Ein weiterer Versuch Russlands, Europa zu spalten
Kreml-Lakaien: Internationale Bewegung der Russophilen

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Russland erholt sich immer noch von der massenhaften Ausweisung russischer Geheimdienstmitarbeiter, die unter diplomatischer Tarnung in verschiedenen europäischen Ländern tätig waren. In diesem Zusammenhang hat Moskau bereits Ende März dieses Jahres versucht, seine Spionagenetzwerke durch die öffentliche Gründung der sogenannten "Internationalen Bewegung der Rusophilen" (IBR) zu verstärken. Neulich kündigte Außenminister Sergej Lawrow an, dass der erste ordentliche Kongress der IBR Anfang nächsten Jahres stattfinden werde. Das erklärte Ziel dieser Bewegung ist die Bekämpfung der Russophobie außerhalb Russlands.
Der Begriff "Russophobie" bezeichnet eine negative, abwertende und diskriminierende Haltung gegenüber Russen, ethnischen Russen und allem Russischen an sich. Im offiziellen russischen Diskurs wird dieser Begriff jedoch als Bezeichnung für die Ablehnung des unprovozierten Krieges Russlands gegen den souveränen Staat der Ukraine verwendet. Auf diese Weise werden die Begriffe vertauscht - eine berechtigte Kritik an einem ungerechtfertigten Krieg wird mit einem irrationalen Hass auf alles Russische begründet.
Das Gegenteil von "Russophobie" müsste in einer solchen Propagandalogik "Russophilie" heißen - diejenigen, die alles Russische "mit Liebe" behandeln. Deshalb wurde angeblich die "Internationale Bewegung der Russophilen" mit der provokanten Abkürzung "MIR" gegründet, die sowohl der Grammatik als auch den heutigen Realitäten nicht entspricht.
Dennoch gibt es gute Gründe für die Annahme, dass es sich bei der IBR nicht um eine Vereinigung aufrichtiger Bewunderer alles Humanen und Schönen in der russischen Kultur handelt, sondern um einen von den russischen Geheimdiensten koordinierten Zusammenschluss von Verschwörungstheoretikern, rechtsextremen europäischen nationalistischen Politikern und Journalisten von zweifelhaftem Ruf. Eine Reihe von Mitgliedern der Bewegung waren Beobachter bei so genannten "Wahlen" und "Referenden" in den besetzten Gebieten der Ukraine. Dazu gehören der Generalsekretär des Suworow-Instituts (Wien, Österreich) Patrick Poppel, der Blogger Thomas Röper (BRD), der Politiker Herdt Waldemar (BRD), der Propagandist Xavier Moreau (Frankreich) und andere.
Die Aktivitäten der russophilen Bewegung sind rein anti-ukrainischer und anti-westlicher Natur. Ihre Vertreter versuchen aktiv, die Bemühungen der internationalen Koalition zur Unterstützung der Ukraine zu untergraben. Sie fordern die Aufhebung der Sanktionen gegen die Russische Föderation und unterstützen rechts- und linksextreme Kräfte in Europa - all jene, die aus ideologischen oder rein materiellen Gründen ein vereintes Europa hassen und als destruktive Kraft wirken. "Russophile" beteiligen sich an russischen Propaganda- und Desinformationsaktivitäten. Alina Lipp (BRD) ist die offizielle Kriegsberichterstatterin der Propagandaagentur Russia Today, Elisio Bertolasi (Italien) ist ebenfalls Korrespondent dieser Nachrichtenagentur, und Sel Wassfi Ilber (Türkei) veröffentlicht Material auf der Sputnik-Website des russischen Verteidigungsministeriums. Einige Mitglieder der Bewegung stehen unter persönlichen Sanktionen der USA, darunter der Anführer der Bewegung, der Bulgare Nikolai Malinov.
Angesichts des von Russland begonnenen Krieges, mit dem das Prinzip der territorialen Expansion wiederbelebt werden soll, ist jede Sympathie für den Kreml tödlich. Unter dem Deckmantel der russophilen Bewegung bereitet Russland eine weitere hybride Bedrohung für Europa vor, die letztendlich auf eine Spaltung der politischen Eliten der EU und die anschließende Schwächung dieser Organisation abzielt, deren Mitgliedstaaten nach der Ukraine unweigerlich das nächste Opfer Russlands sein werden.

Bürgerreporter:in:

Basil Belov aus Bonn

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