden. Aber menschlich gesehen ist es nicht so wichtig ob man auf dem ersten, zweiten oder dritten Platz landet. Für mich persönlich ist es auch nicht mehr wichtig wie viele CDs ich verkauft habe. Eine weitere Feststellung , die ich in meiner Karriere gemacht habe ist, dass sich viele Interpreten nach dem Sieg eines großen Wettbewerbs plötzlich stark verändert haben und dadurch die Gagen extrem anzogen wurden. Dies hat mir persönlich sehr stark zu denken gegeben. Da ich feststellen musste wie Geld und Karriere den Menschen verändert hat. Natürlich wurde ich aufgrund dieser Erkenntnis auch von ein paar Kollegen enttäuscht.

Auf der anderen Seite war es immer sehr schön zu sehen, wie  viele der „alten Hasen“ wie Ernst Mosch oder Maria und Margot Hellwig immer am Boden geblieben sind, trotz ihrer großen Siege und Erfolge.
Diese Persönlichkeiten haben mit viel Engagement, Fleiß, Kontinuität und musikalischem Können die Szene stark geprägt. Dies hat mich in all den Jahren auch positiv beeindruckt, denn ihre Kollegialität und Wertschätzung war ein Geschenk. Aber auch ein Hugo Strasser war musikalisch und menschlich eine Bereicherung im Showgeschäft. Diese Menschen, die ich gerade genannt habe waren und sind immer noch große Vorbilder für mich. Sie haben gezeigt, wie man trotz einem großen Erfolg ganz normal bleiben kann.

Haben Sie einen Kraftplatz wo Sie Kraft für ihre Auftritte tanken können?

Ja, diesen gibt es ! Für mich ist die Kirche ein spiritueller Kraftplatz. In der stillen Anbetung und bei den Kirchenbesuchen am Sonntag oder unter der Woche schöpfe ich Kraft. Gott und Jesus Christus sind meine Kraftquellen.

Wann tritt bei Ihnen das perfekte Heimatgefühl ein?

Das perfekte Heimatgefühl tritt bei mir ein, wenn ich in der Natur bin und die Schönheit meiner Heimat betrachte.
Heimat kann aber auch an einem anderen Ort sein. Das Wichtigste an einer Heimat ist, dass man Menschen um sich versammelt hat, die einen respektieren und lieben. Es tritt bei mir aber auch ein, wenn ich Freude aus der Kinderzeit, alte Schulfreunde oder Bekannte an verschiedenen Orte treffe und mit ihnen über vergangene Zeiten spreche.

Welche Wünsche für die Zukunft liegen Ihnen am Herzen?

Beruflich gesehen wünsche ich mir , dass ich  weiterhin schöne Melodien produzieren darf. Außerdem möchte ich den Menschen Kraft und Hoffnung bei meinen Konzerten schenken.
Privat wünsche ich mir Gesundheit und Frieden auf der Welt. Es ist ganz wichtig zu verstehen, das Waffen keinen Krieg beenden. Ein weiterer Herzenswunsch von mir wäre  wieder Politiker  zu bekommen, die eine Vorbildfunktion haben und uns in eine bessere Wertegesellschaft führen.

Vielen Dank für das Interview!

Bürgerreporter:in:

Matthias Bucher aus Burgau

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